Containerschiff in der Elbe auf Grund gelaufen

05.02.2016 20:00 Schifffahrt

Update:

09.02., 03:00 Uhr:  CSCL Indian Ocean kann seine Fahrt zum Hamburger Hafen wieder fortsetzen. In einem gemeinsamen Einsatz haben Havariekommando, Wasser- und Schifffahrtsverwaltung, Bergungsunternehmen, Eigner und Elblotsen das Schiff mit Schlepperhilfe ohne Schäden für Personen oder Umwelt wieder in die Fahrrinne verbracht. Insgesamt waren 12 Schlepper an dem Einsatz beteiligt.

07.02., 18:00 Uhr: Vorbereitungen für den Schleppversuch dauern an. Gestern Nachmittag haben die Baggerarbeiten bei der CSCL INDIAN OCEAN begonnen. Um den geplanten Schleppversuch am Dienstagmorgen zu begünstigen, tragen die Bagger den Boden nahe des Havaristen ab. Es befindet sich kein Schweröl mehr an Bord der ca. 150.000 Tonnen schweren CSCL INDIAN OCEAN. Die etwa 2000t Schweröl wurden durch das Bunkerschiff DRESDEN 2 abgepumpt. Parallel werden das Ballastwasser und weitere Betriebsstoffe abgepumpt.


06.02., 17:00 Uhr: Baggerarbeiten haben begonnen – kein Schweröl mehr an Bord. Am Nachmittag haben die Baggerarbeiten bei der CSCL INDIAN OCEAN begonnen. Um den geplanten Schleppversuch am Dienstagmorgen zu begünstigen, trägt der Bagger den Boden nahe des Havaristen ab. Seit dem Vormittag befindet sich kein Schweröl mehr an Bord der CSCL INDIAN OCEAN. Die circa 2000t Schweröl wurden durch das Bunkerschiff DRESDEN 2 abgepumpt. Parallel wird das Ballastwasser aus den Tanks entfernt. Die Vorbereitungen für das Abpumpen weiterer Betriebsstoffe laufen.

05.02., 17:00 Uhr: Am Dienstagmorgen besteht die Chance eines weiteren Schleppversuches (Springtide). Dieses Zeitfenster wollen das Havariekommando und die Reederei nutzen. Bis dahin werden sie versuchen den Havaristen für einen Schleppversuch vorzubereiten. Nach den dem Havariekommando vorliegenden Informationen befinden sich auf der CSCL INDIAN OCEAN noch 800 Tonnen Schweröl und 570 Tonnen Gasöl. Ziel des Havariekommandos ist es, das Schiff bis auf die nötigsten Betriebsstoffe zu leichtern.

05.02., 11:50: Der Pumpvorgang wird fortgesetzt. Es erfolgt kein Schleppversuch mit dem Mittagshochwasser.

05.02., 08:37: Bisher haben die Einsatzkräfte rund 500m³ Schweröl von der CSCL INDIAN OCEAN abgepumpt. Die Pumparbeiten werden fortgeführt. So lange diese Arbeiten laufen, wird kein Schleppversuch vorgenommen.

04.02., 21:31: Pumpvorgang hat begonnen - Kein Schleppversuch in der Nacht
Seit den frühen Abendstunden hat ein Bunkerschiff damit begonnen Teile des Treibstoffes von der CSCL INDIAN OCEAN abzupumpen. Während des Pumpvorganges kann das Schiff nicht geschleppt werden. Das Havariekommando plant daher keinen Schleppversuch mit dem nächsten Hochwasser gegen 0.30 Uhr. Im Verlauf des Nachmittages hat ein Peilschiff die Lage des Havaristen aufgezeichnet. Die erhobenen Daten werden nun ausgewertet. Vertreter der Reederei und des Havariekommandos sind weiterhin damit beschäftigt ein Bergungskonzept zu entwickeln. Die Ergebnisse der Leichterung und der heutigen Peilung sind für die nächsten Schritte entscheidend. Während der Nacht bleiben die Schlepper DOLPHIN und BOXER sowie das Mehrzweckschiff NEUWERK bei der CSCL INDIAN OCEAN.

