Die Zukunft der Binnenschifffahrt – digital und logistisch integriert

BinSmart: Fünftes Treffen der Begleitforschungsgruppe

Veranstaltungsdetails

Beginn22. März 2023, 09:00
Ende22. März 2023, 16:30
Art der VeranstaltungInformationsveranstaltung (Präsenz)
VeranstalterHHM, BAW, DST
HHM, BAW, DST

Veranstaltungsort

Adresse

Die Zukunft der Binnenschifffahrt hängt unmittelbar von ihrer Fähigkeit zur Innovation und Integration ab. Insbesondere der Megatrend der Digitalisierung wirkt sich auf verschiedenen Ebenen, etwa jener des Fahrzeugs, der Infrastruktur und der Lieferkette, aus und führt zu einem sichtbaren Wandel. Gleichzeitig ist die fortlaufende Integration des Binnenschiffs in Wertschöpfungsnetzwerke und ihre Transportketten unerlässlich, um ihre verkehrswirtschaftliche Bedeutung zu erhalten.

Eine derartige Integration bedingt jedoch sowohl die Verfolgung gemeinschaftlicher Ziele im Netzwerk unter Wahrung des jeweils eigenen Geschäftsmodells jedes Netzwerkpartners als auch eine umfassende informationstechnische Abstimmung zwischen ihnen.

Die Veranstaltung gibt über einen Überblick über verschiedene Forschungs- und Entwicklungsthemen in diesen Bereichen und stellt damit verschiedene Ansätze zur Zukunftssicherung der Binnenschifffahrt vor.

Programm

Abendessen am Vorabend (Ausgebucht):
Dienstag, den 21.03.2023; 19:00 Uhr
Gasthaus Heimathafen, Baumwall 5-7, 20459 Hamburg.

Konferenz:
Mittwoch, den 22.03.2023; 9:00 - ca. 16:30 Uhr
Hotel Scandic Hamburg Emporio, Dammtorwall 19, 20355 Hamburg

Die Zukunft der Binnenschifffahrt – digital und logistisch integriert
© HHM / Hasenpusch Productions

Referentinnen und Referenten

Julia Kroll, Leiterin Finanzen / Personal bei der Kroll-Schiffahrt GmbH

Frau Kroll moderiert den Veranstaltungstag. Sie kann auf einschlägige Expertise im Bereich der Binnenschifffahrt zurückgreifen.

Zur Person: Frau Kroll hat nach ihrer Ausbildung zur Industriekauffrau in einem namenhaften großen Hamburger Unternehmen mehrere Jahre im Personalcontrolling gearbeitet, bevor sie in das Familienunternehmen Kroll Schiffahrt wechselte. Dort verantwortet sie seit 2007 die Bereiche Personal und Finanzen. Neben stetigen Weiterbildungen im Bereich ihrer Zuständigkeiten erlangte sie zusätzlich die Qualifikation des Steuermannes in der Binnenschifffahrt. Frau Kroll ist Mutter zweier Söhne und lebt vor den Toren der Hansestadt Hamburg.

Zum Unternehmen: Die KROLL-SCHIFFAHRT GMBH feiert im nächsten Jahr 45jähriges Bestehen. Bereits vor dieser Zeit stand der Name Kroll über Jahrzehnte als Begriff für Zuverlässigkeit in der Norddeutschen Binnenschifffahrt. Inzwischen ist das Unternehmen in der 3. Generation durch gezielte Investitionen in Schiffsraum und geschultem Personal weitergewachsen und erfolgreich im Massen- und Schüttgutsektor in Deutschland aktiv.

Die Zukunft der Binnenschifffahrt – digital und logistisch integriert

Dr.-Ing. Michael Schröder, Referatsleiter „Schifffahrt“ bei der Bundesanstalt für Wasserbau (BAW)

Vortrag:

„Schiffsführungssimulation und virtuelle Testfelder - Anforderungen und Datengrundlage“

Inhalt:

Der Schiffsführungssimulator der BAW wird seit 2010 für Fragestellungen der Wasserstraßen und Schifffahrtsverwaltung eingesetzt. Im manuellen Betrieb werden Befahrbarkeitsanalysen insbesondere in schwierigen Manöversituationen durchgeführt. Eine wichtige künftige Anwendung ist die Simulation eines hybriden Verkehrs, der sich aus manuell gesteuerten und autonomen Schiffen zusammensetzt. Welche Daten und Entwicklungen werden für diesen hybriden Betrieb benötigt?

