Die Entwicklung des Seegüterumschlags im Hamburger Hafen stabilisiert sich im ersten Halbjahr und erreicht 70,2 Millionen Tonnen. Der Gütertransport auf der Schiene von und zum Hamburger Hafen legt kräftig zu.
16.08.2016 10:29 Wirtschaft
Der gesamte Seegüterumschlag, der die Segmente Stückgut und Massengut umfasst, fällt für das erste Halbjahr 2016 mit 70,2 Millionen Tonnen 0,9 Prozent geringfügig schwächer aus als im Vorjahreszeitraum. Beim containerisierten Stückgut wurde in den ersten sechs Monaten 2016 ein Containerumschlag von 4,5 Millionen TEU (20-Fuß-Standardcontainer) erreicht. Das entspricht einem Rückgang von 1,2 Prozent. „Der Seegüterumschlag im Hamburger Hafen verzeichnet im ersten Halbjahr des Jahres zwar noch einen ganz leichten Rückgang, stabilisiert sich aber merklich. So signalisiert das zweite Quartal 2016 mit einem Plus von 1,9 Prozent im Vergleich zu den drei vorangegangenen Monaten bereits einen erkennbaren Aufwärtstrend“, sagt Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing. Diese positive Entwicklung zeigt auch der Vergleich des zweiten Quartals 2016 mit dem Vorjahresquartal: Hier ist ein Plus von 0,7 Prozent zu verzeichnen. Erfreulich ist auch die Entwicklung beim Seehafenhinterlandverkehr auf der Schiene. Mattern: „Wir stellen fest, dass die umweltfreundlich mit der Eisenbahn transportierte Gütermenge im ersten Halbjahr auf 23,8 Millionen Tonnen anstieg und damit zu einem kräftigen Plus von 3,9 Prozent beitrug. Hamburg baut seine führende Position als größter Eisenbahnhafen in Europa weiter aus.“
Der Containerumschlag blieb in den ersten sechs Monaten des Jahres mit 4,5 Millionen TEU (20-Fuß-Standardcontainer) knapp unter dem Vorjahresergebnis. Der im Vorjahr verzeichnete Einbruch im Containerverkehr mit China und Russland ist inzwischen aber nahezu gestoppt. So wurden zwischen dem Hamburger Hafen und Russland trotz der unverändert bestehenden Außenhandelssanktionen 216.000 TEU transportiert. Das entspricht einem Plus von 2,3 Prozent. Stabiler entwickelte sich auch der Containerverkehr mit China, der im ersten Halbjahr mit insgesamt 1,3 Millionen TEU (-1,0 Prozent) nur knapp unter dem Vorjahresergebnis blieb. Erfreulich ist auch die unverändert wachsende Bedeutung Indiens, das mit 128.000 TEU (+9,9 Prozent) inzwischen Position 8 im Ranking der Top-Handelspartner im Containerumschlag Hamburgs einnimmt. Ebenfalls positive Umschlagentwicklungen sind im Containerverkehr mit Finnland (+4,3 Prozent), den USA (+7,3 Prozent), den Vereinigten Arabischen Emiraten (+14 Prozent) und Großbritannien (+13,1 Prozent) zu verzeichnen. Dass es insgesamt noch einen Rückgang von 1,2 Prozent beim Containerumschlag zu verzeichnen gab, ist vor allem durch geringere Transhipment-Verkehre mit Häfen in Polen und Schweden zu erklären, die vermehrt von Container-Direktdiensten angelaufen werden. Im ersten Halbjahr betrug der Rückgang im Containerverkehr mit Skandinavien 5,6 Prozent, der mit Polen und den Baltischen Staaten 5,7 Prozent.
