Wandel zu einer nachhaltigen Schifffahrt
© Stena Line

Wandel zu einer nachhaltigen Schifffahrt

Die Fährreederei Stena Line setzt auf vielen Schiffen den Stena Fuel Pilot ein, der hilft, die Routenführung der Fahrten zu verbessern – und damit bis zu fünf Prozent Treibstoff und entsprechende Emissionen einzusparen.

Stena Line entwickelt immer neue intermodale Frachtlösungen und kombiniert den Transport auf Schiene, Straße und See. Denn die Nachhaltigkeitsstrategie des europäischen Fährunternehmens mit einer Flotte von 38 Schiffen und Deutschlandsitz in Hamburg folgt einem ganzheitlichen Ansatz. Bei Vorund Nachlauf des Fährbetriebs steht die Organisation von effizienten Verkehrsketten im Vordergrund. Das Unternehmen bietet für die verschiedenen Transportarten begleitete und unbegleitete Verkehre, Projektladung, KV-Verkehre oder auch Direktzugverkehre auf der Route Rostock–Trelleborg. Im Hafenbetrieb setzt Stena Line in Projekten wie Green Priority Anreize für die Kunden, etwa indem E-Lkw in bestimmten Häfen bevorzugten Zugang zur Fähre erhalten. In sämtlichen Häfen und Terminals von Stena Line wird grüner Strom genutzt, und an sieben Terminals beziehen 14 Fähren der Flotte Landstrom, Tendenz steigend.

„Bei Stena Line sind wir der Überzeugung, dass die Energie am nachhaltigsten ist, die nicht verbraucht wird“, betont Mikko Juelich, Trade Director und Geschäftsführer der Stena Line GmbH. Dementsprechend modernisiert das Unternehmen seine Flotte kontinuierlich und investiert in energieeffiziente Schiffe und Projekte. So setzt Stena Line etwa auf vielen Schiffen den Stena Fuel Pilot ein, der durch eine mit künstlicher Intelligenz (KI) gestützte Technologie die Routenführung der Fahrten verbessert. „Damit sparen wir zwei bis fünf Prozent Treibstoff und entsprechende Emissionen ein“, fügt er hinzu.

Seit 2019 stellt Stena Line neue Schiffe der sogenannten E-Flexer Klasse in verschiedenen Fahrtgebieten in Dienst. Sie zeichnen sich durch optimierte Motorisierung und Rumpfdesigns sowie große Frachtkapazität aus. Juelich: „Alle E-Flexer sind gas-ready, und können somit vergleichsweise leicht auf die Nutzung von alternativen Treibstoffen umgerüstet werden.“

Zudem hat die Methanolfähre Stena Germanica Branchenstandards gesetzt. Im Rahmen eines Pilotprojektes wurde diese bereits auch erfolgreich mit recyceltem Methanol aus der Stahlproduktion betankt, was die CO₂-Bilanz des Treibstoffs noch einmal deutlich verbessert. Dieses Projekt diene auch intern als Basis für den langfristigen Umbau der Flotte, denn Methanol verursache praktisch keine Schwefel- und Partikelemissionen sowie 60 Prozent weniger Stickstoffemissionen als traditioneller Schiffstreibstoff. „Theoretisch sind alle Fähren der Stena Line-Flotte auf Methanolbetrieb umrüstbar“, sagt der Geschäftsführer.

Die Umrüstung erfordere allerdings erhebliche Investitionen, daher untersuche Stena Line für jede Route und für jedes Schiff die bestmögliche Option, um den Wandel zu einer nachhaltigen Schifffahrt voranzutreiben. „Wir sind allerdings angesichts der derzeitigen politischen und regulatorischen Entwicklungen davon überzeugt, dass die Transformation in Bezug auf Treibstoffe noch einmal an Dynamik gewinnt, und Alternativen wie Methanol in naher Zukunft interessanter werden“, ergänzt Juelich. Stena Line behalte zudem die neuesten Entwicklungen der Technologie im maritimen Sektor im Blick. Ein Beispiel ist die Fähre Stena Jutlandica mit einer Ein-Megawatt- Batterie an Bord, die während der Hafenmanöver in Göteborg genutzt wird. Ziel ist es, mit der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Batteriekapazität 2030 die erste vollständig emissionsfreie, batteriebetriebene Fähre einzusetzen

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