Bayerische Industrie auch im Juni im Minus, jedoch deutlich erholt

17.08.2020 13:06 Wirtschaft

Einen deutlichen Aufwärtstrend verzeichnet das bayerische Landesamt für Statistik für die Industrie im Juni. Zwar liegen die Umsätze um 4,2 Prozent und die Auftragseingänge um 5,5 Prozent im Vergleich zum Juni 2019 niedriger, aber die Rückgänge sind deutlich geringer als noch im April und Mai 2020.

Damit zeigte sich die bayerische Industrie nach heftigen, coronabedingten Umsatzeinbußen in den Vormonaten (April: -34,7 Prozent; Mai: -34,1 Prozent) wieder deutlich erholt. Trotz der allgemeinen Erholung entwickelten sich die Umsätze im Juni 2020 in den einzelnen Branchen des Verarbeitenden Gewerbes in Bayern teilweise gegensätzlich. So konnten der „Maschinenbau“ (+23,2 Prozent) und die „Hersteller von pharmazeutischen Erzeugnissen“ (+22,1 Prozent) ihre Umsätze im Vergleich zum Vorjahresmonat deutlich steigern, während besonders die „Hersteller von Bekleidung“ (-22,9 Prozent) und die „Metallerzeugung und –bearbeitung“ (-22,1 Prozent) hohe Umsatzrückgänge verbuchen mussten. In Bayerns bedeutendem Wirtschaftszweig „Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen“ betrug das Umsatzminus nur noch 12,6 Prozent (April: -62,0 Prozent; Mai: -57,6 Prozent).

Insgesamt musste die bayerische Industrie im ersten Halbjahr 15,1 Prozent Umsatzminus im Vergleich zum Vorjahr einbuchen. Nach Feststellung des Bayerischen Landesamts für Statistik nahmen die Auslandsumsätze im Juni um 4,9 Prozent auf 15,6 Milliarden Euro ab. Die Exportquote betrug 56,1 Prozent. Die Umsätze mit den Ländern der Eurozone fielen um 11,3 Prozent, ihr Anteil am Gesamtumsatz belief sich auf 18,3 Prozent.

Die Nachfrage nach Gütern des Verarbeitenden Gewerbes ging im Juni 2020 gegenüber dem Vorjahresmonat preisbereinigt um 5,5 Prozent zurück. Auch hier ist eine Erholung nach den massiven Einbußen in den Vormonaten (April: -37,2 Prozent; Mai: -38,7 Prozent) erkennbar. Die Bestelleingänge aus dem Inland lagen mit einem Plus von 25,0 Prozent sogar deutlich über dem Niveau des Vorjahresmonats, während sich die aus dem Ausland um 19,9 Prozent verringerten. 

Bayerische Industrie auch im Juni im Minus, jedoch deutlich erholt