Geschäftsbericht 2021: Hamburg gelingt Trendumkehr nach Corona

01.09.2022 09:00 Hinterland

Der Senat hat gestern den Jahres- und Konzernabschluss 2021 der Freien und Hansestadt Hamburg festgestellt und zugleich die Haushaltsrechnung verabschiedet. Die Werke zeigen in voller Transparenz, wie es um die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Stadt bestellt ist. Nach einer deutlichen Eintrübung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im vergangenen Haushaltsjahr 2020 gelang der Stadt Hamburg die Trendumkehr. Sie erwirtschaftete sowohl auf Ebene der Kernverwaltung (+ 299 Mio. Euro) als auch auf Ebene des Konzerns (+ 623 Mio. Euro) einen Überschuss in bereinigter Rechnung, obgleich die Belastungen aus den wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Corona-Pandemie fortwirkten.

Ursächlich dafür waren insbesondere deutlich aufwärtsgerichtete Steuererträge. Die Hamburger Wirtschaft stabilisierte sich; die Beschäftigung nahm wieder zu. Zwar wurden auch die Transferaufwendungen merklich ausgeweitet. Hier schlugen die Unterstützungsprogramme für die Wirtschaft, insbesondere die sogenannte „Überbrückungshilfe“, zu Buche. Der Bund kompensierte aber weite Teile dieser Aufwendungen, was die Ertragsseite stärkte. Im Ergebnis sind die Folgen der Corona-Pandemie für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage weitaus weniger gravierend als zu Beginn der Pandemie befürchtet. Die städtische Verschuldung nahm im Haushaltsjahr 2021 lediglich um 485 Mio. Euro zu. Damit blieb der Zuwachs deutlich unter dem im Haushalt veranschlagten Betrag. Auch die insgesamt nach den gesetzlichen Vorgaben zulässigen Fehlbeträge in der städtischen Ergebnisrechnung bis Ende 2022 mussten bislang erst zu rund einem Viertel in Anspruch genommen werden.

Finanzsenator Dr. Andreas Dressel: „Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Stadt hat sich im Haushaltsjahr 2021 trotz schwieriger Rahmenbedingungen erholt. Die Steuererträge, die die tragende Säule des städtischen Haushalts stellen, haben mittlerweile ihr Vorkrisenniveau wieder erreicht. Hamburg hat die Corona-Pandemie insgesamt gut bewältigt. Hierzu haben auch die umfassenden Unterstützungsprogramme des Senats einen wichtigen Beitrag geleistet. Im Rahmen des „Corona-Schutzschirms“ wurden Hilfen in einem Umfang von über drei Milliarden Euro ausgezahlt. Auf dieser Basis haben wir die Kraft, auch die nächste Krise durchzustehen - die Auswirkungen von Ukraine-Krieg sowie Energieknappheit und -preisentwicklung.“

Wie schon in den Vorjahren fiel das Ergebnis auf Konzernebene leicht besser aus als in der Kernverwaltung. Nicht alle öffentlichen Unternehmen sind von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen. Insbesondere die Unternehmen der klassischen öffentlichen Daseinsvorsorge, wie etwa Wasser- und Stromversorgung, waren in ihrer Geschäftstätigkeit nicht beeinflusst.

Dressel: Es zahlt sich für die Stadt aus, dass wir eine hohe Diversifizierung in unserem Konzern Hamburg haben. Krisenbedingten Verlusten zum Beispiel im Verkehrsbereich stehen positive Geschäftsentwicklungen in anderen Bereichen gegenüber – unsere von der Finanzbehörde gesteuerte Konzernholding HGV erzielt daraus ein optimales wirtschaftliches Ergebnis.“

Die weitere Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Stadt ist gleichwohl schwer zu prognostizieren. Noch ist nicht absehbar, wie sich die Folgen des russischen Angriffskrieges im städtischen Zahlenwerk im laufenden Jahr und den Folgejahren niederschlagen. Der Preisauftrieb und die steigenden Zinsen werden sich auch im städtischen Haushalt niederschlagen. Deswegen ist umso wichtiger, dass Hamburg seinem Grundsatz, nachhaltig und generationengerecht zu wirtschaften, auch in Krisenzeiten treu bleibt.

Der Geschäftsbericht hat sich seit vielen Jahren als Informations- und Steuerungsinstrument etabliert. Als von unabhängiger Stelle geprüftes Werk liefert er Jahr für Jahr eine finanzpolitische Bestandsaufnahme. Dabei wird der Blick auf das „klassische Zahlenwerk“ um eine Nachhaltigkeitsberichterstattung ergänzt, die auch auf soziale, ökologische und gesellschaftliche Aspekte eingeht. Er zeichnet somit ein komplettes Bild des städtischen Handelns.

Der gesamte Geschäftsbericht steht als kompakte Onlineversion sowie als PDF-Dokument zum Download bereit. Dazu stellt die Finanzbehörde über „www.geschaeftsbericht.digital“ interaktiv, visuell und flexibel navigierbar die Kennzahlen zu den Abschlüssen des Konzerns und der Kernverwaltung sowie Nachhaltigkeitsindikatoren zu den Sustainable Development Goals der Freien und Hansestadt Hamburg zur Verfügung.

Die Druckfassung des Geschäftsberichts kann ab Oktober 2022 über die Pressestelle der Finanzbehörde bezogen werden.

Finanzsenator Dr. Andreas Dressel hat den Geschäftsbericht der Hansestadt Hamburg für 2021 vorgestellt.

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