04.02., 15 Uhr: Heute Nacht bei Hochwasser unternimmt das Havariekommando einen dritten Bergungsversuch.

Havariekommando hat die Gesamteinsatzleitung übernommen

Seit 13:45 Uhr hat das Havariekommando die Gesamteinsatzleitung im Fall der CSCL INDIAN OCEAN [L:399,67m, B: 58,6m, Flagge: Hong Kong, China> übernommen. Das Havariekommando ist in Kontakt mit der Reederei des Containerschiffes und erarbeitet derzeit ein Bergungskonzept, um die CSCL INDIAN OCEAN aus ihrer Situation zu befreien. Das Ölüberwachungsflugzeug Do228 des Havariekommandos hat das Gebiet überflogen und konnte keinen Schadstoffaustritt feststellen. Ein Nautiker des Havariekommandos ist bereits vor Ort. Er wird die Lage vor Ort beurteilen und die Leitung am Einsatzort übernehmen. Ein Peilschiff ist auf dem Weg zum Havaristen. Es soll die exakte Lage des Schiffes auf dem Flussbett aufzeichnen. Zusätzlich ist ein Spülbagger angefordert. Er soll den Bereich um die CSCL INDIAN OCEAN freispülen.
 
Neben den Schleppern BOXER und DOLPHIN befinden sich das Mehrzweckschiff NEUWERK sowie das Wasserschutzpolizeiboot BÜRGERMEISTER WEICHMANN im Einsatzgebiet.
 
Gestern Abend (3.2.16) gegen 22 Uhr lief der Frachter aus bisher ungeklärter Ursache auf Grund. In der Nacht und heute Mittag hatte das zuständige Wasser- und Schifffahrtsamt Hamburg versucht, das Containerschiff zurück in das Fahrwasser zu schleppen. Die Versuche blieben erfolglos.
 
Nach den vorliegenden Angaben wurden keine Personen verletzt. Der Schiffsverkehr auf der Elbe ist durch die Havarie zunächst nur leicht beeinträchtigt. Der Luftraum über den Havaristen ist im Radius von 2 km gesperrt, damit das Ölüberwachungsflugzeug des Havariekommandos weitere Messflüge durchführen kann.

Mitteilung der Lotsenbrüderschaft Elbe zu CSCL Indian Ocean

Durch einen Ausfall der Rudermaschine wurde das elbaufwärts Richtung Hamburg fahrende Containerschiff CSCL Indian Ocean am Mittwochabend gegen 22:30 auf Höhe der Tonne 111 vor Hetlingen manövrierunfähig.
 
Die Elblotsen an Bord berieten daraufhin den Kapitän, das Schiff bei der Tonne 116 an den Nordrand der Fahrrinne zu verbringen, um den Lüheanleger und das steinige Südufer der Elbe zu verschonen.
 
Noch in der Nacht wurde ein erster Versuch unternommen, das Schiff mittels Schlepper-Einsatz zurück in die Fahrrinne zu ziehen. Ein weiterer Schleppversuch wird heute während des Mittagshochwassers erfolgen.
 
Ben Lodemann, Ältermann der Lotsenbrüderschaft Elbe erklärte hierzu:
„Die Lotsen an Bord haben schnell reagiert und gut gehandelt. Durch das kontrollierte Handeln konnten größere Schäden verhindert und das Fahrwasser für den Zulauf auf Hamburg freigehalten werden. Wieder einmal zeigt sich, wie wichtig die Arbeit der ortskundigen und erfahrenen Elblotsen für die Schadensminimierung bei technisch bedingten Ausfällen in der Schifffahrt ist.“
 

Informationen:



 

Schlepper versuchen die CSCL Indian Ocean zu bergen

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