Kein Plastikmüll mehr an Bord
Die CMA CGM-Gruppe hat sich darüber hinaus entschlossen, bis 2050 klimaneutral zu sein.
Die Reederei Maersk, zu der auch Hamburg Süd gehört, hat sich vorgenommen, bis 2040 komplett klimaneutral zu sein – sowohl in der Schifffahrt als auch bei den landseitigen Vor- und Nachläufen und in der Luftfracht. „Das ist ambitioniert, aber wir investieren dafür bereits heute massiv, unter anderem in ETrucks“, sagt Rainer Horn, Sprecher von Maersk und Hamburg Süd. Die meisten Emissionen entstünden jedoch ganz klar im Ocean-Geschäft, daher setze das Unternehmen hier auf skalierbare, klimaneutrale Brennstoffe wie e-Methanol.
Maersk hat bereits 13 Schiffe bestellt, die mit e-Methanol betrieben werden können, einen Feeder, der ab 2023 fahren wird, und zwölf 16.000 TEU-Schiffe, die ab 2024 in Fahrt gehen. „Wir haben zusammen mit sechs Partnern den Aufbau von entsprechenden e- Methanol-Produktionsanlagen beschlossen, wodurch wir Zugriff auf jährlich 730.000 Tonnen haben werden“, fügt er hinzu. Das reiche zwar für die 13 Schiffe im Zulauf und noch ein paar mehr Neubauten, aber es werden weitere Projekte folgen müssen, um auch für künftige Schiffe die Versorgung mit klimaneutralen Brennstoffen zu garantieren. Denn auch alle weiteren Neubauten, die das Unternehmen in Zukunft in Auftrag geben wird, sollen für klimaneutrale Brennstoffe geeignet sein.
Schon heute nutzt die Reederei Bio-Kraftstoffe, etwa aus altem Speiseöl. „Wir haben eine schnell wachsende Zahl an oft sehr großen Kunden – sowohl bei Maersk als auch bei Hamburg Süd und Sealand –, die gegen einen geringen Aufpreis ihre Ladung mit unserem Zusatzprodukt EcoDelivery transportieren lassen“, erzählt Horn.
Dabei werde eine ausreichende Menge Bio-Kraftstoff in einem Maersk-Schiff im Netzwerk zugetankt, die dem Brennstoffverbrauch der Container des Kunden entspricht. Das lasse sich in der Linienschifffahrt gut berechnen. Diese Container seien somit auf See klimaneutral transportiert worden. Des Weiteren arbeite das Unternehmen daran, auch die restlichen Stücke der Supply Chain klimaneutral anbieten zu können.
Nachteil sei, dass die Bio-Kraftstoffe aus altem Speiseöl nicht skalierbar sind, zumal Maersk diese nicht aus Lebensmittelquellen, sondern nur aus Abfallströmen einkauft. „Wir sehen hier derzeit e- Methanol als beste und am schnellsten realisierbare Alternative zu den EcoDelivery-Fuels“, erläutert der Sprecher. Die benötigte Energie für die Herstellung, und hier vor allem für die Elektrolyse, komme aus Sonnen- und Windenergie. Weitere Alternativen seien Ammoniak und andere synthetische Kraftstoffe, woran das Unternehmen gemeinsam mit Partnern bereits intensiv forsche. Auch bei der Beschaffung von klimaneutralem Stahl für Schiffe und Container will Maersk als Vorbild vorangehen und ist inzwischen Mitglied der Steel- Zero-Initiative.
Maersk hat für alle Aktionen eine umfassende ESGAgenda mit Standortanalyse, festen Zielen und Zeitplänen erarbeitet. Neben dem „E“ für Environment (Umwelt) sind darin die Oberbereiche Social (S) und Governance (G) verankert. Im Sozialbereich gehören unter anderem Diversität, Gerechtigkeit und Inklusion dazu, unter Governance (Unternehmensführung) fällt neben Menschen- und Arbeitsbereichen beispielsweise auch die nachhaltige Beschaffung.