Beim Massengutumschlag, der im ersten Halbjahr 23,3 Millionen Tonnen (-1,4 Prozent) in Hamburg ausmachte, entwickelten sich die Importe und Exporte unterschiedlich. Auf der Importseite wurde für das erste Halbjahr mit insgesamt 17,1 Millionen Tonnen ein Plus von 6,7 Prozent erreicht. Auf der Exportseite blieb der Massengutumschlag mit insgesamt 6,2 Millionen Tonnen (-18,3 Prozent) deutlich unter dem Vorjahresergebnis. Für Wachstum beim Import sorgte mit 2,2 Millionen Tonnen (+25,6 Prozent) das Umschlagsegment Sauggut und mit insgesamt 5,5 Millionen Tonnen (+20,8 Prozent) das Segment Flüssigladung. Beim Sauggut brachte die Einfuhr von 1,8 Millionen Tonnen Ölfrüchte ein Plus von 28,8 Prozent. Im Segment Flüssigladung glänzte mit 5,1 Millionen Tonnen besonders der Import von Mineralölprodukten, die ein Plus von 65,4 Prozent verzeichneten. Hier führte neben der Schließung einer großen Hamburger Raffinerie auch eine verstärkte Nachfrage aus dem Binnenland zu einem Mengenwachstum bei den Importen von Mineralölprodukten. Insgesamt erreichte das Segment Flüssigladung mit 7,2 Millionen Tonnen ein Plus von 6,5 Prozent. Der Bereich Greifergut blieb mit insgesamt 11,3 Millionen Tonnen trotz eines Rückgangs von 1,8 Prozent auch im ersten Halbjahr 2016 für den Hamburger Hafen das stärkste Segment beim Massengutumschlag. Der Import von Kohle und Koks blieb mit 3,7 Millionen Tonnen (-3,7 Prozent), bzw. bei Erz mit 5,0 Millionen Tonnen (-6,2 Prozent), unter dem stärkeren Vorjahresergebnis. Eine schwächere Nachfrage bei Kraftwerken und der Stahlindustrie ist hier als Ursache für den etwas geringeren Umschlag zu nennen.
Die rückläufige Entwicklung beim Export von Sauggut und Flüssigladung hat unterschiedliche Ursachen. So ist neben einem erntebedingten Rückgang der Getreideexporte, die im ersten Halbjahr mit 2,1 Millionen Tonnen (-34,4 Prozent) deutlich schwächer als im Vorjahr ausfielen, auch ein Rückgang bei den Exporten von Mineralölprodukten zu verzeichnen. Das schwächere Umschlagergebnis von 1,0 Millionen Tonnen (-36,3 Prozent) ist in erster Linie mit der oben genannten Schließung einer großen Hamburger Raffinerie zu erklären, deren Exporte von Mineralölprodukten nun wegfallen. Das Segment Greifergut brachte auf der Exportseite im ersten Halbjahr einen Zuwachs beim Seegüterumschlag. Baustoffe und Schrott sowie der Export von 1,4 Millionen Tonnen Düngemittel (+2,5 Prozent) sorgten insgesamt in diesem Segment für ein Wachstum von insgesamt 5,8 Prozent auf 1,9 Millionen Tonnen.
Der nicht-containerisierte Stückgutumschlag, von zum Beispiel großen Anlagenteilen und rollender Ladung, blieb im ersten Halbjahr mit insgesamt 815.000 Tonnen (-6,9 Prozent) unter dem Vorjahresergebnis. Auf der Importseite, die 273.000 Tonnen (-5,6 Prozent) erreichte, konnten wachsende Umschlagmengen bei der Einfuhr von Holz, Projektladung und Südfrüchten die Rückgänge bei Papier, Metall und Kraftfahrzeugen nicht wettmachen. Im Versand konventioneller Stückgüter, für den insgesamt 542.000 Tonnen (-7,6 Prozent) ermittelt wurden, konnte das Wachstum bei Eisen, Stahl und Holz nicht den Rückgang bei der Ausfuhr von Kraftfahrzeugen ausgleichen.
Die beiden Hafen Hamburg Marketing Vorstände Ingo Egloff und Axel Mattern wiesen anlässlich der Hafen Hamburg Halbjahrespressekonferenz besonders auf die sehr gute Entwicklung der Seehafenhinterlandverkehre Hamburgs auf der Schiene hin. Mit der Eisenbahn wurden im ersten Halbjahr insgesamt 23,8 Millionen Tonnen Güter in und aus dem Hamburger Hafen transportiert. Das entspricht einem Plus von 3,9 Prozent. Der Containertransport mit der Eisenbahn verzeichnet für die ersten sechs Monate mit 1,2 Millionen TEU ebenfalls ein deutliches Plus von 2,1 Prozent. „Mit der Verabschiedung des Bundesverkehrswegeplans 2030 sind auch für den Hamburger Hafen wichtige Projekte in den „Vordringlichen Bedarf“ aufgenommen worden. Die als Hafenquerspange bekannte südliche Verbindung zwischen der Autobahn A1 und der A7 ist für Hamburg dabei das größte Einzelprojekt. Um den Hafen weiterhin in seinen vielfältigen Funktionsbereichen auszubauen und wettbewerbsfähig zu halten, ist neben einem Ausbau leistungsfähiger Zu- und Ablaufkorridore für den Gütertransport per Bahn, Lkw und Binnenschiff auch die Fahrrinnenanpassung von Unter- und Außenelbe erforderlich“, sagt Ingo Egloff.
