Page 26 - Hafen Hamburg | Broschüre | Port of Hamburg Magazine 4.2021
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■ WELTHANDEL
 Das Unternehmen Porath Customs Agents
Gegründet 1985 in der Hamburger Speicherstadt durch Jürgen Porath beginnt die Unternehmens- geschichte von Porath Customs Agents als klassi- sche Speditionsgesellschaft.
Das Unternehmen wächst schnell und hat sich nach den ersten Jahren auf seine Kernkompetenz konzentriert: Zollabfertigungen.
Im Jahr 1996 übernimmt der Sohn und Spediti- onskaufmann Thorsten Porath die Geschäftsfüh- rung und bringt das Familienunternehmen auf in- ternationalen Kurs: Er weiht am Flughafen Frankfurt die erste Luftfracht-Niederlassung ein, eröffnet einen weiteren Standort in Bremerhaven und expandiert aufgrund der hohen Nachfrage 2011 in die Hafenstadt Gdynia (Polen) und 2013 nach Rotterdam. 2016 kam der neueste Standort in Zielona Góra hinzu.
Es folgt der Neuauftritt als Porath Customs Agents GmbH. Die Zollagentur beschäftigt heute über 90 Mitarbeiter und bietet einen Katalog, der von Bera- tung, über professionelle Abfertigung bis hin zum kompletten Zollmanagement reicht.
 26 | Port of Hamburg Magazine | Dezember 2021
KOMPLEXITÄT BRAUCHT SPEZIALISIERUNG
Diese Hürden bewältigen in der Regel nicht die Unter- nehmen selbst. Sie holen sich Unterstützung durch spe- zialisierte Teams in Zollagenturen. Zollagenturen, wie Porath Customs Agents, unterstützen Unternehmen in den verschiedenen Prozessen der Zollabfertigung auf dem Weg ihrer Ware durch die Welt. „Es kann zur Her- ausforderung werden, den Überblick über die Anforde- rungen im Abfertigungsprozess zu behalten. Und es be- darf eines hohen Grades an Spezialisierung und warenbezogenem Erfahrungswissen, um den von Land zu Land variierenden Vorschriften gerecht zu werden“, betont Thorsten Porath, Inhaber der Agentur Porath Customs Agents. Um diesem Problem und der zuneh- menden administrativen Komplexität des Marktes zu begegnen hat Porath seine fachlich getrennten Abtei- lungen im vergangenen Jahr neu strukturiert. Kleine, auf bestimmte Kunden oder Branchenzweige spezialisierte Teams arbeiten jeweils im Im- und Export zusammen, um individuelle und spezifisch auf die abzufertigende Ware abgestimmte Lösungen zu finden.
KURZE KOMMUNIKATIONSWEGE DURCH DIGITALE TOOLS
Doch nicht nur strukturell passt sich das Unternehmen dem Markt an. Darüber hinaus sollen digitale Tools hel- fen, Kommunikationswege zu vereinfachen und die ein- zelnen Akteure miteinander zu vernetzen. Dafür hat Po- rath eine digitale Plattform geschaffen, die den Transport begleitet. Mit einem Zugang zu Eazy Customs können Kunden den Status ihres Auftrags digital einsehen, Do- kumente hochladen und dadurch mit zwischengeschal- teten Dienstleistern und Behörden kommunizieren. Des Weiteren ist es möglich, andere Beteiligte in den Auf- trag einzuladen und so schnell und unkompliziert benö-
tigte Informationen zu liefern. „Eazy Customs funktio- niert ähnlich wie ein Whats-App-Gruppenchat. Kunden können alle einladen, die am Transportprozess beteiligt sind. Aktuell sind wir dabei das Tool weiter zu vergrö- ßern, damit bei bestimmten Fragen auch Lieferanten eingeladen werden können“, sagt Inhaber Porath. Parallel zu den Entwicklungen der auf Im- und Export spezialisierten Unternehmen, haben auch Behörden den Trend zur Digitalisierung und Zusammenarbeit er- kannt. Der Zoll, das Veterinär- und Einfuhramt Hamburg, die Pflanzengesundheitskontrolle sowie die Bundesan- stalt für Landwirtschaft und Ernährung wollen mit Bor- der One Stop Shop – BOSS (vgl. gleichnamigen Kasten) eine zentrale Abfertigungsstelle im Hamburger Hafen schaffen, die auch auf digitaler Ebene Dokumente schneller austauschen.
Damit die neu geschaffenen digitalen Tools auch Vortei- le schaffen, müssen die Unternehmen jedoch rechtzei- tig einsteigen. „Es hängt alles davon ab, wann wir ein- geschaltet werden, denn wenn entsprechende Tools nicht rechtzeitig zum Einsatz kommen, sondern erst dann, wenn die Ware da ist, dann nützt auch die Digita- lisierung der Prozesse nichts“, betont Melanie Al-Marji von der Firma Porath Customs Agents. ■ Birte Hirsch
Bevor der Lachs im Kühlregal liegt, hat er oft einen langen Weg durch Europa zurückgelegt.
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