Deutsch-Ungarische Industrie- und Handelskammer: Corona-Krise belastet Ungarns Wirtschaft noch viele Monate

21.10.2020 00:00 Wirtschaft

Die Folgen der Corona-Krise werden die Unternehmen in Ungarn noch weit in das Jahr 2021 hinein belasten. Das geht aus der jüngsten, inzwischen sechsten, Umfrage der Deutsch-Ungarischen Industrie- und Handelskammer unter ihren Mitgliedern hervor. Nils Blunck, Mitglied des Vorstands bei der Deutsch-Ungarischen Industrie- und Handelskammer und gleichzeitig Hamburg Ambassador stellte im Gespräch mit Kristina Kovacs, Leiterin der Hafen Hamburg Marketing Repräsentanz, fest, dass es sich jedoch nicht seriös voraussagen lasse, wann das Vor-Corona-Niveau wieder erreicht sei.

Immerhin rechnen in den kommenden 12 Monaten rund 60 Prozent der Befragten Mitgliedsunternehmen mit einer Verbesserung ihrer Geschäftslage und rund 50 Prozent mit dem Wiedererreichen des Umsatzniveaus vor der Krise. „Wir müssen hier jedoch klar zwischen den verschiedenen Industrie- und Dienstleistungsbereichen differenzieren“, betont Blunck. Denn besonders der Automotive-Bereich leide unter der Krise. „Andere Bereiche wie die Medizintechnik hingegen, können teilweise sogar steigende Umsätze verzeichnen“, ergänzt der Hamburg Ambassador.

Hinsichtlich der Mitarbeiterzahlen herrscht eine große Unsicherheit: Über 40 Prozent der Befragten konnten nicht genau sagen, wann sie das Vorkrisenniveau wieder erreichen werden, aber die Beschäftigung könnte 2021 wieder das Niveau von 2019 erreichen. Corona-bedingte Störungen in den Lieferketten gibt es noch immer, wenn diese auch meist nur von geringer Bedeutung sind.

Zurzeit beherrscht die Angst vor einer zweiten Welle Ungarns Wirtschaft. Auch sie wird wirtschaftliche Auswirkungen haben, davon geht Blunck aus: „Die Unternehmen sind jetzt hingegen vorbereitet. Es gibt bereits viele Arbeitsplätze mit Home-Office. Das könnte zumindest bei den Dienstleistern und den staatlichen Stellen die Auswirkungen abschwächen. In der Produktion hingegen, hätte ein Lockdown negative Auswirkungen.

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