Kaimauersanierung in der Speicherstadt: Hamburg unterstützt Barkassenschiffer mit Förderprogramm

04.12.2019 15:11 Wirtschaft

Im Rahmen des Projektes „Entwicklungskonzept Speicherstadt“ saniert der zur Finanzbehörde gehörende Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) in den kommenden Jahren die Kaimauern in der Speicherstadt. Die damit verbundene notwendige Anhebung der Fleetsohlen führt zu einer Reduzierung der Durchfahrtshöhe unter den Brücken bei Hochwasser und somit zu einer zeitlichen Einschränkung in der Befahrbarkeit der Fleete in der Speicherstadt. Um die Auswirkungen für die für Hamburg charakteristische Barkassenschifffahrt so gering wie möglich zu halten, wurde in enger Zusammenarbeit von Finanzbehörde, LIG, Behörde für Wirtschaft und Innovation, sowie der Hamburgischen Investitions- und Förderbank ein Förderprogramm aufgelegt, mit dem Umbaumaßnahmen der Barkassen finanziell unterstützt werden. Im Rahmen des Förderprogramms, das auf zehn Jahre angelegt ist, können Barkassenunternehmer Zuschüsse von bis zu 60.000 Euro je Schiff für Umbaumaßnahmen beantragen. So kann durch Reduzierung der Aufbauhöhen mittels absenkbarer Ruderhäuser oder auch durch Vergrößerung des Tiefgangs über den Einbau von Ballasttanks eine zeitlich längere Schiffbarkeit für heutige Barkassen in den Fleeten der Speicherstadt gewährleistet werden.

Finanzsenator Dr. Andreas Dressel: „Es freut mich sehr, dass wir in engem Dialog mit dem Hafenschifffahrtsverband jetzt eine für alle Beteiligten gut vertretbare Lösung gefunden haben, die einerseits die dringend notwendige Sanierung der Kaimauern ermöglicht und andererseits den Barkassenbetrieb weiterhin sicherstellt. Die Barkassen gehören zur Speicherstadt, sie werden diesen besonderen Ort auch zukünftig prägen.“

Klaus Ehlers, Vorstand des Hafenschifffahrtsverbandes und Inhaber der Barkassen-Centrale: „Die sanierungsbedingten Eingriffe in die historische Speicherstadt stellen die Fahrgastschifffahrt vor große Herausforderungen, da die beliebten Fahrten durch die Fleete zukünftig nur seltener möglich sind. Wir begrüßen, dass LIG und Finanzbehörde ein Maßnahmenbündel beschlossen haben, um die Fahrgastschifffahrt zu unterstützen. Durch das Förderprogramm können die Herausforderungen bei der Ertüchtigung der historischen Schiffe angegangen werden. Dringend notwendig ist jedoch auch die Änderung der Bauvorschriften für Neubauten.“

„Zusammen mit der in Aussicht gestellten Absicht, dass die Fleete wirklich nur maximal um einen Meter angehoben werden und dass die Fahrrinne regelmäßig unterhalten wird, können wir auch weiterhin Gäste mit den beliebten Barkassen durch Hamburgs schönste Ecken fahren“, ergänzt sein Vorstandskollege Gregor Mogi, Inhaber der Maritimen Circle Line.

Informationen zum Förderprogramm stehen online unter: https://www.ifbhh.de/foerderprogramm/barkassenumbau

Hintergrund
Die Sanierung der Kaimauern in der Hamburger Speicherstadt und entlang des Zollkanals ist Teil eines umfangreichen Programms zur Erhaltung der Speicherstadt. Nach intensiven Vorplanungen der 2016 eigens dafür eingerichteten Projektgruppe unter Federführung des Landesbetriebes Immobilienmanagement und Grundvermögen können die Arbeiten in den kommenden Jahren nun systematisch und nachhaltig durchgeführt werden. In der zum UNESCO-Welterbe gehörenden Speicherstadt sind die zum Teil über 100 Jahre alten Kaimauern auf einer Länge von insgesamt rund 2.600 Metern sanierungsbedürftig, im Bereich des Zollkanals sind es noch einmal 1.650 Meter. Die Maßnahmen in der Speicherstadt werden voraussichtlich bis 2025 dauern, die Sanierung am Zollkanal soll bis 2028 abgeschlossen sein. Es ist für die Sanierung der Kaimauern mit Kosten von über 200 Millionen Euro zu rechnen. Im Nachgang der Sanierungsmaßnahmen wird die innere Erschließung der Speicherstadt anforderungsgerecht neu gestaltet. In diesem Zuge wird eine attraktive Promenade für Fußgänger und Radfahrer entlang des Zollkanals geschaffen.

Kaimauersanierung in der Speicherstadt: Hamburg unterstützt Barkassenschiffer mit Förderprogramm

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