Programmieren für die Praxis

Programmieren für die Praxis

Seit dem 13.1.2022 hält Marc Görtzen nach nur zwei Jahren Ausbildung sein Abschlusszeugnis zum „Fachinformatiker Anwendungsentwicklung“ in den Händen. Der größte Beweis, dass er mit seiner Berufswahl richtig lag, ist die Übernahme in ein festes Arbeitsverhältnis bei dem Hamburger Softwarehaus und Port Community System-Betreiber DAKOSY.

In der Abteilung, die für die Programmierung der Export Management Plattform (EMP) 4.0 verantwortlich ist, arbeitet er jetzt nahtlos weiter. Und dort gibt es viel zu tun: Das Forschungsprojekt EMP 4.0 steht kurz vor der Finalisierung. Ab April soll die internetbasierte Cloudlösung, die eine ganzheitliche, digitalisierte und vernetzte Abwicklung des Exportprozesses ermöglicht, auf dem Markt frei verfügbar sein. Um mitarbeiten zu können, hat Marc zunächst die Programmiersprache Java gelernt.

Ein Basiswissen brachte der 24-Jährige durch einen vorbereitenden Onlinekursus bereits mit. Seiner Einschätzung nach sind solche Vorkenntnisse aber nicht zwingend. Viel wichtiger seien Spaß am logischen Denken und an mathematischen Fächern, Teamfähigkeit und eine gute Portion Geduld,denn die Fehlerbehebung gehöre mit zum Job dazu. Er selbst wusste gut, was er wollte beziehungsweise nicht wollte: „Während meines Maschinenbau-Studiums an der TU Hamburg fesselten mich die zwei Semester Informatik, weniger begeisterte mich der theoretische Ansatz.“

Über die Agentur für Arbeit erfuhr Marc von der Ausbildung zum Fachinformatiker Anwendungsentwicklung. Die Inhalte deckten sich mit seinen Vorstellungen, konkrete Softwareprojekte zu programmieren und IT-Systeme mit zu entwickeln. Auf DAKOSY kam er durch Mund-zuMund-Propaganda. Marc gefiel auch die Vorstellung, sich mit seinen Fähigkeiten in eine Branche einzubringen, bei der das Ergebnis direkt im Seehafen sichtbar wird.

Nach einem kurzen Praktikum von 1,5 Monaten begann er zum 1. März 2020 seine Ausbildung, gerademal zehn Tage bevor Corona zur Pandemie erklärt wurde. „Ab Mitte März waren alle im Homeoffice und man konnte als Azubi niemandem über die Schulter schauen“, erinnert er sich, „Screenshots und TeamViewer waren anfangs meine ständigen Begleiter. Der Ausbildungsleiter und mein Team hatten immer ein offenes Ohr für mich und dreimal wöchentlich tauschten wir uns bei einer Online-Konferenz aus.“ Die nötige Selbstorganisation war Marc bereits aus dem Studium gewöhnt. Zunächst wurden dem angehenden Fachinformatiker kleinere Programmieraufgaben zugeteilt. Als nächste Stufe durfte er für die EMP 4.0 sogenannte Microservices aufsetzen, das sind kleine Teile in einem IT-Architekturmuster, bei dem eine komplexe Anwendungssoftware aus unabhängigen Prozessen generiert wird.

Nach etwa einem dreiviertel Jahr war Marc soweit, dass er eigenständig am Projekt mitarbeiten konnte. „Ab dem Moment war ich in der Lage, mir die Tickets – also die Aufgaben – innerhalb eines Sprints selber herauszusuchen. Ein Sprint bezeichnet in unserer Branche einen fest definierten Zeitraum – bei uns ist das etwa ein Monat -, in dem ein bestimmtes Arbeitskontingent erledigt wird“, erklärt Marc. Umfangreiche Vorkenntnisse, das Praktikum und eine schnelle Einarbeitung haben dazu geführt, dass er, Personal- und Fachabteilung sich schnell darauf einigten, die Ausbildung um ein Jahr zu verkürzen. Nun freut sich Marc auf die Zeit nach Corona mit echten Exkursionen in den Hafen und Betriebsausflügen und mehr Begegnungen mit anderen DAKOSY’anern.

Das Unternehmen:

Dakosy

Als eines der führenden Softwarehäuser in Deutschland bietet DAKOSY cloudbasierte Lösungen für die Zollabwicklung, die internationale Spedition und das Supply Chain Management an. DAKOSY betreibt die Community Plattformen für den Hamburger Hafen und für die Flughäfen Frankfurt/Main und Hamburg, welche über offene und flexible EDI-Schnittstellen sowie Web-Anwendungen für jedes Unternehmen erreichbar sind.

DAKOSY managt Softwarepakete und Plattformen in den eigenen hochverfügbaren Rechenzentren. Der Unternehmenshauptsitz ist in Hamburg mit Büros in Bochum, Bremen (mit der CargoSoft GmbH), Frankfurt/Main und Konstanz.

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