Hamburger Hafenabend in St. Petersburg unterstreicht die engen wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den Partnerstädten

25.09.2017 16:10 Wirtschaft

Am 21. September trafen sich über 270 Gäste zum traditionellen Hamburger Hafenabend in St. Petersburg, der alljährlich von Hafen Hamburg Marketing (HHM) ausgerichtet wird. Mit dabei waren zahlreiche Vertreter der Hafen-, Transport- und Logistikwirtschaft aus Hamburg, der Metropolregion und Russland sowie hochrangige politische Entscheidungsträger. Unter ihnen auch Dr. Rolf Bösinger, Staatsrat der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg.

Enger Dialog trotz politisch angespannter Lage

In seiner Begrüßungsrede an die Gäste sagte Staatsrat Bösinger: „Der heutige Hafenabend ist ein besonderer, denn er findet im Jahr des 60-jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft zwischen St. Petersburg und Hamburg statt. Die in Jahrzehnten entstandenen, auch sehr persönlichen Kontakte sind wie eine feste Brücke zwischen unseren beiden Metropolen und ein Anker in den deutsch-russischen Beziehungen.“

So setzen Hamburg und St. Petersburg auch in politisch angespannter Lage auf Dialog und Zusammenarbeit, wie Ingo Egloff, Vorstand von Hafen Hamburg Marketing, unterstrich: „Die hohe Zahl der russischen Gäste zeigt, wie stark das Interesse am Austausch und der Zusammenarbeit ist.“ Seit 1957 sind Hamburg und St. Petersburg Partnerstädte und pflegen enge wirtschaftliche, kulturelle, soziale und wissenschaftliche Kontakte. Und auch die Häfen verbinden seit Jahrzehnten gute wirtschaftliche Beziehungen.

Russland ist einer der wichtigsten Handelspartner des Hamburger Hafens

Russland ist nach China der wichtigste Handelspartner des Hamburger Hafens. Die Handelsbeziehungen sind trotz der aktuell schwierigen Situation weiterhin dynamisch. Während Russland über Hamburg vor allem Massengüter exportiert, steht der Import ganz im Zeichen von Investitions- und Konsumgütern. 2016 wurden zwischen Hamburg und Russland 14,88 Mio. Tonnen Ladung auf dem Seeweg bewegt. Im Containerverkehr mit Russland verzeichnete Hamburg 2016 einen soliden Zuwachs von 4,5 Prozent auf 453.000 TEU. Dieser Trend hat sich auch im ersten Halbjahr 2017 fortgesetzt. In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres stieg der Containerumschlag zwischen den beiden Häfen um weitere 4,0 Prozent auf 225.000 TEU. Wichtigster Umschlagplatz ist dabei mit weitem Abstand Hamburgs Partnerstadt St. Petersburg.

Umschlagmengen nehmen wieder deutlich an Fahrt auf

Der schwache Rubel, der niedrige Rohölpreis und die Sanktionen hatten in den vergangenen Jahren Auswirkungen auf Wirtschaft und Konsum gezeigt und somit auch die Nachfrage im Containerverkehr geschwächt. Nach einem deutlichen Rückgang der Mengen im Jahr 2015 hat sich das Handelsvolumen aber nunmehr eindeutig stabilisiert und einen Aufholprozess eingeläutet.
Im Export nach Russland werden vor allem Nahrungs- und Genussmittel, chemische Erzeugnisse, Maschinen und Ausrüstungen umgeschlagen. Wichtigste Importgüter sind Kokerei- und Mineralölerzeugnisse, Kohle, Erdöl und Erdgas sowie chemische Erzeugnisse.
Viacheslav Kalganov, Stellvertretender Vorsitzender des Komitee für Außenbeziehungen der Stadtregierung von St. Petersburg, wünschte in seinem offiziellen Grußwort beiden Hafenstandorten viel Erfolg und eine weiterhin erfolgreiche Zusammenarbeit unter stabilen wirtschaftspolitischen Bedingungen.

Im Zusammenhang mit dem Hafenabend bot HHM für seine anwesenden Mitgliedsunternehmen, unter anderem Hamburger Hafen und Logistik AG, C. Steinweg (Süd-West Terminal), Lübecker Hafen-Gesellschaft und Seehafen Kiel, eine Besichtigung des neuen St. Petersburger Tiefwasserhafens Bronka an. Die Ende 2015 in Betrieb genommene Umschlagsanlage bietet eine Jahreskapazität für 1,45 Mio. TEU und 260.000 RoRo-Einheiten. Dr. Stefan Wilkens, General Manager des Containerterminals, betonte, dass der neue russische Hafen sich mit dem Hamburger Hafen eng verbunden sieht und brachte seine Kooperationsbereitschaft mit der Hamburger Hafenwirtschaft zum Ausdruck.
 

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