Zur Person:

Michael Schröder hat Bauingenieurwesen an der RWTH Aachen studiert. Nach seiner Promotion zum Dr.-Ing. wechselte er im Jahr 1996 zur BAW und war seitdem auf dem Gebiet des Flussbaus tätig. Den Schwerpunkt seiner Arbeit bildeten numerische Simulationen,insbesondere für hydraulische und morphologische Fragestellungen am Rhein. Seit 2015 leitet Herr Schröder das Referats Schifffahrt an der BAW. Das Referat Schifffahrt unterstützt die Wasserstraßen und Schifffahrtsverwaltung als Berater und Gutachter in schifffahrtlichen und verkehrlichen Fragestellungen. Im Fokus der letzten Jahre stehen Projekte zur Digitalisierung und Automatisierung in der Binnenschifffahrt.

Die Zukunft der Binnenschifffahrt – digital und logistisch integriert

Gerald Hirt, Geschäftsführer der Hamburg Vessel Coordination Center GmbH (HVCC)

Vortrag:

„Potentiale der Digitalisierung der Binnenschifffahrt – Die HVCC- Roadmap“

Inhalt:

In dem Vortrag werden eine Reihe von Projekten aus der Binnenschifffahrt, die das HVCC bereits angestoßen hat oder in den kommenden Monaten mit Partnern initiieren wird, vorgestellt. Hierbei begegnet das HVCC jedoch regelmäßig Herausforderungen in der Umsetzung. Das gleiche gilt für Infrastrukturvorhaben in der Binnenschifffahrt, wo das „neue Deutschlandtempo“ noch nicht angekommen ist. Dabei bietet das Transportmittel Binnenschiff enorme Chancen für den Hamburger Hafen - diese sind aber nur durch eine gemeinsame Kraftanstrengung von Bund- und Ländern, Behörden, Reedern, See-Terminals, Binnenhäfen und Verladern zu realisieren!

Zur Person:

Gerald Hirt diente zwei Jahre bei der Marine und studierte anschließend Seeverkehrs- und Hafenwirtschaft an der Fachhochschule Oldenburg. Nach einem Management-Trainee Programm bei der Reederei P&O Nedlloyd in London und Rotterdam begann er 2003 seine Karriere im HHLA-Konzern bei HPC Hamburg Port Consulting. Ab 2005 arbeitete Gerald Hirt im Vertrieb der HHLA Container Terminals und absolvierte während dieser Zeit einen berufsbegleitenden MBA an der Copenhagen Business School. Er war ab November 2012 Betriebsleiter des HVCC und übernahm im Juni 2017 die Geschäftsführung. In dieser Funktion erweiterte er das Portfolio der HVCC IT-Services, ergänzte den Bereich Feeder Logistik Zentrale (FLZ) um die Koordination von Binnenschiffen und baute den neuen Bereich Nautische Terminal Koordination (NTK) für Großschiffe auf.

Die Zukunft der Binnenschifffahrt – digital und logistisch integriert

Dr.-Ing. Christian Masilge, Geschäftsführer der Schiffbau-Versuchsanstalt Potsdam GmbH

Vortrag:

„Binnenschiffe als Ver- und Entsorger von Metropolenregionen“

Inhalt:

Straße und Schiene sind ausgelastet, die Wasserstraßen bieten freies Potenzial. Zukünftige Verkehre mit Schiffen in Metropolen werden keine Massengüter sein, sondern z. B. Stückgüter in kleinteiliger Art (Pakete). Die Fahrzeuge und der Umschlag muss darauf abgestimmt werden und für diese „vorletzte Meile“ sind neue Wasserfahrzeugkonzepte zu entwerfen.

Zur Person:

Herr Dr. Masilge promovierte 1991 an der TU Berlin im Institut für Schiffs – und Meerestechnik. Im gleichen Jahr hat er seine Stelle als Chefkonstruktur in der Werft Berlin GmbH begonnen und in der Deutschen Binnenwerft GmbH fortgeführt. Von 1997 – 2014ist Herr Masilge als geschäftsführender Gesellschafter der DesCon Dr.-Ing. C. Masilge GmbH tätig gewesen, bevor er seine jetzige Position als Geschäftsführer der Schiffbau- Versuchsanstalt Potsdam GmbH übernommen hat. Darüber hinasu ist Herr Masilge Mitglied in verschiedenen Fachausschüssen, bspw. innerhalb des VBW, VSM.

Die Zukunft der Binnenschifffahrt – digital und logistisch integriert

Jörg Zimmermann, Entwicklungsingenieur bei der Alberding GmbH

Vortrag:

„Digitalisierungsprojekte an der Spree-Oder-Wasserstraße (SOW)“

Inhalt:

Die Ver- und Entsorgung von Metropolregionen über die Wasserstraße steht im Fokus mehrerer Forschungs- und Innovationsprojekte in der Region Berlin/Brandenburg. Im Vortrag werden Projekte zur Automatisierung des Wasserstraßentransports und dessen planbare Integration in multimodale Transportketten vorgestellt.

