Hamburg und Cisco vereinbaren Zusammenarbeit

30.04.2014 16:49

Hamburg ist eine der wirtschaftlich stärksten und lebenswertesten Metropolen Europas. Technische Innovationen, die Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft sowie die Vereinbarkeit von Ökonomie und Ökologie spielen eine herausragende Rolle in der zukünftigen Entwicklung der Hansestadt. Die Bevölkerung in Hamburg wächst, wie in den meisten Metropolen weltweit. Daraus ergibt sich eine besondere gesellschaftliche Verantwortung für diese Metropolen. Die smart city, also die vernetzte und kluge Stadt, verbessert die Lebensqualität der Menschen durch intelligente, innovative Infrastrukturen, die helfen, Mobilität effizienter zu machen, Ressourcen zu schonen und negative Umwelteinflüsse zu reduzieren. Sensorik und Informationstechnologien werden dabei zukünftig weiter an Bedeutung gewinnen.

Berechnungen sagen, dass im Jahr 2050 6,3 Milliarden Menschen weltweit in den großen Städten leben werden. Wir müssen uns deshalb schon heute fragen, wie wir damit umgehen werden und wie wir diese Chancen und Herausforderungen bewältigen wollen. Wir müssen Antworten auf die Fragen nach Mobilität, öffentlicher Infrastruktur, Service, Energieverbrauch, Schadstoffausstoß und Lebensqualität finden. Dieser Prozess ist in vollem Gange. Politik ist aktiv eingebunden und hat die Aufgabe, die Rahmenbedingungen zu schaffen.

Dazu schließen Hamburg und Cisco am 30. April 2014 im Rathaus der Hansestadt ein Smart City Memorandum of Understanding (MoU). Das MoU folgt dem Smart City Summit vom Dezember 2013, wo öffentliche Verwaltung, Forschung, Lehre und Entwicklung sowie lokale und internationale Industrie zusammenkamen, um die ersten Ansätze einer Smart City zu definieren. Das MoU sieht nun die Bildung von Pilotprojekten mit den Schwerpunkten Verkehr, intelligente Steuerung von Straßenbeleuchtungen, Bürgerdienstleistungen, Hafen und HafenCity vor. Eine Vielzahl von Technologiepartnern haben sich bereiterklärt, an den ersten Pilotprojekten mitzuwirken, wie zum Beispiel AGT International, avodaq, InnoTec Data, Philips, Streetline, T-Systems und Worldsensing. Weitere Partner können sich an den bereits definierten Projekten beteiligen.

Bürgermeister Olaf Scholz sagte anlässlich der Unterzeichnung: „Hinter dem Begriff „Smart City“ kann sich heutzutage alles verbergen. Für mich geht es dabei darum, das weiter zu treiben, was Hamburg schon immer ausgezeichnet hat: die Verbindung von technologischem und sozialen Fortschritt. In vielen Projekten mit vielen unterschiedlichen Partnern legen wir derzeit die Fundamente für die intelligente, smarte Stadt der Zukunft, für eine Stadt, die Technologie nutzt, um Ressourcen zu schonen und bürgernäher zu sein.“

„Hamburg ist eine Innovationsmetropole. Mit dem MoU gehen wir diesen Weg konsequent weiter und bereiten uns auf die Zukunft vor“, erklärt Wirtschaftssenator Frank Horch. „Die künftigen Möglichkeiten durch die Vernetzung von Menschen, Prozessen, Daten und Objekten werden nicht nur Städte und Kommunen in ihrer Entwicklung nach vorn bringen, sondern auch den Bürgern mehr Komfort und damit Lebensqualität bieten. Unsere Verantwortung ist es, durch entsprechende Rahmenbedingungen diese Entwicklungen in die richtigen Bahnen zu lenken, damit Chancen genutzt und Herausforderungen bewältigt werden.“

„Städte stehen heutzutage wie Unternehmen in einem Wettbewerb. Sie suchen nach Möglichkeiten, Arbeitsplätze zu schaffen, Wachstum und Profitabilität zu steigern, effizienter zu werden und vor allem die Lebensqualität ihrer Bürger zu verbessern. Cisco ist stolz, mit der Stadt Hamburg und der Hamburg Port Authority (HPA) zusammenzuarbeiten, um gemeinsam Innovationen zu fördern und die Möglichkeiten zu nutzen, die sich durch das Internet of Everything ergeben“, ergänzt Michael Ganser, Senior Vice President Zentral- und Osteuropa bei Cisco.

