Schwergewichte sind willkommen
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Schwergewichte sind willkommen

Maschinen oder Bauteile dürfen auch gern mal breiter sein als ein Flat-Rack-Container. Genau für solche Projektladung sind sie erfunden worden.

Nicht alle Güter passen in einen 20-Fuß- oder 40-Fuß-Container. Viele Maschinenteile, Fahrzeuge und andere sperrige Güter sind einfach zu breit. Um sie trotzdem sicher ans Ziel zu bringen, nutzen Spezialisten oft sogenannte Flat-Rack-Container. Sie sind an den Seiten offen und nur an der Stirnseite und hinten durch klappbare Seitenteile für Ladungen begrenzt. Um sie richtig zu beladen und zu sichern, ist Kompetenz und Fachwissen gefragt. Im Hamburger Hafen gibt es einige Unternehmen, deren Mitarbeiter genau diese Fachkompetenz besitzen. Eines der Unternehmen ist beispielsweise die TCO Transcargo GmbH. „Bei jedem Projekt betrachten wir grundsätzlich die ganze Lieferkette. Denn es ist wichtig, wo die Ladungen umgeschlagen werden sollen. Oft gibt es an den Orten Einschränkungen, die wir beim Beladen der Güter berücksichtigen müssen“, sagt Thomas Wolnewitsch, einer der Geschäftsführer bei TCO Transcargo. Daher begleitet TCO auch gern jeden Transport von Beginn an. „Wenn am Zielhafen das technische Equipment fehlt, gibt es ein großes Problem. Nicht jeder Hafen hat Reachstacker mit einer entsprechend hohen Tragfähigkeit und Hubkraft“, erläutert Mitgeschäftsführer Rainer Fabian und ergänzt: „Sobald es um Schwergut bis zu 50 Tonnen auf einem Flat-Rack geht, werden die Ladungen zumeist in den Häfen verpackt. Wenn es richtig gut läuft, packen wir hier in Hamburg zwischen 20 und 30 FlatRacks in der Woche. Dabei ist jede Ladung individuell. So haben wir seit über 20 Jahren viel Know-how gesammelt.“

Schwergewichte sind willkommen
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Extreme Bedinungen

Zwei Dinge haben besonderen Einfluss auf Container und Ladung. Da sind zum einen die unterschiedlichen klimatischen Bedingungen und zum anderen die mechanischen Einflüsse, die beim Transport auf Ware und Container wirken. „Niemand sollte das Wetter unterschätzen. Wenn die Ladung auf einem Flat-Rack nicht korrekt abgedeckt wird, kann sie durchnässen und dadurch Schaden nehmen. Im merhin passiert ein Containerschiff von Europa nach Asien drei Klimazonen.

Ein heftiger Monsun kann Holzkisten durchweichen, wenn sie frei stehen,“ betont Wolnewitsch. Auch die Sonneneinstrahlung sei bei der Verpackung zu berücksichtigen, ergänzt er. Der zweite wesentliche Punkt beim Transport von Gütern auf Flat-Racks sind die mechanischen Auswirkungen. „In der vertikalen Richtung kann kurzfristig eine Beschleunigung von 4g auftreten. Das geschieht beispielsweise, wenn ein Container die letzten zehn Zentimeter fällt, anstatt direkt auf den Boden gesetzt zu werden.

Das ist ein alltäglicher Vorgang“, sagt Wolnewitsch. Um zu verhindern, dass dabei Schäden entstehen, hilft auch hier die Ladungssicherung. Die Experten bei TCO Transcargo berechnen dafür bei jeder Ladung exakt, was zur Ladungssicherung benötigt wird. In jedem Fall muss das Gewicht austariert sein. Denn sobald das Punktgewicht zu hoch ist, könnte das Produkt nicht mehr auf einem Flat-Rack transportiert werden. „Ich solchen Fällen nutzen wir sehr häufig eine Unterkonstruktion, um das Gewicht zu verteilen. Da ist fast jedes Produkt einzigartig. Da hilft dann einfach die Erfahrung beim Bauen“, sagt der Geschäftsführer. Bei Traktoren ist es beispielsweise sehr wichtig, diese zu stützen. Das geschieht mit einer Holzkonstruktion. Holz ist bei der Ladungssicherung das vorherrschende Material.

VERTRAUEN IST WICHTIG

Nicht jede Ladung wird auch von TCO gepackt. Einiges kommt auch direkt vom Hersteller oder externen Verpackern. Wichtig dabei ist, das der Verpacker nicht am Material spart. Sobald das Holz an den Seitenwänden einer Kiste unterdimensioniert ist, kann es passieren, dass es beim Niederzurren bricht. „Wir achten bei jeder Ladung extrem auf die se Feinheiten und bessern teilweise nach“, sagt Wolnewitsch. Ebenso müssen die Angaben stimmen. „Es reicht schon, wenn das Schwerpunktkreuz auf der falschen Seite angebracht wurde. Dann fällt uns die Ladung einfach raus“, betont Wolnewitsch und sein Kollege Fabian ergänzt: „Die Digitalisierung hält aber auch bei der Ladungssicherung Einzug. Teilweise erhalten wir schon Virtual-Reality-Anwendungen. So können wir quasi einen Blick unter die Verpackung werfen.“ Doch bis auf weiteres werden es insbesondere die Mitarbeiter mit ihrer Kompetenz und Erfahrung sein, die die Ladung perfekt sichern.

„Bei jedem Projekt
betrachten wir
grundsätzlich die
ganze Lieferkette."

Rainer Fabian (li.) und Thomas Wolnewitsch
Geschäftsführer bei TCO Transcargo

Das Unternehmen

TCO Transcargo

Das 1991 gegründete Unternehmen ist einer der Spezialisten für die Bereiche Warenumschlag, Lagerung, Distribution und Containerlogistik. Mit zwei Standorten in Hamburg-Wilhelmsburg auf der Hohen Schaar und am Eversween bietet TCO Transcargo eine gute Anbindung zu den Terminals. Für Güter hat das Unternehmen 25 eigene, elektronisch gesicherte Lagerhallen auf mehr als 100.000 Quadratmetern. Das Team besteht aus 150 Mitarbeitern im kaufmännischen und gewerblichen Bereich.

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