Der Hamburger Hafen ist Deutschlands größter Universalhafen und sichert mehr als 155.000 Arbeitsplätze in der Metropolregion Hamburg. Der Hafen ist auch wichtiger Industriestandort und mit einer Bruttowertschöpfung von 21,8 Milliarden Euro von großer Bedeutung für die gesamte deutsche Volkswirtschaft. Für das Jahr 2016 rechnet die Marketingorganisation des Hamburger Hafens mit einem Seegüterumschlag von 138 Millionen Tonnen und mit rund 9 Millionen TEU beim Containerumschlag. Bestätigt wird diese positive Entwicklung mit dem guten Umschlagergebnis im zweiten Quartal.
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Video von der Halbjahrespressekonferenz
Der Containerumschlag blieb in den ersten sechs Monaten des Jahres mit 4,5 Millionen TEU (20-Fuß-Standardcontainer) knapp unter dem Vorjahresergebnis. Der im Vorjahr verzeichnete Einbruch im Containerverkehr mit China und Russland ist inzwischen aber nahezu gestoppt. So wurden zwischen dem Hamburger Hafen und Russland trotz der unverändert bestehenden Außenhandelssanktionen 216.000 TEU transportiert. Das entspricht einem Plus von 2,3 Prozent. Stabiler entwickelte sich auch der Containerverkehr mit China, der im ersten Halbjahr mit insgesamt 1,3 Millionen TEU (-1,0 Prozent) nur knapp unter dem Vorjahresergebnis blieb. Erfreulich ist auch die unverändert wachsende Bedeutung Indiens, das mit 128.000 TEU (+9,9 Prozent) inzwischen Position 8 im Ranking der Top-Handelspartner im Containerumschlag Hamburgs einnimmt. Ebenfalls positive Umschlagentwicklungen sind im Containerverkehr mit Finnland (+4,3 Prozent), den USA (+7,3 Prozent), den Vereinigten Arabischen Emiraten (+14 Prozent) und Großbritannien (+13,1 Prozent) zu verzeichnen. Dass es insgesamt noch einen Rückgang von 1,2 Prozent beim Containerumschlag zu verzeichnen gab, ist vor allem durch geringere Transhipment-Verkehre mit Häfen in Polen und Schweden zu erklären, die vermehrt von Container-Direktdiensten angelaufen werden. Im ersten Halbjahr betrug der Rückgang im Containerverkehr mit Skandinavien 5,6 Prozent, der mit Polen und den Baltischen Staaten 5,7 Prozent.
Beim Massengutumschlag, der im ersten Halbjahr 23,3 Millionen Tonnen (-1,4 Prozent) in Hamburg ausmachte, entwickelten sich die Importe und Exporte unterschiedlich. Auf der Importseite wurde für das erste Halbjahr mit insgesamt 17,1 Millionen Tonnen ein Plus von 6,7 Prozent erreicht. Auf der Exportseite blieb der Massengutumschlag mit insgesamt 6,2 Millionen Tonnen (-18,3 Prozent) deutlich unter dem Vorjahresergebnis. Für Wachstum beim Import sorgte mit 2,2 Millionen Tonnen (+25,6 Prozent) das Umschlagsegment Sauggut und mit insgesamt 5,5 Millionen Tonnen (+20,8 Prozent) das Segment Flüssigladung. Beim Sauggut brachte die Einfuhr von 1,8 Millionen Tonnen Ölfrüchte ein Plus von 28,8 Prozent. Im Segment Flüssigladung glänzte mit 5,1 Millionen Tonnen besonders der Import von Mineralölprodukten, die ein Plus von 65,4 Prozent verzeichneten. Hier führte neben der Schließung einer großen Hamburger Raffinerie auch eine verstärkte Nachfrage aus dem Binnenland zu einem Mengenwachstum bei den Importen von Mineralölprodukten. Insgesamt erreichte das Segment Flüssigladung mit 7,2 Millionen Tonnen ein Plus von 6,5 Prozent. Der Bereich Greifergut blieb mit insgesamt 11,3 Millionen Tonnen trotz eines Rückgangs von 1,8 Prozent auch im ersten Halbjahr 2016 für den Hamburger Hafen das stärkste Segment beim Massengutumschlag. Der Import von Kohle und Koks blieb mit 3,7 Millionen Tonnen (-3,7 Prozent), bzw. bei Erz mit 5,0 Millionen Tonnen (-6,2 Prozent), unter dem stärkeren Vorjahresergebnis. Eine schwächere Nachfrage bei Kraftwerken und der Stahlindustrie ist hier als Ursache für den etwas geringeren Umschlag zu nennen.
