Dringend gesucht
Wer einen modernen und verantwortungsvollen Job sucht, der könnte Berufskraftfahrerin und Berufskraftfahrer in Bus oder LKW werden.
Im November eines jeden Jahres sitzen viele von den jährlich über 1000 Bewerberinnen und Bewerber ein wenig nervös auf ihren Stühlen. Sie wollen eine Ausbildung beim Zoll beginnen und haben bereits die erste Auswahl anhand der Bewerbungsunterlagen überstanden. Diese hatten sie an eines der Hauptzollämter geschickt, wo sie ihre Ausbildung machen möchte. Jetzt haben sie eine drei- bis vierstündige schriftliche Prüfung vor sich. In den kommenden Wochen darauf wird sich entscheiden, wer die Hürde genommen hat und zu den mündlichen Prüfungen eingeladen wird. In diesem Jahr besetzt der Zoll im mittleren Dienst 65 bis 75 Ausbildungsplätze und im gehobenen Dienst 33 bis 45 Plätze. Das kann sich aber von Jahr zu Jahr ändern.„Wir haben ein anspruchsvolles Auswahlverfahren. Da ist zum einen ein gutes Allgemeinwissen gefragt, zum anderen benötigen die Bewerberinnen und Bewerber auch gute Mathematik- und Deutschkenntnisse. Hinzu kommt abstraktes Denken“, sagt Mathias Bock, Ausbildungsleiter beim Hauptzollamt Hamburg. Das alles wird in der schriftlichen Prüfung abgefragt.
Bock empfiehlt jeder Schülerin und jedem Schüler, die mit dem Gedanken spielen, beim Zoll eine Ausbildung zu starten, sich vorher intensiv mit dem Berufsbild auseinanderzusetzen. „Es sollte jedem bewusst sein, dass ein großer Teil des Berufs mit administrativen Aufgaben verbunden ist. Die Aufgaben einer Zollbeamtin oder eines Zollbeamten sind sehr vielseitig“, sagt Bock. So weist der Ausbildungsleiter darauf hin, dass ein Interesse an wirtschaftlichen Zusammenhängen erforderlich sei. Zudem müsse die Physis stimmen. Auch sollte jeder Bewerberin und jedem Bewerber klar sein, dass in diesem Beruf das Arbeiten mit Menschen im Fokus stehe. „Zollbeamtinnen und Zollbeamte benötigen hierfür eine hohe soziale Kompetenz und ausgeprägte Kommunikationsfähigkeiten. Dafür ist auf der einen Seite viel Empathie aber auf der anderen Seite auch Durchsetzungsvermögen notwendig“, betont Bock.
Ob diese Skills vorhanden sind, das testet der Zoll im mündlichen Auswahlverfahren, das normalerweise im ersten Quartal eines Jahres stattfindet. Dann stehen Diskussionsrunden, Rollenspiele, Vorträge und ein Interview auf dem Programm. Wer sich hierbei für eine Einstellung qualifiziert, der hat je nach Laufbahn entweder eine zwei jährige Ausbildung im mittleren Dienst oder eine dreijährige Ausbildung mit Studium im gehobenen Dienst vor sich.
„Die Aufgaben
einer Zollbeamtin
oder eines
Zollbeamten
sind sehr
vielseitig“
„Je nach Laufbahn bekommen alle die gleiche Ausbildung in den Bereichen Abfertigung, Sachbearbeitung und Vollzugsdienst. In diesen Jahren findet noch keine Spezialisierung auf bestimmte Bereiche statt. Erst im Anschluss können die Absolventen Verwendungswünsche äußern“, erläutert Ausbildungsleiter Bock.
Zum 1. August eines jeden Jahres beginnt dann für den gehobenen Dienst die Ausbildung mit einem theoretischen Block an der Hochschule des Bundes oder für den mittleren Dienst an einer der Zollschulen beispielweise in Rostock oder Plessow bei Potsdam. Hier lernen sich normalerweise viele der Azubis erstmals kennen. Sie können in Gruppen lernen und den Campus- und Schulbetrieb genießen. „Unsere bisherige theoretische Ausbildung haben wir in den vergangenen Pandemiejahren anpassen müssen. Zurzeit arbeiten die Azubis viel im Distanzunterricht. Das wird sich aber wieder ändern, sobald die Möglichkeit dazu besteht. Ob wir im August noch mit Distanzunterricht starten müssen, bleibt abzuwarten“, sagt Bock. Vielleicht können dann alle neuen Azubis wieder im Präsenzunterricht ihre Karriere starten.