HHLA optimiert die Lkw-Abfertigung

27.02.2015 15:23 Hinterland

Mit einem Maßnahmenbündel verbessert die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) seit 2011 die Abfertigung von Lkws an ihren Hamburger Containerterminals. Künftig sollen Lkw-Fahrten zu den Terminals gleich-mäßiger über den Tag verteilt werden. Das erhöht die Leistungsfähigkeit der Anlagen und reduziert Rückstaus in das öffentliche Straßennetz.

HHLA-Vorstandsmitglied Dr. Stefan Behn zur Notwendigkeit der Maßnahmen: „Die Containermengen im Hamburger Hafen werden wachsen. Daher nimmt auch die Zahl der per Lkw transportierten Container zu – wenn auch im Vergleich zur Bahn mit einer geringeren Steigerungsrate. Wir wollen unsere gewohnt hohe Abfertigungsqualität sichern. Dafür arbeiten wir weiter an der Effizienzsteigerung. Zusätzlich möchten wir die Lkw-Abfertigung gleichmäßiger über den Tag verteilen, um Spitzenbelastungen zu vermeiden.“

Seit 2011 setzt die HHLA das Programm „Fuhre 2.0“ um, das aus einer Vielzahl von Einzelmaßnahmen besteht:

 

  • Selbstbedienterminals: In 130 Sekunden können Lkw-Fahrer ihre Container selbst einchecken.
  • OCR-In-Gate: Das Optical-Character-Recognition-Gate erfasst automatisch u.a. Lkw-Kennzeichen und Containernummer.
  • Bildschirmcheck: Beschädigungen und Gefahrgut-Plaketten werden während der Fahrt zum Check-In-Gate erfasst.
  • Containervoranmeldung über das Programm TR 02 Version 14: Nach der Containervoranmeldung durch den Disponenten übermittelt der Terminal den verlässlichen, aktuellen Status des angefragten Containers. Das Fuhrunternehmen vermeidet dadurch vergebliche Fahrten.

 

Nach Umsetzung aller Maßnahmen sollen die Lkw-Fahrer bis zur Containerübergabe nicht mehr aussteigen müssen. Die Lkws können dadurch in deutlich kürzerer Zeit abgefertigt werden.

Heinrich Goller, Geschäftsführer HHLA Container Terminals, beschreibt die weiteren Planungen: „Fuhre 2.0 sorgt für einheitliche Abläufe an unseren Hamburger Containerterminals. Wir haben die Abfertigung der Lkws an unseren Anlagen mit den bereits umgesetzten Maßnahmen schon deutlich beschleunigt. Damit haben wir die Effizienz der Terminals erhöht und die Wartezeiten für Lkws verringert. Wir werden uns nun vermehrt um die gleichmäßigere Verteilung der Lkw-Abfertigung kümmern. Wir möchten künftig mit den Fuhrunternehmen Zeitfenster verabreden, in denen die Lkw-Fahrer verlässlich und zügig abgefertigt werden. Auf diese Weise können wir auch zu bisher weniger stark frequentierten Tageszeiten eine größere Zahl von Containern abfertigen. Das reduziert Spitzenlasten zu anderen Tageszeiten und schafft Planungssicherheit für Fuhrunternehmen und Terminal.“

Dafür soll zunächst die Vormeldung von Transportdaten zur Voraussetzung für eine Abfertigung am Terminal gemacht werden. Für die Vormeldung wird das Schnittstellenformat TR 02 Version 14 verwendet. Der Disponent des Fuhrunternehmens liefert die Daten für die Containeranlieferung bzw. -abholung im Vorweg elektronisch. Erst bei grünem Licht durch den Terminal – wenn also alle erforderlichen Daten vorliegen und die Abfertigung reibungslos stattfinden kann – fährt der Lkw los. Durch die frühzeitige Datenübermittlung müssen weniger Daten vor Ort geprüft werden. Auch diese Maßnahme beschleunigt die Abfertigung weiter, vergebliche Fahrten werden vermieden. Die Vorbereitungen für diese Maßnahme laufen bereits.

Die Pflicht zur Vormeldung ist die Voraussetzung für eine weitere Maßnahme: das sogenannte Slotbuchungsverfahren. Zukünftig vereinbaren Terminal und Fuhrunternehmen ein Zeitfenster für die Anlieferung bzw. Abholung eines Containers. Innerhalb dieses Zeitfensters sagt der Terminal die Abfertigung zu. Das erhöht die Verlässlichkeit für die Fuhrunternehmen massiv. Gleichzeitig sichert ein differenziertes Priorisierungsmodell den Lkw-Fahrern die erforderliche Flexibilität. Durch die Terminvereinbarung kann die Last an der Lkw-Abfertigung viel gleichmäßiger über den Tag verteilt werden. Dadurch werden Spitzenbelastungen reduziert. Bisher werden je nach Tageszeit zwischen fünf und 250 Container pro Stunde an einem Terminal abgefertigt.

Über
die HHLA
Die Hamburger Hafen und Logistik AG ist ein führender Hafenlogistiker in
Europa. Mit ihren Segmenten Container, Intermodal und Logistik ist die HHLA
vertikal entlang der Transportkette aufgestellt. Effiziente Containerterminals,
leistungsstarke Transportsysteme und umfassende Logistikdienstleistungen bilden
ein komplettes Netzwerk zwischen Überseehafen und europäischem Hinterland.

Preseskontakt
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Torsten Engelhardt, Leiter Unternehmenskommunikation; Tel. +49 (0)40 3088-3520

OCR-In-Gate: Das Optical-Character-Recognition-Gate erfasst automatisch u.a. Lkw-Kennzeichen und Containernummer.