COVID-19 verdirbt den Jahresstart in der Schweiz

10.02.2021 00:00 Wirtschaft

War die Schweizer Wirtschaft im Herbst noch optimistisch und von überraschend starkem Wachstum geprägt, trübt die Pandemie zum Jahresstart die Stimmung im alpenländischen Nachbarstaat. Das berichtet Karin Lengenfelder, HHM-Repräsentantin in Bayern, Baden-Württemberg und der Schweiz.

Im Winterhalbjahr 2020/2021 lastet die zweite Corona-Welle auf der Schweizer Wirtschaft. Das prognostizierte Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) für 2021 wurde daher von 4,1 auf 3,4 Prozent nach unten korrigiert. Dieser Wert entspricht in etwa dem Verlust des BIP im Krisenjahr 2020.

Das Konjunkturbarometer der Schweizer Konjunkturforschungsstelle (KOF) sinkt im Januar deutlich. Erstmals seit Juli vergangenen Jahres fällt es wieder unter seinen langjährigen Durchschnitt. Nachdem das Barometer im September einen zwischenzeitlichen Höchststand in der Pandemie erreicht hatte, lastet diese nun wieder stärker auf der Wirtschaft. COVID-19 sorgt zu Jahresbeginn für trübe Konjunkturperspektiven. Das KOF Konjunkturbarometer fällt im Januar auf 96.5 Punkte und damit unter seinen langjährigen Durchschnittswert von 100. Der Rückgang beträgt im Vergleich zum Vormonat 7.6 Punkte.

Nach Aussage des KOF, sind für den Rückgang insbesondere die Indikatorenbündel für das Gastgewerbe und die übrigen Dienstleistungen verantwortlich. Aber auch die Perspektiven für das verarbeitende Gewerbe, die Finanz- und Versicherungsdienstleister sowie für die Nachfrage der privaten Konsumenten sind ungünstiger als bisher. Im produzierenden Gewerbe (verarbeitendes Gewerbe und Baugewerbe) geben die Indikatoren für fast alle konjunkturrelevanten Aspekte nach: etwa für den Vorprodukteeinkauf, die Geschäftslage, die Exportchancen, den Auftragsbestand und die Produktion. Spürbar positiv entwickelten sich einzig die Indikatoren für die nationale und internationale Wettbewerbssituation. Im verarbeitenden Gewerbe spüren vor allem die Branchen Elektro-, Metall-, Textilindustrie sowie der Bereich Papier einen stärkeren Gegenwind. Es gibt allerdings auch Bereiche, in denen sich die Indikatoren positiv entwickelt haben. Namentlich sind das der Maschinenbau, die Branche Holz, Glas, Steine, Erden und die Nahrungs- und Genussmittelhersteller.

COVID-19 verdirbt den Jahresstart in der Schweiz