Keeping it cool
© Hapag Lloyd

Keeping it cool

Wer verderbliche und empfindliche Ware transportiert, ist auf eine große Portion Expertise angewiesen. Transporttemperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftventilation müssen zu jedem Zeitpunkt genau richtig eingestellt sein.

Der Hamburger Hafen ist deutschlandweit ein wichtiger Hub für den Lebensmittelimport. Heutzutage trifft die Ware meist mit dem Seeschiff in Containern verstaut am Terminal ein, von wo sie per Bahn oder Lkw den letzten Teil ihrer meist langen Reise antritt. Dabei ist Container nicht gleich Container. Besonders beim Transport verderblicher oder temperaturempfindlicher Ware ist das richtige Equipment gefragt. Bananen aus Übersee aber auch Fisch aus Skandinavien müssen die gesamte Reise gleichmäßig gekühlt werden, um ihre Qualität zu wahren. Dafür gibt es bestimmte Kühlcontainer, beziehungsweise Reefercontainer.

Optimales Klima

Die meisten Reefercontainer sind mit ähnlicher Technologie ausgestattet, das Prinzip dabei immer das Gleiche: Durch ein integriertes Kühlaggregat und bestimmte Einlagerungsbestimmungen wird die Luft im Container auf der gewünschten Temperatur konstant gehalten. So simpel die Idee klingt, ist eine hochkomplexe Technologie notwendig, um eine ununterbrochene Kühlkette sicherzustellen.

Obst und Gemüse zum Beispiel, werden im Transportgeschäft als „lebende Ware“ bezeichnet und müssen entsprechend behandelt werden. Nach der Ernte nehmen sie Sauerstoff auf und geben Kohlendioxid und Ethylengas ab. Würde Obst und Gemüse also in einem konventionellen Container transportiert werden, liefe der Reifeprozess ungehindert weiter und würde durch steigende Temperaturen im Containerinneren sogar noch beschleunigt. Bei Waren wie der Banane, von der Deutschland jährlich rund 1,4 Millionen Tonnen importiert, wäre das fatal. Denn die Reise aus den Top-Importländern in Süd- und Mittelamerika dauert oft mehr als zehn Tage. Damit die Banane also knackig frisch im Supermarkt ankommt, macht sich zum Beispiel Hapag-Lloyd den Atmungsprozess der Frucht selbst zu Nutze. Spüren die Sensoren eine zu hohe oder zu niedrige Menge an Sauerstoff und/oder Kohlenstoffdioxid, wird die Ventilation angepasst. Auch die Temperatur wird automatisch reguliert. Durch Steuerung der Luftzusammensetzung im Reefercontainer verlangsamt die Reederei also den Reifeprozess und verlängert die Haltbarkeit der sensiblen Güter.

Dabei ist viel Expertise gefragt, denn je nach Obst- oder Gemüsesorte sind die Anforderungen an das Transportklima unterschiedlich. Blaubeeren reagieren beispielsweise empfindlich auf CO2 , weshalb sie in einem Reefercontainer mit Vakuumpumpe und Begasungsmöglichkeit reisen. Diese Art von Reefer, der während des Transports mit Kohlenstoffdioxid sowie Stickstoff begast werden kann, eignet sich besonders für Waren, deren natürlicher Reifeprozess nicht ausreicht, um die gewünschte Atmosphäre zu gewährleisten.

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Kühlcontainer sorgen auch in den unterschiedlichen Klimazonen immer für eine korrekte Temperatur der verderblichen Waren.
© CHRISTIAN SPAHRBIER / IMAGEKONTOR.DE

Optimale Überwachung

Damit auch Kundinnen und Kunden sichergehen können, dass die Kühlkette zu keinem Zeitpunkt unterbrochen ist, werden Reefercontainer von Hamburg Süd mit RCM – Remote Container Management-Technologie ausgestattet. RCM überwacht in Echtzeit und entlang der gesamten Transportkette Parameter wie Temperatur, relative Luftfeuchtigkeit, O2 - und CO2 - Konzentration innerhalb des Reefercontainers. Mit diesen Daten kann die Supply Chain besser kontrolliert, deutlich transparenter, effizienter und sicherer gestaltet werden und so großes Potenzial für Kostenersparnisse heben. Alle wichtigen Ereignisse des Containertransports wie die Anlieferung ans Terminal oder die Be- und Entladung vom Schiff können vom Kunden abgerufen werden, der diese auch beispielsweise an den Empfänger weiterleiten kann. Zudem erfolgt automatisch eine Benachrichtigung, wenn vorher festgelegte Parameter oder Grenzwerte erreicht werden. Bei einem Überoder Unterschreiten von kritischen Grenzwerten erhält das Operations-Team zudem eine Alarmmeldung, um entsprechend einzugreifen und die Qualität der Ladung zu sichern.

Um die Überwachung der Kühlladung noch einfacher zu gestalten, hat Hamburg Süd den virtuellen Assistenten Captain Peter entwickelt. Das neue Produkt bietet umfassende Leistungen rund um Reefertransporte, wie zum Beispiel einen Rund-um-die-Uhr-Support durch Kühlladungsexperten. Sollte Captain Peter den Kunden also durch eine personalisierte Benachrichtigung über Probleme während des Containertransports warnen, steht das Team von Hamburg Süd jederzeit zur Verfügung. Gemeinsam kann dann ein Plan B entwickelt werden, um die Ladung in der gewünschten Qualität zum Empfänger zu bringen. Zusätzlich können relevante Daten des gesamten Transports heruntergeladen und analysiert werden.

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