Entwicklung im Hafen ist Spiegelbild der Rahmenbedingungen

24.11.2015 09:15 Wirtschaft

Die Umschlagsentwicklung des Hafens wird maßgeblich durch die konjunkturellen, politischen und verkehrlichen Rahmenbedingungen beeinflusst und diese stehen derzeit unter keinem guten Stern. Nach Auswertung der Umschlagsergebnisse der ersten drei Quartale des laufenden Jahres wird für das Gesamtjahr 2015 ein Gesamtumschlag von rund 138 Mio. Tonnen und ein Containerumschlagsvolumen von knapp 9 Mio. TEU erwartet. Damit liegen die Ergebnisse unter denen des Vorjahres.

Gunther Bonz, Präsident des Unternehmensverbandes Hafen Hamburg e.V. nennt drei wesentliche Gründe für den partiellen Rückgang einiger Umschlagssegmente: „Aufgrund der engen wirtschaftlichen Verflechtung wirken der Wachstumseinbruch in China und die Auswirkungen des Russland-Embargos besonders stark auf den Hamburger Hafen. Die anhaltende Schifffahrtskrise und der enorme wirtschaftlichen Druck, unter dem die Reedereien derzeit stehen, verstärken diesen Effekt noch. Zudem beeinflussen die aktuellen infrastrukturellen Engpässe Hamburgs Wettbewerbssituation nachteilig.“

Trotz des gegenwärtigen Rückgangs der Umschlagsentwicklung sehen die Prognosen für den Hafen Hamburg jedoch langfristig nach wie vor ein starkes Wachstum vorher. Voraussetzung dafür, dass dieses Umschlagspotenzial auch tatsächlich realisiert werden kann, ist eine zügige Umsetzung der geplanten Infrastrukturmaßnahmen in Norddeutschland, allen voran die Fahrrinnenanpassung von Unter- und Außenelbe.

Der künftige Erfolg des Hafens hängt allerdings nicht allein von der seewärtigen Erreichbarkeit ab. Der Gütertransport in den und aus dem Hafen setzt eine effiziente und zuverlässige Verkehrsinfrastruktur im Hinterland voraus. Engpässe sind schnellstmöglich zu beseitigen. Bestes Beispiel hierfür ist die erfreuliche Entwicklung der Hamburger Hafenbahn. Von Januar bis September 2015 stieg der Gütertransport auf der Hafenbahn um 4,1 Prozent. Der konsequent durchgeführte Erneuerungsprozess in den vergangenen Jahren zahlt sich nunmehr aus.

Gunther Bonz: „Die sehr gute Schienenanbindung an das Hinterland des Hamburger Hafens ist ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Hamburg braucht eine leistungsfähige Eisenbahn in Richtung Süden, um perspektivisch noch mehr Güter auf der umweltfreundlichen Schiene transportieren zu können. Der jetzt gefundene Kompromiss der sogenannten Alpha-Variante ist keine norddeutsche Lösung! Es ist absehbar, dass es bei dieser Variante langfristig im Güter- als auch im Personenverkehr auf den Nord-Süd-Relationen zu Engpässen kommen wird. Deshalb fordern wir eine Erweiterung um eine Neubauvariante.“

Der Hamburger Hafen kann sich im internationalen Wettbewerb nur durch eine hohe Qualität im Warenumschlag, einen zuverlässigen und schnellen Transport ins Hinterland sowie durch eine hohe Leistungsfähigkeit der Hafenunternehmen behaupten. Die ansässigen Hafenbetriebe leisten durch Innovationskraft, hohe Qualität, Zuverlässigkeit und Produktivität ihren Beitrag, um den Standort trotz nicht einfacher Rahmenbedingungen für die Kunden des Hafens attraktiv zu halten. Ein erfolgreicher Hafen ist maßgeblich abhängig von einem wettbewerbsfreundlichen Umfeld und leistungsfähiger Infrastruktur. Die wirtschaftliche Bedeutung des Hafens für die Freie und Hansestadt Hamburg erfordert ein klares Bekenntnis der Politik zum Hamburger Hafen, der für die Hansestadt rund 127.000 Arbeitsplätze schafft und jährlich rund 800 Mio. Euro Steuereinnahmen generiert.


 

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