Hafen Bronka wird Mitglied bei Hafen Hamburg Marketing

07.05.2015 11:03 Wirtschaft

Bronka, der im September in Betrieb gehende Tiefwasserhafen von St. Petersburg wird Mitglied der Marketingorganisation Hafen Hamburg Marketing e.V. (HHM). Der Ostseehafen Bronka wird mit dem Umschlag von Containern, RoRo-Ladung, Breakbulk und Projektladung in dem für den Hamburger Hafen zweitwichtigsten Markt als neuer Hafenstandort an der Ostsee eine wichtige Funktion im seeseitigen Außenhandel übernehmen.

Der neue Vorhafen von St. Petersburg wird mit Inbetriebnahme der ersten Ausbaustufe bereits am Containerterminal eine Umschlagkapazität für 1,45 Mio. TEU pro Jahr und am RoRo-Terminal für 260.000 Einheiten anbieten. Der erste Bauabschnitt ermöglicht eine Schiffsabfertigung auf 1.430 Meter Kailänge. Die Gesamtkosten für den neuen Hafen betragen rund 1,17 Mrd. Euro. Der private Investor Fenix engagiert sich mit rund 0,82 Mrd. Euro.

Auf der Messe transport logistic in München besuchte Dmitry Mikhaltschenko, Geschäftsführender Gesellschafter des Ostseehafen Bronka den Gateway Hamburg Messestand und unterzeichnete im Beisein der HHM Vorstände Ingo Egloff und Axel Mattern sowie der HHM Repräsentantin aus St. Petersburg, Natalia Kapkajewa, und Marina Rimpo, Leiterin Marktentwicklung Ostseeregion den Mitgliedschaftsantrag. Während des Messebesuchs führte Mikhaltschenko auch gleich zahlreiche Gespräche mit Schifffahrts- und Logistikunternehmen.

„Der Hafen Bronka hat beste Entwicklungsperspektiven. Er liegt vor den Toren St. Petersburgs und ist seeseitig sehr gut erreichbar und optimal an das russische Hinterland angebunden. Hamburg ist heute schon für den seeseitigen Außenhandel Russlands von größter Bedeutung und durch den Nord-Ostsee-Kanal sehr gut an die Ostseeregion angebunden. Die Mitgliedschaft bei Hafen Hamburg Marketing eröffnet uns hervorragende Möglichkeiten zum Aufbau von Kontakten zu Schifffahrts-, Transport- und Logistikunternehmen sowie zu im- und exportierenden Industrie- und Handelsunternehmen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und gemeinsame Veranstaltungen mit Hafen Hamburg Marketing. Zunächst konzentrieren wir uns darauf, den Tiefwasserhafen Bronka mit seinen vielfältigen Umschlag- und Logistikkapazitäten schnell international bekannt zu machen. Dabei wird uns HHM unterstützen“, erklärt Dmitry Mikhalschenko.

„Wir freuen uns sehr darüber, dass wir mit dem Hafen Bronka einen neuen Ostseehafen als Mitglied gewinnen konnten und sehen vor dem Hintergrund der Bedeutung Russlands im seeseitigen Außenhandel des Hamburger Hafens sehr viele Anknüpfungspunkte für gemeinsame Marketingaktivitäten. Beide Seiten profitieren dabei von einem zielgerichteten Networking bei Veranstaltungen und Messeauftritten in den für beide Hafen- und Logistikstandorte wichtigen Märkten“, verdeutlicht Natalia Kapkajewa.
„Mit Bronka, dem Vorhafen von St. Petersburg, der im Zeitraum von nur sechs Jahren mit seiner ersten Ausbaustufe im September planmäßig den Betrieb aufnehmen wird, schaffen wir ein hochmodernes und leistungsstarkes Multipurpose-Umschlagzentrum. Bronka wird erfolgreich zur Entlastung der jetzt schon teilweise stark ausgelasteten anderen russischen Hafenplätze einen wichtigen Beitrag leisten und ist eine ideale Ergänzung zum veralteten Stadthafen St. Petersburg. Unser Projekt wird durch den Gouverneur von St. Petersburg unterstützt. Mit Bronka als Gateway für die Versorgung und Logistik der Wirtschaft stellen wir die Weichen für eine leistungsstarke Hafeninfrastruktur in der Region St. Petersburg und schaffen neue Arbeitsplätze“, sagt Dmitry Mikhaltschenko.
„Ich sehe die Mitgliedschaft von Hafen Bronka bei Hafen Hamburg Marketing auch als ein deutliches Zeichen für den Ausbau der guten Hafenbeziehungen zwischen den russischen Häfen und Hamburg. Lange Jahre verbindet uns die Hafen- und Städtepartnerschaft mit St. Petersburg. St. Petersburg ist auch Sitz unserer russischen Hafenvertretung, die von Natalia Kapkajewa erfolgreich geleitet wird“, ergänzt Ingo Egloff.

Der Hamburger Hafen verzeichnete im Seegüterumschlag mit russischen Häfen im Jahr 2014 eine Gesamtmenge von 12,5 Mio. Tonnen. Im Containerverkehr wurden 2014 zwischen Hamburg und russischen Häfen insgesamt 662.000 TEU umgeschlagen. 14 Feederreedereien bieten für Containertransporte bereits heute 20 Liniendienste zwischen Hamburg und den russischen Häfen St. Petersburg, Ust-Luga, Kronstadt, Kaliningrad und Arkhangelsk an. Auf der Exportseite gehen via Hamburg vor allem Nahrungs- und Genussmittel, chemische Erzeugnisse, Maschinen und Ausrüstungen sowie Metalle und Metallerzeugnisse nach Russland. Auf der Importseite dominieren Kokerei- und Mineralölerzeugnisse, Kohle, rohes Erdöl und Erdgas sowie chemische Erzeugnisse aus Russland den Umschlag in Deutschlands größtem Universalhafen.

v.l. Ingo Egloff und Dmitry Mikhalschenko