Page 31 - Hafen Hamburg | Port of Hamburg Magazine 4.2022
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 Kaffee aus Brasilien:
NKG Kala schlägt in Hamburg jährlich 400.000 Tonnen rohe Bohnen um.
 Probe entnommen: Der NKG-Kala-Mit- arbeiter dokumen-
tiert den Zustand der Ware.
 Funkverkehr abgeschafft: Alle relevanten Infos erscheinen auf dem Display.
 Einfach zu bedie- nen: Hoffahrer bekommen Fahr- aufträge über das fahrzeuggebunde Tablet zugewiesen.
Die Basisversion des YardManagers bot NKG Kala ei- ne Übersicht über den Hof und seine Stellplätze, die entsprechend dort hinterlegt worden sind. Somit konnte das Unternehmen alle eingehenden Container den vorhandenen Stellplätzen zuweisen. Die einge- setzten Hoffahrer bekommen die Fahraufträge auto- matisch auf die fahrzeuggebundenen Tablets gesen- det – Tag und Nacht. In drei Schichten von Montag bis Freitag ist ein Team von Fahrern mit Spezialfahrzeu- gen wie Reachstackern und Zugmaschinen auf dem Gelände unterwegs, um die Container von den Stell- plätzen zur Entladung und zurück zu bringen. Ist ein Auftrag erledigt, generiert das System automatisch eine E-Mail an die Spedition. Sie enthält die Info, dass der Leercontainer abgeholt werden kann.
Kratzmann. Der YardMana- ger ist Kratzmanns Angaben zufolge einfach zu bedienen und selbsterklärend. Im Schnitt arbeiten derzeit 15 Personen gleichzeitig mit der Anwendung – je nach Schicht und Aufkommen. Bevor der Kaffee eingelagert wird, werden die Container einer Eingangsprüfung zuge-
DIE DIGITALE TRANSFORMATION ■
    Der Hof der NKG Kala ist in ver- schiedene Bereiche aufgeteilt. Vorhanden ist ein Silogebäude mit drei Annahmelinien, über die die Waren lose ins Silo befördert werden. Darüber hinaus unterhält
das Unternehmen ein 8.000 m2 großes konventionel- les Lager mit sieben Beladetoren, in dem es Kaffee in Säcken bevorratet und umschlägt. Hier bereiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Container für den Export vor. Entsprechend den Kundeninstruktionen werden die Bohnen zuvor gereinigt, gewogen, ge- mischt oder speziell bearbeitet, eingelagert und schließlich wieder in Lkw oder Container verladen. Alle Fahraufträge zu den unterschiedlichen Be- oder Entladestellen werden über den YardManager abge- bildet. Es besteht eine Übersicht darüber, welche Aufträge aktiv sind. Jeder Hoffahrer weiß also zu je- der Zeit, was zu tun ist. „Alles läuft über ein Pro- gramm und nicht mehr per Funk, telefonisch oder mit Notizzetteln. Wir entlasten unsere Mitarbeiterin- nen und Mitarbeiter und sparen viel Zeit“, lobt
führt. Jede Ladeeinheit, von Spe- diteuren angeliefert, wird zuerst zur Musterrampe verbracht. Der dort zuständige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter prüft den Contai- ner zunächst auf äußerliche Be- schädigungen, kontrolliert die Ware, dokumentiert den Zustand
und entnimmt eine Warenprobe. Ist alles in Ord- nung und hat der Kunde den Container freigegeben, kommen die Hoffahrer zum Einsatz.
Im YardManager sind alle Container über sogenann- te Partienummern gelistet. Die Fahrer können die für sie relevanten Informationen abrufen und den Auftrag erledigen. Steht der Container an dem für ihn vorgesehen Platz, ist der Vorgang erst mal ab- geschlossen und verschwindet für den Hoffahrer vom Display. Kratzmann: „Zuvor waren zig von Hand ausgefüllte Listen und viele Dokumentenord- ner im Spiel – das war alles andere als komfortabel. Keiner von uns kann sich mehr vorstellen, wie das ohne das Tool funktioniert hat.“
Über Schnittstellen kommuniziert der YardManager auch mit dem NKG-Kala-eigenen Logistiksystem, das Daten abgreift, die beispielsweise für das Containertracking benötigt werden. Auch langjährige Spediteure sind über das Logistiksystem an den YardManager angebunden. Für die Nutzung bezahlt der Rohkaffee-Spezialist eine monatliche Pauschale. Und funktioniert mal eines der Ta- blets nicht, sorgt MID sofort für Ersatz. ■ (njo)
Port of Hamburg Magazine | Dezember 2022 | 31



















































































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