Jederzeit verlässliche Daten
© NKG Kala Hamburg

Jederzeit verlässliche Daten

Der Rohkaffee-Spezialist NKG Kala nutzt für seine Hoflogistik einen digitalen YardManager. Von Hand ausgefüllte Listen und Funk haben damit ausgedient.

Seit einiger Zeit setzt NKG Kala Hamburg, ein Unternehmen der Neumann Kaffee Gruppe, den YardManager ein, eine Software für professionelle Hoflogistik aus dem Hause Möller Industriedienstleistungen (MID) mit Sitz in Hamburg. Ziel der Einführung des YardManagers war es, immer zu wissen, wo welcher Container auf dem Betriebsgelände steht und wer wann welchen Prozessschritt gemacht hat. Bis zu 1.000 Ladeeinheiten (TEU) sind kontinuierlich auf dem Hof der NKG Kala. Außerdem finden dort täglich bis zu 300 Containerbewegungen statt. Das Unternehmen agiert als Dienstleister im weltweiten Rohkaffeegeschäft und schlägt in der Hansestadt jährlich rund 400.000 Tonnen rohe Bohnen um.

„Das Geschäft hat über die Jahre stark zugenommen und unser Volumen ist deutlich angestiegen. Uns wurde klar, dass wir die Abläufe digitalisieren müssen“, erinnert sich Christian Timm, stellvertretender Geschäftsführer des Rohkaffeespezialisten. Das Unternehmen ist mit einer Einstiegsversion der Software gestartet, die er gemeinsam mit den Programmierern von MID nach und nach den Anforderungen der NKG Kala angepasst hat. „Wir haben jetzt für jeden einzelnen Container verlässliche Daten und eine lückenlose Historie“, fügt Tobias Kratzmann hinzu, bei NKG Kala für IT-Projekte verantwortlich.

Die Basisversion des YardManagers bot NKG Kala eine Übersicht über den Hof und seine Stellplätze, die entsprechend dort hinterlegt worden sind. Somit konnte das Unternehmen alle eingehenden Container den vorhandenen Stellplätzen zuweisen. Die eingesetzten Hoffahrer bekommen die Fahraufträge automatisch auf die fahrzeuggebundenen Tablets gesendet – Tag und Nacht. In drei Schichten von Montag bis Freitag ist ein Team von Fahrern mit Spezialfahrzeugen wie Reachstackern und Zugmaschinen auf dem Gelände unterwegs, um die Container von den Stellplätzen zur Entladung und zurück zu bringen. Ist ein Auftrag erledigt, generiert das System automatisch eine E-Mail an die Spedition. Sie enthält die Info, dass der Leercontainer abgeholt werden kann.

Der Hof der NKG Kala ist in verschiedene Bereiche aufgeteilt. Vorhanden ist ein Silogebäude mit drei Annahmelinien, über die die Waren lose ins Silo befördert werden. Darüber hinaus unterhält das Unternehmen ein 8.000 m² großes konventionelles Lager mit sieben Beladetoren, in dem es Kaffee in Säcken bevorratet und umschlägt. Hier bereiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Container für den Export vor. Entsprechend den Kundeninstruktionen werden die Bohnen zuvor gereinigt, gewogen, gemischt oder speziell bearbeitet, eingelagert und schließlich wieder in Lkw oder Container verladen.

Alle Fahraufträge zu den unterschiedlichen Be- oder Entladestellen werden über den YardManager abgebildet. Es besteht eine Übersicht darüber, welche Aufträge aktiv sind. Jeder Hoffahrer weiß also zu jeder Zeit, was zu tun ist. „Alles läuft über ein Programm und nicht mehr per Funk, telefonisch oder mit Notizzetteln. Wir entlasten unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und sparen viel Zeit“, lobt Kratzmann.

Der YardManager ist Kratzmanns Angaben zufolge einfach zu bedienen und selbsterklärend. Im Schnitt arbeiten derzeit 15 Personen gleichzeitig mit der Anwendung – je nach Schicht und Aufkommen. Bevor der Kaffee eingelagert wird, werden die Container einer Eingangsprüfung zugeführt.

Jede Ladeeinheit, von Spediteuren angeliefert, wird zuerst zur Musterrampe verbracht. Der dort zuständige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter prüft den Container zunächst auf äußerliche Beschädigungen, kontrolliert die Ware, dokumentiert den Zustand und entnimmt eine Warenprobe. Ist alles in Ordnung und hat der Kunde den Container freigegeben, kommen die Hoffahrer zum Einsatz.

Jederzeit verlässliche Daten
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Im YardManager sind alle Container über sogenannte Partienummern gelistet. Die Fahrer können die für sie relevanten Informationen abrufen und den Auftrag erledigen. Steht der Container an dem für ihn vorgesehen Platz, ist der Vorgang erst mal abgeschlossen und verschwindet für den Hoffahrer vom Display. Kratzmann: „Zuvor waren zig von Hand ausgefüllte Listen und viele Dokumentenordner im Spiel – das war alles andere als komfortabel. Keiner von uns kann sich mehr vorstellen, wie das ohne das Tool funktioniert hat.“

Über Schnittstellen kommuniziert der YardManager auch mit dem NKG-Kala-eigenen Logistiksystem, das Daten abgreift, die beispielsweise für das Containertracking benötigt werden. Auch langjährige Spediteure sind über das Logistiksystem an den YardManager angebunden. Für die Nutzung bezahlt der Rohkaffee-Spezialist eine monatliche Pauschale. Und funktioniert mal eines der Tablets nicht, sorgt MID sofort für Ersatz.

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