Die rückläufige Entwicklung beim Export von Sauggut und Flüssigladung hat unterschiedliche Ursachen. So ist neben einem erntebedingten Rückgang der Getreideexporte, die im ersten Halbjahr mit 2,1 Millionen Tonnen (-34,4 Prozent) deutlich schwächer als im Vorjahr ausfielen, auch ein Rückgang bei den Exporten von Mineralölprodukten zu verzeichnen. Das schwächere Umschlagergebnis von 1,0 Millionen Tonnen (-36,3 Prozent) ist in erster Linie mit der oben genannten Schließung einer großen Hamburger Raffinerie zu erklären, deren Exporte von Mineralölprodukten nun wegfallen. Das Segment Greifergut brachte auf der Exportseite im ersten Halbjahr einen Zuwachs beim Seegüterumschlag. Baustoffe und Schrott sowie der Export von 1,4 Millionen Tonnen Düngemittel (+2,5 Prozent) sorgten insgesamt in diesem Segment für ein Wachstum von insgesamt 5,8 Prozent auf 1,9 Millionen Tonnen.
Der nicht-containerisierte Stückgutumschlag, von zum Beispiel großen Anlagenteilen und rollender Ladung, blieb im ersten Halbjahr mit insgesamt 815.000 Tonnen (-6,9 Prozent) unter dem Vorjahresergebnis. Auf der Importseite, die 273.000 Tonnen (-5,6 Prozent) erreichte, konnten wachsende Umschlagmengen bei der Einfuhr von Holz, Projektladung und Südfrüchten die Rückgänge bei Papier, Metall und Kraftfahrzeugen nicht wettmachen. Im Versand konventioneller Stückgüter, für den insgesamt 542.000 Tonnen (-7,6 Prozent) ermittelt wurden, konnte das Wachstum bei Eisen, Stahl und Holz nicht den Rückgang bei der Ausfuhr von Kraftfahrzeugen ausgleichen.
Die beiden Hafen Hamburg Marketing Vorstände Ingo Egloff und Axel Mattern wiesen anlässlich der Hafen Hamburg Halbjahrespressekonferenz besonders auf die sehr gute Entwicklung der Seehafenhinterlandverkehre Hamburgs auf der Schiene hin. Mit der Eisenbahn wurden im ersten Halbjahr insgesamt 23,8 Millionen Tonnen Güter in und aus dem Hamburger Hafen transportiert. Das entspricht einem Plus von 3,9 Prozent. Der Containertransport mit der Eisenbahn verzeichnet für die ersten sechs Monate mit 1,2 Millionen TEU ebenfalls ein deutliches Plus von 2,1 Prozent. „Mit der Verabschiedung des Bundesverkehrswegeplans 2030 sind auch für den Hamburger Hafen wichtige Projekte in den „Vordringlichen Bedarf“ aufgenommen worden. Die als Hafenquerspange bekannte südliche Verbindung zwischen der Autobahn A1 und der A7 ist für Hamburg dabei das größte Einzelprojekt. Um den Hafen weiterhin in seinen vielfältigen Funktionsbereichen auszubauen und wettbewerbsfähig zu halten, ist neben einem Ausbau leistungsfähiger Zu- und Ablaufkorridore für den Gütertransport per Bahn, Lkw und Binnenschiff auch die Fahrrinnenanpassung von Unter- und Außenelbe erforderlich“, sagt Ingo Egloff.
Der Hamburger Hafen ist Deutschlands größter Universalhafen und sichert mehr als 155.000 Arbeitsplätze in der Metropolregion Hamburg. Der Hafen ist auch wichtiger Industriestandort und mit einer Bruttowertschöpfung von 21,8 Milliarden Euro von großer Bedeutung für die gesamte deutsche Volkswirtschaft. Für das Jahr 2016 rechnet die Marketingorganisation des Hamburger Hafens mit einem Seegüterumschlag von 138 Millionen Tonnen und mit rund 9 Millionen TEU beim Containerumschlag. Bestätigt wird diese positive Entwicklung mit dem guten Umschlagergebnis im zweiten Quartal.
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Containerschiffe am HHLA Container Terminal Altenwerder