Zur Person:

Jörg Zimmermann hat sein Studium der Geodäsie an der TU Dresden als Vermessungsingenieur abgeschlossen. Durch die Anwendung der hochgenauen Satellitenpositionierung im Umfeld der Wasserstraße unter anderem durch die Mitarbeit in den Forschungsprojekten PiLoNav und SCIPPPER ist er mit der Binnenschifffahrt in Berührung gekommen. Mit der Digitalisierung der Binnenschifffahrt beschäftigt sich die Alberding GmbH und damit auch Herr Zimmermann in den aktuell laufenden Projekten AutonomSOW II, DigitalSOW, SensorSOW und RUBIN.

Die Zukunft der Binnenschifffahrt – digital und logistisch integriert

Fabian Hart, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Universität Dresden

Vortrag:

„Verkehrssimulationen auf Binnenwasserstraßen mittels Reinforcement Learning“

Inhalt:

Es gibt vielfältige Einsatzmöglichkeiten von Machine Learning, insb. Reinforcement Learning, für die performante Simulation von Schiffsverkehr auf Binnenwasserstraßen.

Zur Person:

Herr Hart ist seit 2019 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Universität Dresden und hält Vorlssungen im Bereich Ökonometrie und Statistik, insb. im Verkehrswesen. Herr Hart ist in einem Forschungsprojekt in Kooperation mit der Bundesanstalt für Wasserbau und in der Entwicklung eines zweidimensionalen Verkehrssimulators zur Beschreibung der Schifffahrt auf dem Niederrhein aktiv.

Die Zukunft der Binnenschifffahrt – digital und logistisch integriert

Cyril Alias, Fachbereichsleiter „Logistik & Verkehr“ im Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme e.V. (DST)

Vortrag:

„Datengestützte Analysen der Logistik auf dem Wasser“

Inhalt:

Mit Hilfe von modernen Analysemethoden, die bereits in anderen Bereichen der Logistik zum Standardrepertoire gehören, lassen sich auch unterschiedliche (strategische und taktische) Fragestellungen der Binnenschifffahrt und der Hafenlogistik adressieren.

Zur Person:

Cyril Alias erwarb Studienabschlüsse in internationalem Management in Rotterdam (NL) und Bielefeld sowie Masterabschlüsse in Logistikmanagement und Technischer Logistik in Duisburg, bevor er zum Lehrstuhl für Transportsysteme und -logistik der Universität Duisburg-Essen (UDE) wechselte. Im Jahr 2019 übernahm Herr Alias die Leitung des Fachbereichs Logistik und Verkehr im Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme, in dem er für verschiedene nationale und internationale Forschungsprojekte im Bereich der Binnenschifffahrt und Hafenlogistik verantwortlich zeichnet. Darüber hinaus leitet er das Versuchszentrum für innovative Hafen- und Umschlagtechnologien (HaFoLa) in Duisburg, ist Vorstandsmitglied des Zentrums für Logistik und Verkehr der Universität Duisburg-Essen und Mitglied in verschiedenen Fachausschüssen wie z.B. im VBW und BöB.

Die Zukunft der Binnenschifffahrt – digital und logistisch integriert

Patrick Specht, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL)

Vortrag:

„Digitalisierung in Binnenhäfen und der Binnenschifffahrt – alles eine Frage der Technologie?“

Inhalt:

Vorsprung durch Technik“ ist nicht nur ein bekannter Slogan aus der Automobilwerbung, sondern beschreibt einen häufig zu beobachtenden Anspruch an die Digitalisierung des Transportsektors. In der Praxis scheitern Digitalisierungsprojekte allerdings häufig nicht an der technologischen Fallhöhe, sondern an der operativen und organisatorischen Realität. Der Vortrag greift die wichtigen Erfolgsfaktoren und Herausforderungen der Digitalisierung in Binnenhäfen und der Binnenschifffahrt auf und erläutert diese anhand von Beispielen aus verschiedenen Innovationsprojekten.

Zur Person:

Patrick Specht ist Betriebswirt mit Schwerpunkt „Supply Chain Management“ und arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik in Bremen. Durch die Koordination und Beteiligung an nationalen und internationalen Forschungsprojekten, wie dem IHATEC-Vorhaben „Binntelligent“ oder dem EU-Projekt „IW-NET“ befasst er sich seit einigen Jahren mit Fragen der Digitalisierung und des Innovationstransfers in Binnenhäfen und der Binnenschifffahrt.

Die Zukunft der Binnenschifffahrt – digital und logistisch integriert

Ansprechpartner

  • Stefan Breitenbach

    Hafen Hamburg Marketing e.V.
    breitenbach@hafen-hamburg.de
    +49 40 377 09 121

  • Katharina Thomas

    DST
    Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme e.V.

    thomas@dst-org.de
    +49 203 99369 57