„Die Hamburg Port Authority“ unterstützt als Mitglied die Nationale LNG Initiative „Maritime LNG Plattform“ - Aktiver Umweltschutz und sauberere Transportwege durch LNG

24.06.2014 08:59

Gestern wurde in Hamburg anlässlich eines Pressegesprächs im Hamburger Hafen die nationalen LNG Initiative „Maritime LNG Plattform“ vorgestellt. Um LNG (Liquefied Natural Gas) als umweltfreundlichen und sicheren Kraftstoff auch in Deutschland zu etablieren, wurde nach niederländischem Vorbild diese LNG Plattform von Industrieunternehmen, Reedereien, Häfen und Initiativen gegründet, um als Dialog- aber auch Sparringspartner der Politik die erforderlichen Schritte zur Markteinführung von LNG aktiv mitzugestalten und voranzubringen.

„Die Hamburg Port Authority (HPA) unterstützt die Plattform, denn sie hat sich zum Ziel gesetzt, den Hamburger Hafen in den nächsten Jahren zum smartPORT zu entwickeln. Smart steht für intelligenten Informationsaustausch, aber auch für eine energetische Neuausrichtung. Die Verfügbarkeit von LNG als Kraftstoff im Hafen ist hier ein wichtiges Teilprojekt“, sagt Jens Meier, Vorsitzender der Geschäftsführung der HPA.

Die konkreten Ziele der Akteure wurden in einer Roadmap niedergelegt:

Roadmap:

* 50 zusätzliche Schiffe in fünf Jahren in deutschen Häfen mit LNG umgerüstet / neu eingesetzt

* Mind. fünf Häfen in Deutschland, die in fünf Jahren die Versorgung mit LNG sicherstellen

* 250 mit LNG versorgte Hafenaufenthalte p.a., die wasserseitig mit LNG Landstrom versorgt werden innerhalb drei Jahren

* Dadurch konkrete Reduzierung der Emissionen von SOx, NOx, CO2 und Feinstaub

Prof. Freerk Meyer, Professor für Maschinenbau, Schiffsantriebe, Schiffsbetriebssysteme Fachbereich Seefahrt der HS Emden Leer erläuterte die Vorteile von LNG und hob die Sicherheit dieses saubereren Kraftstoffes hervor. „Wir haben uns in unseren Städten daran gewöhnt, dass die Mehrzahl der Haushalte durch Gasleitungen versorgt wird und dadurch einen erheblichen Beitrag zu saubereren Städten leistet, LNG als heruntergekühlter Kraftstoff ist in der Anwendung noch sicherer und hat das Potential, zu einer deutlichen Verbesserung der Luftqualität beizutragen.“

Mahinde Abeynaike, Geschäftsführer der Bomin Linde LNG GmbH & Co KG, und Vorsitzender der Maritimen LNG Plattform hob den branchenübergreifenden Ansatz der Plattform hervor: „Das Ziel, eine innovative und umweltfreundliche Technologie zu etablieren, lässt sich nur gemeinsam erreichen. Der Umstand, dass sich in dieser Plattform einerseits Wettbewerber und andererseits Unternehmen auch außerhalb der maritimen Wirtschaft zusammengeschlossen haben, verdeutlicht diesen Ansatz“.

Dr. Tilmann Greiner, Senior Vice President MAN Diesel & Turbo SE PrimeServ, Hamburg, stellvertretender Vorsitzender der Maritimen LNG Plattform hob die positiven Auswirkungen für die Umwelt hervor: „Im Vergleich zur herkömmlichen Dieselmotoren werden durch LNG die CO2 Emissionen um bis zu 30 Prozent, SOx (Schwefeldioxid) Emissionen und Feinstaub um fast 92 % und NOx (Stickstoffoxid) Emissionen um 90 % reduziert. Gerade die erhebliche Feinstaubbelastung durch Schiffe schädigt die Gesundheit der Anwohner Küsten und Hafenstädten.

Dr. Peter Blauwhoff, Vorsitzender der Geschäftsführung der Shell Oil Deutschland GmbH begründete das Engagement seines Unternehmens wie folgt: „Die Entscheidung seitens Shell der „Maritimen LNG Plattform“ beizutreten ist ein Bekenntnis zu Erdgas als Option für einen sauberen und nachhaltigeren Kraftstoff im Transportsektor. Shell ist bereit und interessiert, sich stärker am Dialog rund um LNG als neuen Kraftstoff für Straßen- und Schiffsverkehr in Deutschland zu beteiligen“.

