Corona-Briefing KW 06: Zahlen und Einschätzungen zu Infektionsgeschehen und Schutzimpfungen

11.02.2021 08:46 Wirtschaft

Im zurückliegenden 7-Tages-Zeitraum sind 1.283 neue Corona-Fälle gemeldet worden, das entspricht einer aktuellen Inzidenz von 67,6.

Seit Beginn der Pandemie haben sich 48.054 Hamburgerinnen und Hamburger infiziert, rund 41.900 Personen gelten als geheilt. Gut 54.900 Personen haben bereits eine Corona-Schutzimpfung erhalten; etwa 22.900 davon auch bereits die notwendige Zweitimpfung.
In allen Hamburger Pflegeeinrichtungen wurde mittlerweile die erste Schutzimpfung angeboten, bis Ende Februar wird auch der notwendige zweite Termin flächendeckend durchgeführt worden sein. Im Rahmen der Terminvergabe für das Zentrale Impfzentrum werden künftig stets am Donnerstag Termine bereitgestellt. Angesichts des knappen verfügbaren Impfstoffes wird allerdings absehbar auch in den kommenden Wochen die Anzahl der angebotenen Termine noch nicht der Nachfrage entsprechen können.
 
Angesichts der Einschätzung, dass sich durch das Auftreten veränderter Formen des SARS-CoV-2 die Verbreitungsgeschwindigkeit erhöhen könnte, müssen die Standards in der Kontaktnachverfolgung vorsichtiger ausgelegt werden. Daher gilt ab sofort:
Personen, die an Covid-19 erkrankt sind oder ansteckend sein können (Kontaktpersonen von Infizierten), müssen sich auf Anordnung des zuständigen Gesundheitsamtes in 14-tägige Quarantäne begeben. Das gilt auch bei Verdacht auf Vorliegen einer Virusvariante. Es besteht keine Möglichkeit, die Quarantäne durch einen negativen Test vorzeitig zu beenden. In Abhängigkeit von der Situation kann zur Beendigung der Quarantäne nach 14 Tagen ein Test verlangt bzw. veranlasst werden.
Davon unberührt bleiben die Regelungen zur 10-tägigen Quarantäne von Ein- und Rückreisenden aus Risikogebieten gemäß § 35 der Eindämmungsverordnung. Hier bestand i. d. R. kein direkter Kontakt zu Infizierten, sodass die Ansteckungswahrscheinlichkeit als geringer einzuschätzen ist, die Quarantäne stellt eine Vorsichtsmaßnahme dar.
 
Die Zahlen der positiv Getesteten in den Pflegeeinrichtungen sinken weiter, was eine Entspannung der Lage mit sich bringt: Aktuell sind in insgesamt 37 Einrichtungen 309 Bewohnerinnen und Bewohner infiziert. In drei Pflegeeinrichtungen gibt es 20 oder mehr Fälle. Stadtweit sind 123 Beschäftigte von Pflegeeinrichtungen aktuell Corona-infiziert. Besucherinnen und Besucher von Pflegeeinrichtungen müssen nachweisen, dass bei ihnen keine SARS-CoV-2-Infektion besteht. Die Durchführung von Schnelltests ist überwiegend in den Einrichtungen selbst möglich; weiterhin werden zusätzlich durch die Stadt zwei Schnelltestangebote in Barmbek und Harburg aufrechterhalten, um in jedem Fall einen Test und Besuch zu ermöglichen. Informationen dazu sind unter www.hamburg.de/besucher-schnelltest/ abrufbar.
 
Auch die stationär betreuten Covid-19-Fälle in den Krankenhäusern sind weiter rückläufig: In Hamburg werden in 21 Krankenhäusern gegenwärtig 353 Patienten stationär behandelt, darunter 74 Fälle aus dem Umland. Von der Gesamtsumme ist für 62 Patienten aus Hamburg und 19 Patienten aus dem Umland eine intensivmedizinische Behandlung erforderlich. Insgesamt sind 201 der 353 Patienten im Alter von über 70 Jahren.
 
