Page 13 - Hafen Hamburg | Port of Hamburg Magazine 4.2022
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 © © HPA, Andreas Schmidt-Wiethoff
tionstechnologie-Systeme, Sensoren, Videokameras und Netzwerkkommunikationskomponenten instal- liert, um die Idee eines smartPORT voranzubringen.
Was meinen Sie, wie weit sind Sie in den vergan- genen Jahren bei der Digitalisierung insgesamt vorangekommen?
Dank des Engagements aller Beteiligten sind wir be- reits ein großes Stück vorangekommen. So hat zum Beispiel die Modernisierung der Hafenbahn – auch durch Digitalisierung – dazu beigetragen, dass die- ses Bindeglied zwischen den Umschlagterminals der Containerschiffe und dem europäischen Schienen- netz ein zentraler Wettbewerbsfaktor für den Ham- burger Hafen ist. Aber auch der Neubau der Nauti- schen Zentrale mit der dazugehörigen Digitalisierung von Kartenmaterial oder der Einsatz von Drohnen bei
der Wartung unserer Anlagen sind nur einige zentra- le Beispiele, wie wir den Hafen Schritt für Schritt mo- dernisiert haben. Der Einbau von Sensoren, wie zu- letzt auf einer Reihe von Straßen auf der Veddel, spielt dabei immer noch eine Rolle.
Natürlich müssen wir am Ball bleiben. Daher ist es uns wichtig, nicht alles selbst umsetzen zu wollen, son- dern vielmehr sehen wir den Hafen auch als Testflä- che für innovative Projekte und sind offen für Ideen.
Teilen wir den Fortschritt auf die verschiedenen Verkehrsträger auf und beginnen mit der Straße. Wir sehen aktuell einen großen Wandel bei den Fahrzeugen. E-Fahrzeuge sind längst keine Selten- heit mehr im Straßenbild. Seit September 2022 wer- den im Hamburger Hafen die ersten drei batterie- elektrischen (BEV) Nikola Tre Sattelzugmaschinen in Europa getestet.
In Zusammenhang mit alternativen Antrieben ist die
Digitalisierung eine gute Möglichkeit, um die Infra-
struktur bestmöglich zu nutzen. Auf dem ITS Con-
gress haben wir dazu das Pro-
jekt MOZART vorgestellt. Ziel
„Durch besser
von MOZART (Mobility, Opti-
mierung, dig. Zwilling, Analy-
fließende Verkehre se, Real Time, Traffic) ist, star-
müssen Fahrzeuge
re und adaptiv geregelte
Lichtsignalanlagen (LSA) um
weniger bremsen und eine netzübergreifende, konti-
nuierliche Echtzeit-LSA-Pro-
beschleunigen, was grammauswahl zu ergänzen.
wiederum zur Reduzie- Durch besser fließende Ver-
kehre müssen Fahrzeuge we-
rung des Schadstoff- niger bremsen und beschleu-
nigen, was wiederum zur
ausstoßes führt.“ Reduzierung des Schadstoff-
ausstoßes führt. Ein weiterer positiver Aspekt sind
besser planbare Transporte für die Unternehmen. Der
Faktor Zeit spielt dabei eine wichtige Rolle. Damit Ver- kehre entsprechend gesteuert werden können, sind viele Berechnungen innerhalb von Sekunden, wenn nicht sogar Millisekunden notwendig. Im Projekt MO- ZART wurde dafür in den ersten beiden Phasen eine sogenannte Digital Annealer Unit getestet.
Beide Entwicklungen sind im Hafen ganz klar auch unter den Aspekten der Nachhaltigkeit zu sehen. Wir bringen mit innovativen Antrieben und einer moder- nen Verkehrssteuerung zum einen die Dekarbonisie- rung maßgeblich voran. Zum anderen mindern wir aber auch weiter den Ausstoß von CO2 und reduzie- ren die Lärmentwicklung im Hafen.
Die HPA hat erst vor Kurzem auch Sensoren in
eine neuartige Asphaltdecke mit eingebaut. Wel-
che digitalen Prozesse sollen diese unterstützen?
Im Rahmen der Straßenerneuerung auf der Veddel
wurden auch 66 Beschleunigungs- und Temperatur-
sensoren eingebaut. Diese ermöglichen zum einen, In-
formationen über die Belastung der Straße zu erlangen
© HHLA/Rätzke
Port of Hamburg Magazine | Dezember 2022 | 13
DIE DIGITALE TRANSFORMATION ■


























































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