Knut Gerdes, Abteilungsleiter nautisch-technische Inspektion stellte zwei LNG Projekte der Reederei AG Ems vor: zum einen die aktuelle Umrüstung einer der Borkum Fähren sowie den Neubau einer der Helgolandfähren. Dabei hob er aber auch die Notwendigkeit flächendeckender Betankungsmöglichkeit mit LNG in allen deutschen Häfen hervor.

Zu diesem Zweck, so Ole von Beust, von der mit der Geschäftsführung der Plattform betreuten Ole von Beust Consulting GmbH & Co KG, organsiere die Plattform nach der Sommerpause einen Austausch aller deutschen Hafenstädte unter Beteiligung von Vertretern der Häfen in Oslo und Stockholm, da diese schon seit Jahren über umfangreiche Erfahrungen mit LNG verfügen.

Auch nahm er die Politik in die Verantwortung, neben der Schaffung von Rahmenbedingungen mit eigenem Vorbild voranzugehen. „Die Festschreibung von LNG im Koalitionsvertrag und die Berücksichtigung in der Mobilitäts -und Kraftstoffstrategie der Bundesregierung ist ein klares Signal. Dort wo die öffentliche Hand selbst für Schifffahrt verantwortlich ist, sollte sie auch selbst aktiv werden. Boote des Küstenschutzes, der Wasserschutzpolizei aber auch das Forschungsschiff des Bundes sollten mit LNG Antrieb ausgestattet werden, Neubauten gar nicht mehr ohne LNG Antriebstechnik in Auftrag gegeben werden“.

Gerrit van Tongeren, Generalsekretär der Nationalen LNG Plattform Niederlande stellte die erfolgreiche Arbeit der breit aufgestellten niederländischen LNG Plattform vor und hob hervor, dass eine erfolgreiche Markteinführung von LNG und damit das Ziel saubererer Transportwege nur erreicht werden kann, wenn alle Beteiligten in der Wirtschaft an einem Strang ziehen und der Politik aus der Praxis heraus die Impulse geben, die zu Schaffung positiver Rahmenbedingungen erforderlich sind.

Georg Ehrmann, in der Ole von Beust Consulting GmbH & Co KG für das Projekt verantwortlich und als Geschäftsführer der Maritimen LNG Plattform gem. § 30 BGB tätig, betonte abschließend die Notwendigkeit, weitere Mitglieder gerade auch aus der nicht maritimen Wirtschaft zum Mitmachen zu motivieren. „Die Verbraucher erwarten bei den Produkten immer mehr Nachhaltigkeit, setzen sich mit Umwelt- und Sozialstandards auseinander. Die Frage, wie die Waren nach Deutschland transportiert werden – ob weiterhin mit erheblicher Luftverschmutzung und den jüngst wieder nach nachgewiesenen erheblichen Gesundheitsschädigungen durch Feinstaub, oder mittels einer umweltfreundlichen Technik, die verfügbar ist, sollte auch die Anbieter von Konsumgütern in Deutschland aufgreifen und sich nach niederländischem Vorbild aktiv an der Markteinführung von LNG beteiligen – sie sind herzlich eingeladen, Mitglied der nationalen LNG Initiative zu werden“.

Unter www.lng-info.de und in der Anlage „Informationen zur Maritimen LNG Plattform“ erhalten Sie weitergehende Informationen.

Für Rückfragen steht Ihnen Herr Georg Ehrmann gerne unter 0170/1600732 und ehrmann@lng-info.de zur Verfügung.

 

Hamburg Port Authority

Die Hamburg Port Authority betreibt seit 2005 ein zukunftsorientiertes Hafenmanagement aus einer Hand. Als Anstalt öffentlichen Rechts ist die HPA verantwortlich für die effiziente, Ressourcen schonende und nachhaltige Vorbereitung und Durchführung von Infrastrukturmaßnahmen im Hafen. Die HPA ist Ansprechpartner für alle Fragen der wasser- und landseitigen Infrastruktur, der Sicherheit des Schiffsverkehrs, der Hafenbahnanlagen, des Immobilienmanagements und der wirtschaftlichen Bedingungen im Hafen. Dazu stellt die HPA die erforderlichen Flächen bereit und übernimmt alle hoheitlichen Aufgaben und hafenwirtschaftlichen Dienstleistungen. Sie vermarktet spezielles, hafen-spezifisches Fachwissen und nimmt die hamburgischen Hafeninteressen auf nationaler und internationaler Ebene wahr.

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Pressekontakt:

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