Page 23 - Hafen Hamburg | Broschüre | Port of Hamburg Magazine 4.2021
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 des internationalen Frachtverkehrs mit denen des Um- weltschutzes in Einklang zu bringen“, erklärt Gianluca Grimaldi, Präsident der Grimaldi Group. „Wir machen damit einen weiteren wichtigen Schritt auf dem seit Jahren eingeschlagenen Weg, auf allen unseren Haupt- routen mit einer immer jüngeren, moderneren und öko- logisch nachhaltigeren Flotte zu operieren.“
Die Schiffe der G5-Klasse sind die ersten ihrer Art. Die Ladekapazität der sieben Decks – von denen zwei heb- bar sind – ist doppelt so hoch wie die der bisherigen RoRo-Klasse, die von der Grimaldi-Gruppe im Short- Sea-Verkehr eingesetzt wird. Insgesamt können 7.800 laufende Meter rollende Ladung befördert werden, was etwa 500 Trailern und 180 Autos entspricht. Die Heckrampe ermöglicht zudem die Verladung von Ein- heiten mit einem Gewicht von bis zu 150 Tonnen. Die grünen Giganten sind darüber hinaus in der Lage, die CO2-Emissionen auf dem Transportweg zu halbieren und im Hafen liegend sogar auf null zu reduzieren.
STOFF DER ZUKUNFT
Auch CMA CGM hat den grünen Weg eingeschlagen. Mit dem Stapellauf der CMA CGM Jacques Saadé hat die französische Reedereigruppe 2020 das erste LNG- betriebene Großcontainerschiff auf den Markt ge- bracht. Laut CMA CGM habe dieser Treibstoff als ein- ziger den Vorteil, dass er sofort verfügbar sei und zugleich positive Auswirkungen auf die Umwelt und
die Luftqualität habe. LNG eliminiert nämlich 99 Pro- zent der Schwefeloxidemissionen, 91 Prozent der Fein- staubemissionen und 92 Prozent der Stickoxidemissio- nen im Vergleich zu herkömmlichen Antrieben.
Aber dabei soll es nicht bleiben: CMA CGM setzt LNG lediglich als Übergangslösung ein – auf dem Weg zu „grünem“ Methan. Die Flotte wird demnach bereits jetzt so ausgestattet, dass alle Schiffe in Zukunft auch mit Biomethan, einer zu 100 Prozent erneuerbaren Energiequelle, und E-Methan, einem kohlenstofffreien Brennstoff, betankt werden können. Bis 2024 sollen 44 dieser Schiffe in den Dienst aufgenommen werden. Biomethan, das durch Methanisierung auf landwirt- schaftlichen Betrieben oder durch direkte Verwertung von Deponiegas erzeugt wird, reduziert die Treibhaus- gasemissionen um mindestens weitere 67 Prozent. E- Methan, das aus dekarbonisiertem Wasserstoff und abgetrenntem Kohlendioxid hergestellt wird, ermög- licht eine noch deutlichere Verringerung der Emissio- nen (potenziell kohlenstoffneutral). Damit diese Treib- stoffe schnellstmöglich eingesetzt werden können, investiert CMA CGM gemeinsam mit Projektpartnern viel in Forschung. „Wir haben vor kurzem das erste französische Projekt zur Herstellung von Bio-LNG ge- startet, das von der Koalition für die Energie der Zu- kunft unterstützt wird, und nehmen immer größere Mengen Biomethan in unseren Energiemix auf,“ be- stätigt die Reedereigruppe. ■ Lea Mentzel
Port of Hamburg Magazine | Dezember 2021 | 23
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