„Netzwerkforum Straßengüterverkehr“ erfolgreich gestartet - Logistikbranche diskutiert Ansätze zur Bewältigung des Berufskraftfahrermangels

11.07.2017 10:19 Hinterland

Beim ersten „Netzwerkforum Straßengüterverkehr“ der Handelskammer, dem Verband Straßengüterverkehr und Logistik Hamburg e.V. (VSH) und der Logistik Initiative Hamburg e.V. (LIHH) haben die Teilnehmer über Ideen diskutiert, wie dem Fachkräftemangel und insbesondere dem Berufskraftfahrermangel entgegengewirkt werden kann. Seit Jahren verzeichnet die Logistikbranche einen zunehmenden Mangel an Berufskraftfahrern. Allein in den letzten fünf Jahren hat sich die Zahl der offenen Stellen in diesem Bereich fast verdoppelt. Die Bewerberzahlen sind gleichzeitig spürbar zurückgegangen. Thema des ersten „Netzwerkforum Straßengüterverkehr – Fachkräfte praktisch angehen!“ waren kreative Ideen zur Gewinnung und zum Halten von Fachkräften, die anhand von Firmenbeispielen diskutiert wurden. „Wir haben fest vor, dieses Format von nun an jährlich mit einem wechselnden Schwerpunktthema durchzuführen“, sagte Dirk Asmus, Plenarmitglied und neuer Vorsitzender des Ausschusses für Verkehr der Handelskammer Hamburg. Dabei werde immer ein für die Branche gerade besonders relevantes Thema ausgewählt.

Bei der Veranstaltung wurde das Projekt „MultiTrucker“ vorgestellt, das der VSH mit Unterstützung von sieben Firmen, dem Arbeitgeberservice Hamburg, der SVG Hamburg und der Handelskammer durchführt. Arbeitssuchende und Jugendliche ohne Berufsausbildung können bei vier einwöchigen Praktika verschiedene Firmen im Güterkraftverkehr kennenlernen – zum Beispiel im Bereich Containertransport, Stückgut, Tankwagen, Möbeltransport, Fernverkehr, Schwer- und Spezialtransporte. Ziel des Projekts ist es, die Teilnehmer nach den Praktika in eine feste, mindestens tariflich bezahlte Beschäftigung bei einem der beteiligten Unternehmen zu bringen. „Im Nachgang zum MultiTrucker-Speeddating, welches am 7. Juni in der Handelskammer stattfand, konnten rund 20 Praktika erfolgreich vermittelt werden. Im November werden wir dann ein Resümee ziehen und über die Fortsetzung des Projektes entscheiden“, so Frank Wylezol, Geschäftsführer des VSH.

Auch die Auswirkungen des demographischen Wandels auf die Fachkräfteverfügbarkeit im Landverkehr wurden eingehend diskutiert. Nach Einschätzung des Deutschen Speditions-und Logistikverbandes werden in den kommenden 15 Jahren rund zwei Drittel der derzeit aktiven Berufskraftfahrer in den Ruhestand gehen. „Dies stellt die Branche und auch Industrie und Handel vor große Herausforderungen", sagte Werner Gliem, Clustermanager und Sprecher der Geschäftsführung der LIHH. „Deshalb versuchen wir bereits seit einigen Jahren mit dem Projekt 'Logistik Lernen Hamburg' vor allem Schüler und Studenten für die Logistik zu begeistern.“ Auch das „FairTruck“-Siegel der LIHH und die gemeinsame, verbandsübergreifende Franzbrötchenaktion 'Hamburg sagt Danke' solle die Wertschätzung für dieses Berufsbild fördern.

Um die Barrieren für Berufseinsteiger zu senken, hat sich die Handelskammer Hamburg bei ihrem Dachverband DIHK zudem für eine 'leichtere Sprache' bei den Prüfungen zur Berufskraftfahrerqualifikation eingesetzt. „Wir wollen die schriftlichen Prüfungsfragen leichter verständlich machen und komplizierte Fremdworte ersetzen, dabei aber die erforderliche Qualität gewährleisten“, so Asmus. Die deutsche Sprache sei aber weiterhin zwingend erforderlich, um als Berufskraftfahrer am Wirtschaftsverkehr teilnehmen zu können.

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