Page 9 - Hafen Hamburg | Broschüre | Port of Hamburg Magazine 4.2021
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 sechziger Jahren erkannt wurde. Genau dieser Effekt entstand auch bei erfahrenen Planern, das ha- be ich so nicht erwartet.
Das heißt Ihrer Meinung nach, dass Unternehmen noch viel zu häufig kurzfristig denken und das Risi- komanagement vernachlässigen.
Im Prinzip ja. Doch es wird sich in den kommenden Jahren ändern. Der aktuelle Fokus auf Just-in-Time- Verkehre wird geringer werden. Gleichzeitig werden viele Unternehmen einen gewissen Bestand als Ent- kopplung aufbauen. Zwar ist es für Unternehmen ein guter Ansatz, Bestände zu reduzieren, um die Qualität zu verbessern und Probleme aufzuzeigen, wie es die Lehre des Lean-Managements vorsieht. Doch sobald das erreicht ist, ist es wichtig, einen gewissen Bestand aufzubauen, um die Supply Chain resilient zu machen.
Gibt es dafür positive Beispiele?
Die Pharmaindustrie hat bereits im vergangenen Jahr damit begonnen, Bestände wieder aufzubauen.
Sie hatte so auf die Produktionsengpässe in Indien reagiert und die Lagerbestände hochgefahren, um zumindest ein paar Monate überbrücken zu können.
Welche Industriebereiche werden noch handeln?
Das wird insbesondere die Automobil- aber auch die IT- und die Maschinenbauindustrie sein. Im Prinzip jede Industrie, die auf Halbleiter angewiesen ist. Im vergangenen Sommer hat die Halbleiter-Krise be- gonnen und es hat seitdem noch viele weitere gege- ben. Doch allein schon die erste Krise wird weiterge- hen und Unsicherheiten schaffen. Das wird uns noch für viele Monate, für einige Produkte sogar noch Jahre, begleiten.
Was ist denn das Besondere an der Halbleiter-Krise?
Der aktuelle Engpass der Halbleiter veranschaulicht sehr schön, was passieren kann, wenn Hersteller nicht rechtzeitig planen und ihr Risikomanagement vernachlässigen. Es begann im vergangenen Jahr als die Automobilhersteller aufgrund der Pandemie die
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