Die Anzahl der durchgeführten laborausgewerteten PCR-Tests in Hamburgs liegt pro Werktag aktuell durchschnittlich bei rund 14.400 Testungen. Die Rate der positiven Befunde ist auf 4,8 Prozent zurückgegangen. Darüber hinaus werden in hohem Umfang Schnelltests durchgeführt, deren Ergebnisse den zuständigen Behörden nicht vollständig vorliegen.
 
Der eindeutige Nachweis bekannter Mutationsformen erfordert – im Gegensatz zur einfachen Coronavirus-Diagnostik mittels PCR-Testung – eine Gesamtgenomsequenzierung. Das Auftreten von Fällen mutierter Virenformen wird von den Behörden nur aufgrund des Befundes einer solchen Analyse bestätigt. Gegenwärtig werden diese Sequenzierungen in Hamburg im Rahmen einer randomisierten Stichprobe sowie bei bestimmten Anhaltspunkten bei derzeit gut 5% der positiven PCR-Befunde vorgenommen. Bisher liegen folgende Nachweise über das tatsächliche Auftreten veränderter Virenstämme vor: Es handelt sich 7-mal um die britische Variante B.1.1.7, in einem Fall um die südafrikanische Variante B.1.135 und in einem Fall um eine andere Variante (B.1.258). Die brasilianische Variante B.1.1.28 wurde ein Hamburg bislang nicht nachgewiesen. In gut zwanzig Fällen ist eine Klärung anhängig. Insgesamt spielt das Auftreten von Mutationsformen des Corona-Virus damit nach den derzeit vorliegenden Erkenntnissen bislang keine nennenswerte Rolle.
 
In der 5. Kalenderwoche sind insgesamt 1.338 Fälle von den Gesundheitsämtern erfasst worden; diese lassen sich vorwiegend auf die jüngeren Altersgruppen zurückführen, während die Zahlen der Ansteckungen bei den Über-70-Jährigen im Vergleich zur Vorwoche stark gesunken sind. So gehen 247 Fälle auf die Altersgruppe der 15- bis 19-Jährigen zurück, 230 auf die Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen und 209 auf die Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen. 85 Fälle dieser Woche beziehen sich auf über 70-jährige Personen.
Für 424 der Fälle ist die Zuordnung zu einem Ausbruchsgeschehen möglich, insgesamt handelt es sich um 75 identifizierte Ausbrüche (ab zwei Personen). Aussagen zu den Infektionsumfeldern können nur für einen Teil dieser Ausbrüche gemacht werden; in mehr als der Hälfte der Ausbruchssituationen (38 Ausbrüche mit 97 Fällen) handelt es sich um das private Umfeld bzw. den Haushalt. Sechs Ausbrüche mit insgesamt 165 Fällen lassen sich auf Pflegeeinrichtungen zurückführen, vier Ausbrüche mit 16 Fällen auf den Arbeitsplatz.
Der Infektionsort liegt überwiegend in Hamburg; in sechs Fällen ist ein Infektionsort im Ausland angegeben (Tansania, Kamerun, Kolumbien, Mexiko, Spanien).
 
Das RKI vermeldet unterdessen insgesamt 1.148 Verstorbene, die auch mit dem Corona-Virus infiziert waren.
Unter allen mit dem Coronavirus infizierten über 90-jährigen Hamburgerinnen und Hamburgern liegt der Anteil der Verstorbenen aktuell bei rund 20,9 Prozent, unter den 80- bis 89-Jährigen bei rund 18,5 Prozent, unter den 70- bis 79-Jährigen bei rund 10,5 Prozent, unter den 60- bis 69-Jährigen bei knapp 2 Prozent, und bei allen anderen Alterssegmenten bei deutlich unter einem Prozent.
 

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