Auch in herausfordernden Zeiten: Hamburg bleibt für Ungarn zentrale Drehscheibe für den globalen Handel
09.06.2023 11:59 Wirtschaft
Allein im vergangenen Jahr wurden über den Hamburger Hafen etwa 150.000 TEU (20-Fuß-Standardcontainer) mit Ursprung oder Ziel Ungarn verladen. “Das entspricht einem Plus von gut 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr“, freute sich Krisztina Kovács, Leiterin der Repräsentanz Ungarn von Hafen Hamburg Marketing, in ihrer Ansprache beim gestrigen Hafenabend in Budapest.
Seit weit mehr als 30 Jahren trifft sich einmal im Jahr die ungarische Verkehrsbranche auf Einladung der Hafen Hamburg Repräsentanz Ungarn zum traditionellen Hafenabend.
Auch in diesem Jahr kamen rund 200 Vertreterinnen und Vertreter der Hamburger Hafenwirtschaft in Budapest zusammen um die guten Verbindungen zu stärken und weiter auszubauen.
Krisztina Kovács, Leiterin der Hafenrepräsentanz Budapest, und Marina Basso-Michael, Regionaldirektorin Europa bei Hafen Hamburg Marketing e.V., freuten sich über die rege Teilnahme und bedankten sich in ihren Begrüßungsansprachen für die erfolgreiche und gute langjährige Zusammenarbeit, die ungarische Spediteure und Verlader so eng mit dem Hamburger Hafen verbindet.
„Zwischen Ungarn und der Freien und Hansestadt Hamburg bestehen seit Jahrhunderten ausgezeichnete Wirtschaftsbeziehungen. Für den seeseitigen Außenhandel Ungarns ist der Hamburger Hafen auch heute noch der zweitwichtigste Überseehafen. Die Entwicklung zum bevorzugten Fertigungsstandort multinationaler Unternehmen der Auto- und Elektronikindustrie sorgen weiterhin für ein ausgeprägtes Exportvolumen. Die über Hamburg angebotenen Liniendienste in alle Welt unterstreichen unsere gute Position im Wettbewerb“, erläuterte Marina Basso Michael.
Die Gesandte der Bundesrepublik Deutschland in Budapest, Christiane Markert, sowie Lutz Birke, Amtsleiter für Hafen und Innovation bei der Behörde für Wirtschaft und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg schlossen sich mit Grußworten an.
Die vielschichtigen Wandlungsprozesse in Hafen, Hinterland und Lieferketten, die durch aktuelle geographische und politische Herausforderungen weiter vorangetrieben werden, hob insbesondere Lutz Birke hervor: „Neben den Folgen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine haben wir es auch mit verschiedenen anderen Quellen der Volatilität in der internationalen Wirtschaft zu tun. Gleichzeitig müssen wir als größter deutscher Hafen auch Antworten auf längerfristige Entwicklungen wie den Wandel zur Klimaneutralität, eine schrumpfende Bevölkerung in Europa und die beschleunigte Digitalisierung geben. Das Wohl unserer Kunden - auch und gerade im europäischen Hinterland - hat dabei einen besonders hohen Stellenwert. Konkret erarbeiten wir derzeit den "Hafenentwicklungsplan 2040" - als Strategie für die Hafenentwicklung der nächsten Jahrzehnte. Zu den zentralen Themen dieses Plans gehören die Dekarbonisierung, die Entwicklung einer sich selbst tragenden Wasserstoffwirtschaft, die Verbesserung der Qualität der Dienstleistungen durch Automatisierung und Digitalisierung sowie die Förderung von Innovationen im Hafen selbst.“
Der bedeutendste Verkehrsträger für ungarische Im- und Exporte ist bereits jetzt die vergleichsweise klimafreundliche Eisenbahn. Über 85 Prozent der in Hamburg umgeschlagenen Güter werden von und nach Ungarn klimaneutral auf der Schiene transportiert. Bei der containerisierten Ladung liegt der Anteil der Schiene im Modal Split sogar bei fast 100% Prozent.
Aufgrund seiner geografischen Lage nimmt Ungarn eine zentrale Position in Europa ein. Das Land wird von vier transeuropäischen Verkehrskorridoren (TEN-T) durchquert, die jeweils die Hauptstadt Budapest erreichen. Außerdem fungiert das Land als Drehscheibe, die die Europäische Union vom Süden (Serbien) und vom Norden (Ukraine) aus mit dem übrigen Europa verbindet.
Auch in herausfordernden Zeiten: Hamburg bleibt für Ungarn zentrale Drehscheibe für den globalen Handel