Die HPA beispielsweise hat sich zum Ziel gesetzt, den Hamburger Hafen in den nächsten Jahren zum smartPORT zu entwickeln. Smart steht an der Stelle für intelligenten Informationsaustausch, um die Qualität und die Effizienz des Hafens als wichtigen Teil der Lieferkette zu erhöhen. Je feinmaschiger und enger vernetzt das Nervensystem des Hamburger Hafens ist, desto schneller erspürt es potenzielle Störungen und kann diese Informationen weiterleiten. Das gilt im Weiteren auch für die Steuerung komplexer Verkehrsabläufe in der gesamten Stadt.

Auch die HafenCity als neuer, kreativer und innovativer Stadtteil bietet zahlreiche Möglichkeiten sich einzubringen in diesen Prozess. Hamburg die Lebensqualität auf einem hohen Standard halten, will attraktiv sein und neue Bürgerinnen und Bürger anziehen. Die Stadt soll ein Ort sein, der auch andere inspiriert, sich über die Stadt der Zukunft Gedanken zu machen.

Überblick der geplanten Pilotprojekte

Intelligente Infrastruktur für Häfen und Bürgerdienstleistungen

Zum Thema Smart Port und Smart City sind mittels intelligenter Netzwerklösungen von Cisco unter anderem folgende Projekte geplant:

• eine intelligente Steuerung von Straßenbeleuchtung und Lichtsignalanlagen

• die optimierte Erfassung und Steuerung von Verkehrsströmen

• Virtueller Bürgerkiosk, ein intelligenter Bürgerservice mit Videoverbindung

Hafen

Der Hafen ist das Herzstück der Hamburger Wirtschaft. Wir können und wollen jedoch Straßen, Schienen und Wasserwege nicht unbegrenzt ausbauen. Daher werden wir den Hamburger Hafen in den nächsten Jahren zum smartPORT weiterentwickeln, um die Effizienz auf den vorhandenen Strecken und damit die Qualität seiner Dienstleitungen weiter zu erhöhen“, sagt Jens Meier, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hamburg Port Authority (HPA)

Im Umfeld des Hafens soll eine intelligente Stellplatzsteuerung für LKW und Auflader entwickelt werden, um die Verkehrs- und Parksituation zu verbessern. Dies wird flankiert durch eine integrierte Steuerung von Verkehrsströmen und Infrastrukturverwaltung zur Erfassung und Verwendung von Echtzeit-Straßenverkehrsinformationen. Dies soll dabei helfen, Staus zu vermeiden und potentielle Zwischenfälle zu erkennen. Neben der optimierten Steuerung der Straßenbeleuchtung steht auch das Erfassen und Bewerten von Immissionsdaten auf dem Plan, um etwa bessere Vorhersagen von Lärm, Temperatur, Luftfeuchtigkeit oder -verschmutzung zu liefern. Schließlich werden wichtige Hafeneinrichtungen überwacht, um einen sicheren und effizienten Ablauf zu gewährleisten.

HafenCity

In der HafenCity, das größte innerstädtische Stadtentwicklungsprojekt Europas, soll eine integrierte E-Mobilitäts-Lösung den Verkehr reduzieren und optimieren, indem verschiedene Möglichkeiten wie Autos/Elektroautos, Fahrräder/Elektroräder im carsharing-Modell angeboten werden. Außerdem wird eine intelligente Gebäude-Lösung (Smart Building Solution) getestet.

Die nächsten Schritte

Für Ende Mai 2014 sind weitere Workshops zu den Piloten geplant. Auf dieser Grundlage werden zusätzliche Partner gesucht. Ende Juni 2014 wird entschieden, welche Pilotprojekte konkret umgesetzt werden.

Um einen weiteren Beitrag zur IT-Fachkräftesicherung zu leisten, ist eine mögliche Erweiterung des Lernangebots von Cisco Networking Academy an berufs- und allgemeinbildenden Schulen sowie Universitäten und in der Erwachsenenbildung geplant. In den letzten 10 Jahren haben bereits etwa 2.000 Teilnehmer/innen aus Hamburg an Kursen der Cisco Networking Academy teilgenommen. Neue Lernangebote im Bereich Smart Grid, Cybersecurity und Internet of Everything werden den Hamburger Schülern und Studierenden auf der Lernplattform der Cisco Networking Academy zugänglich gemacht.

 

Rückfragen:

Pressestelle der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation

Susanne Meinecke

Tel.: 040-42841 -2239

E-Mail: pressestelle@bwvi.hamburg.de

Internet: www.hamburg.de/bwvi

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