Stahl vom Feinsten
Erze und Kohle gehen zu einem großen Teil über Hamburg zu voestalpine
© voestalpine

Stahl vom Feinsten

Die voestalpine ist ein weltweit führender Stahlund Technologiekonzern mit kombinierter Werkstoffund Verarbeitungskompetenz.

Für eine reibungslose Rohstoffbeschaffung ihrer beiden rohstahlproduzierenden Divisionen, die Steel Division und die Metal Engineering Division, setzt der Konzern auch auf den Hamburger Hafen.

Für die Produktion hochqualitativer Stahlprodukte benötigt die voestalpine Primärrohstoffe wie Eisenerz und Kohle. Die voestalpine verarbeitet die Rohstoffe an ihrem Standort Linz in drei Hochöfen und einer Kokerei. Ein weiterer Produktionsstandort befindet sich in Donawitz, hier stehen zwei weitere Hochöfen. „Insgesamt kaufen wir jährlich mehr als 10 Millionen Tonnen an Erzen und über 2,7 Millionen Tonnen an Kohle, 1 Million Tonnen Koks und etwa 1 Million Tonnen Schrott sowie Legierungen, feuerfeste Materialien, Strom und Gas ein“, erklärt Peter Sixt, Einkaufsleitung Kohle Koks der voestalpine Rohstoffbeschaffungs GmbH bei voestalpine in Linz.

Einen Teil der Rohstoffe beschafft voestalpine auf den heimischen Märkten und aus den Nachbarländern. Doch damit lässt sich nicht das komplette Volumen decken. „In den vergangenen Monaten haben wir unsere Einkaufsstrategie der geopolitischen Lage angepasst. Wir beziehen jetzt mehr Kohle aus Australien, Kolumbien und den USA“, sagt René Matscheko, Geschäftsführer bei der voestalpine Rohstoffbeschaffungs GmbH, und ergänzt: „Die aktuelle weltpolitische Situation hat uns gezeigt, wie schnell sich Rahmenbedingungen im logistischen Prozess ändern können. Mit dem Inkrafttreten der Sanktionen gegen Russland hatte sich für uns ein großer Markt geschlossen, den wir schnell ersetzen mussten. Jetzt sind wir dabei, unsere Rohstoffbeschaffung noch resilienter auszubauen.“ Dabei spielt auch der Hamburger Hafen eine wichtige Rolle. Vor vier Jahren entschloss sich voestalpine einen Teil der Rohstoffe über Hamburg zu importieren. „Unser Gateway für aus Norden kommende Rohstoffe ist der Hamburger Hafen. Wir haben hier einen verlässlichen Hub in unserer Lieferkette gefunden“, sagt Sixt.

So gingen im vergangenen Jahr allein für voestalpine rund 2,9 Millionen Tonnen an Eisenerz und Kohle über den Hamburger Hafen nach Österreich. „Allein voestalpine hat 27 Prozent mehr über Hamburg transportiert. Das ist ein neuer Rekord“, betont Alexander Till, Repräsentant Hafen Hamburg Marketing Österreich. Insgesamt seien 6,3 Millionen Tonnen umgeschlagen worden, ein Plus von immerhin 12 Prozent. Auch der Containerumschlag liege mit etwas über 323.000 TEU leicht über dem des vergangenen Jahres, so Till. „Wir können voll Stolz vermelden, dass wir auch in dem außergewöhnlich fordernden Jahr durch Corona und dem russischen Angriffskrieg ein Rekordjahr in allen Bereichen erzielen konnten“, betont der HHM-Repräsentant. voestalpine bezieht dabei auch Eisenerze über den Hamburger Hafen. „Das Eisenerz als Primärrohstoff bietet bei uns die Basis für vielfältige Produkte mit maßgeschneiderten Eigenschaften“, erklärt Monika Aschenbrenner, verantwortlich für Erz und HBI (Hot Briquetted Iron) bei der voestalpine Rohstoffbeschaffungs GmbH.

Dabei ist Eisenerz nicht gleich Eisenerz. Hier gibt es unterschiedlichste Qualitäten. „Die Kriterien für den Kauf und die Verarbeitung des Eisenerzes sind unter anderem der Eisen- und Schlackegehalt des Erzes. Dazu kommen noch die zu verarbeitenden Kornklassen, die beim Sintern beziehungsweise beim Hochofeneinsatz eine große Rolle spielen. Entsprechend transportieren und lagern wir die Erze sortenrein, um ein qualitätsminderndes Vermischen der Erze zu verhindern“, sagt Aschenbrenner. Das Eisenerz kommt beim Transport über Hamburg in erster Linie aus Kanada, Brasilien, Schweden und Südafrika. Von da geht es mit der Bahn weiter nach Österreich. Dabei ist die Schiene der Verkehrsträger der Wahl für voestalpine. „Für uns ist der Transport mit der Bahn das ideale Mittel. Wir haben in der Verbindung mit DBCargo einen verlässlichen Partner in Kombination mit unserer eigenen Bahn“, sagt Sixt.