Ein Ökosystem für digitale Innovation
© Digital Hub Logistics Hamburg

Ein Ökosystem für digitale Innovation

Im Digital Hub Logistics treiben etablierte Unternehmen und innovative Start-ups gemeinsam die Digitalisierung der Logistikbranche voran.

Hamburg ist Logistikweltstadt. Ob per Schiff, Schiene oder Straße – die zu bewältigenden Handelsströme sind riesig und mit einem gewaltigen logistischen Aufwand verbunden. Mit dem Digital Hub Logistics wurde 2017 ein Netzwerk geschaffen, das die Modernisierung der Branche vorantreiben soll. Im Herzen der Speicherstadt vernetzt der Hub Unternehmer, Investoren, Start-ups, Forscher und Wissenschaftler an einem Ort. Heute ist er einer der größten logistischen Kooperationsorte in Deutschland und Europa.

Eine deutschlandweite Initiative

Der Digital Hub Logistics wird von der Hamburger Behörde für Wirtschaft und Innovation und der Logistik- Initiative Hamburg geführt. Er ist einer von insgesamt zwölf Hubs in Deutschland und gehört zur bundesweiten Digital Hub Initiative. Diese wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz 2017 gemeinsam mit Bitkom ins Leben gerufen. Ihr Ziel: die Digitalisierung in den für Deutschland relevanten Wirtschafts- und Industriezweigen voranbringen.

Innovation made in Hamburg

„Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“, so sagte es einst Altkanzler Helmut Schmidt. Johannes Berg hat da eine andere Idee. Berg ist Geschäftsführer des Digital Hub Logistics in Hamburg – und wer Visionen hat, ist bei ihm genau an der richtigen Adresse. Denn eines ist ihm besonders wichtig: „Menschen zusammenzubringen, die mehr Mut als Angst haben und deren Freude am Gewinn größer ist als die Angst vor Verlust.“ Gestartet ist der Hub mit zehn Start-ups. Heute sind es 85. Gemeinsam bilden sie eine große Bandbreite verschiedenster Themen wie Blockchain, Virtual Reality, Dekarbonisierung oder Künstliche Intelligenz ab.

Maritime Wirtschaft 2.0

Auch für die maritime Wirtschaft hält der Digital Hub neue Ideen bereit. Die Jungunternehmer von BOXXPORT beispielsweise optimieren den Verkauf, die Vermietung und die Verwaltung von Containern, indem sie alle dafür nötigen Informationen auf einer Plattform vereinen.

Hasytec stellt eine innovative Ultraschalltechnologie für die kommerzielle Schifffahrt her, die Biofilme und Ablagerungen auf allen flüssigkeitsführenden Oberflächen verhindert. Ihre Technologie vermeidet nicht nur erhebliche Mengen CO2 und Schwermetalle, sondern unterbindet auch die Verschleppung invasiver Arten in fremde Ökosysteme. 2022 war das Unternehmen für den Deutschen Umweltpreis nominiert.

Das ShipTech-Start-Up NautilusLog hat sich zur Aufgabe gemacht, den Papierkram in der maritimen Industrie zu ersetzen. Ihre Plattform fungiert als digitales Logbuch für die Schifffahrt. Die Software trackt Schiffe und generiert automatisch Ereignisse und Aufgaben. Sie erinnert zum Beispiel rechtzeitig vor Erreichen einer Emission Control Area daran, den Treibstoff zu wechseln.

Die Dekarbonisierung der Branche hat sich das Berliner Unternehmen zero44 auf die Fahne geschrieben. Das Start-up wurde im Mai 2022 gegründet und hat eine Software für das CO2-Management von Handelsschiffen entwickelt, die sich auf die Anforderungen der neuen CII- und EU-ETS-Regulatorik fokussiert. Mit zero44s digitaler Lösung erhalten Schifffahrtsunternehmen Kontrolle über die Emissionen ihrer Schiffe sowie konkrete Entscheidungshilfen für ihre kommerzielle Planung. So können sie in Anbetracht der neuen Regulatorik die kosten- und umsatzseitig sinnvollsten Entscheidungen treffen. Mit MPC Container Ships konnte zero44 im November eine der weltweit größten Containerreedereien als Kunden gewinnen, die deren digitale CO2-Management- Lösung von nun an für ihre gesamte Flotte einsetzt.

Den 85 Start-ups stehen im Digital Hub Logistics 24 etablierte Unternehmen aus verschiedensten Logistikbereichen zur Seite. Darunter zum Beispiel die Nagel Group, Volkswagen Konzernlogistik, HHLA Next, die Hamburg Port Authority, DHL und DAKOSY. Im Digital Hub bekommen sie die Möglichkeit, ihre Prozesse und Geschäftsmodelle auf die Zukunft vorzubereiten.

Ein Ökosystem für digitale Innovation
© Digital Hub Logistics Hamburg

Ein Ort zum Netzwerken

Innerhalb des Hubs wird den Beteiligten größtmögliche Freiheit und Flexibilität garantiert. Die Devise des Geschäftsführers Berg lautet: „Die teilnehmenden Unternehmen sitzen auf dem Fahrersitz der Innovationsentwicklung – der Digital Hub Logistics liefert ihnen das Vehikel. „Das Vehikel“ sind Formate, die Austausch und Kollaboration fördern und Raum zum Ausprobieren neuer Ideen geben. Dazu gehören beispielweise die zweiwöchentlichen Hub Lunches, Workshops, Wettbewerbe oder das Eventformat „Cornern“, bei dem die Jungunternehmerinnen und -unternehmer Erfolge miteinander teilen und gemeinsam Lösungen für Probleme finden.

Ein Leuchtturm für die Logistik

„Im Digital Hub Logistics Hamburg entstehen kluge Ideen und smarte Innovationen für die Transportwirtschaft der Zukunft“, so Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher. Mit seinem Can- Do-Spirit hat der Digital Hub Logistics schon jetzt eine unglaublich starke UnternehmerInnen-Gemeinschaft für die Digitalisierung der Logistikbranche geschaffen. Für die Zukunft arbeitet das zehnköpfige Team entschlossen daran, die Kooperation mit den anderen Hubs in Deutschland zu verstärken und ein internationales Netzwerk für die moderne Logistik aufzubauen. Wer an Start-Ups und Innovation in Hamburg denkt, soll künftig an den Digital Hub Logistics denken.

Hubgrade - mehr Platz für neue Ideen

Am 8. November 2022 hat der Digital Hub Logistics einen Meilenstein in seiner noch jungen Geschichte erreicht. Mit dem Umzug zum Sandtorkai 32 vergrößert sich der Hub von 1.800 auf 3.200 Quadratmeter. Verteilt auf fünf Böden in der Hamburger Speicherstadt stehen den Mitgliedern zukünftig eine vergrößerte Workshop- Fläche, eine gemeinsame Lunch-Area, eine exzellente technische Ausstattung sowie eine großzügige Eventfläche zur Verfügung.

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