Ein Händchen für bessere Prozesse
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Ein Händchen für bessere Prozesse

Die Projektabteilung bei Hafen Hamburg Marketing (HHM) engagiert sich in europäsichen Projekten, um die Weiterentwicklung zukunftsfähiger Logistiklösungen zu unterstützen.

Der Wille, Neues zu entdecken, ist ein unbedingtes Muss, wenn man Projekte umsetzen möchte. Ziel sollte es immer sein, die gewonnenen Erkenntnisse in den Alltag einfließen zu lassen. Einen kleinen Einblick in die Arbeit gewähren die Beispiele Cobotank, Blue Supply Chain und North Sea Region Connect.

So befasst sich das Forschungsprojekt CoboTank mit automatisierten Lösungen im Bereich des Flüssiggutumschlags in deutschen Binnenhäfen. Bisher ist dieser Bereich von manueller, körperlich anstrengender Arbeit geprägt. CoboTank möchte einen teilautomatisierten Cobot und einen vollautomatisierten Roboter entwickeln. Der Einsatz eines Cobots soll dabei zu erhöhter Prozess- und Arbeitssicherheit führen. Der Roboter wiederum soll die Beladeprozesse nach Möglichkeit automatisieren.

Cobotank startete im Juli vergagenen Jahres unter der Führung der Garant Mineralölhandelsgesellschaft mbH. Das Projektkonsortium wird ergänzt durch die Deymann Tankrode Logistics GmbH, das Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme e. V. (DST), den Hafen Hamburg Marketing e. V., die Mercatronics GmbH sowie die Lehrstühle für Allgemeine Psychologie: Kognition und Mechatronik der Universität Duisburg-Essen. Die Verbundpartner werden zudem durch assoziierte Partner, den Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e. V. (BDB) und den Unabhängigen Tanklagerverband e. V. (UTV), unterstützt. Das Verbundprojekt läuft über drei Jahre im Zeitraum vom 01.07.2022 bis zum 30.06.2025 bei einem Fördervolumen von rund 2,75 Millionen Euro. Das Vorhaben wird aus dem Förderprogramm IHATEC II des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr gefördert.

Mehr Güterverkehr

Ein weiteres Projekt mit dem Titel „North Sea Region Connect“ beschäftigt sich intensiv mit der Effizienzsteigerung des Gütertransportes auf den transeuropäischen Verkehrskorridoren (TEN-V) in der Nordseeregion. Ziel des „North Sea Region Connect“ Projektes ist es, ein intelligentes, intermodales und nachhaltiges Güterverkehrswachstum in der Nordseeregion zu fördern. Hierzu wurden verschiedenste Pilotanwendungen in der Nordseeregion entwickelt. Darunter eine Pilotanwendung, die die Hamburg Port Authority (HPA), im größten Eisenbahnhafen Europas, umsetzt. Etwa 200 Güterzüge befahren pro Tag das Hafenbahnnetz in Hamburg. Die Koordinierung des Güterverkehrs ist eine entsprechende Herausforderung. So erweiterte die HPA das zentrale Rail Port Community System um eine Slotplandatenstruktur für mehrere intermodale Seehafenterminals. Jedes Terminal kann dabei weiterhin sein individuelles Planungskonzept beibehalten. Dies führt zu einer weiteren Digitalisierung und Effizienzsteigerung des Güterbahnverkehres.

Grünere Lieferketten

Das Projekt „Blue Supply Chains“ unterstützt Hafenbehörden und Hafenbetreiber bei der Umsetzung langfristig wirkender Maßnahmen zur Dekarbonisierung von Hafenstandorten. Dabei verfolgt das Projekt verschiedene Ansatzpunkte. So will es nach Möglichkeit Lösungen finden, um weitere Umschlaggeräte in Häfen zu elektrifizieren. Ein weiterer Punkt ist das Entwickeln von Strategien, um alternative Kraftstoffe zu lagern und umzuschlagen. Darüber hinaus steht die Förderung von umweltfreundlicheren Transportketten in das Hinterland im Projektplan, bei dem der Schwerpunkt auf dem Ausbau kombinierter Verkehre liegt. Im Rahmen des Projektes arbeiten Stena Line, Rostock Port, modility, die Studiengesellschaft für den Kombinierten Verkehr und der Hafen Trelleborg an einer besseren Integration der Fährverbindung Rostock-Trelleborg in kombinierten Verkehrsketten. Die beiden Häfen sind Anlaufpunkte der letzten im Betrieb befindlichen Eisenbahnfähren in der Ostsee. Gleichzeitig stellen diese Verbindung und das Hafensystem eine wichtige infrastrukturelle Redundanz zur Schienenanbindung Skandinaviens an den europäischen Kontinent.