Page 20 - Hafen Hamburg | Broschüre | Port of Hamburg Magazine 4.2021
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■ WELTHANDEL
Größer, grüner, digitaler: Reeder auf Zukunftskurs
Die Seeschifffahrt ist eine der tragenden Säulen unserer Exportnation. Reedereien müssen sich den rasant verändernden Anforderungen schnell und flexibel anpassen. Dabei verfolgen sie unterschiedliche Strategien.
 Mit wachsender Nachfrage wachsen auch die Schiffe. Dieser Trend bestimmt den Welthandel seit Jahrzehn- ten. Aber ist größer auch gleich besser? In der Realität müssen Reedereien viele Faktoren abwägen, die die- sem Credo widersprechen. Wirtschaftlichkeit, Um- weltfreundlichkeit oder geografische Restriktionen sind nur einige davon. So stellen sie sich für die Zu- kunft auf.
entlang der gesamten Logistikkette“, erklärt er. In Zukunft geht es für die Traditionsreederei also „um die drei großen Ds“, wie Rainer Horn, Global Head of Corporate Communications, es ausdrückt. „An erster Stelle steht dabei die CO2-Neutralität in der Schifffahrt und dann auch der gesamten Logistics Chain.“ Die ers- ten Schiffe mit alternativen Antrieben sollen bereits 2030 für Hamburg Süd eingesetzt werden. Die gesam- te Flotte soll bis 2050 konvertiert sein.
Um so lange so erfolgreich zu sein, müssen „an den entscheidenden Stellen die richtigen Entscheidungen getroffen werden“, sagt Horn. Er ist überzeugt, dass Hamburg Süd unter dem Dach der Mærsk-Gruppe an allen wichtigen Schrauben für die Zukunft dreht. Wich- tig dabei seien vor allem die engen und persönlichen Kundenbeziehungen, die ein vorausschauendes Han- deln der Reederei schon seit 150 Jahren ermöglichen.
KRÄFTE BÜNDELN
Der Hamburger Hafen ist Deutschlands größter Uni- versalhafen und somit nicht nur Heimat für Container- reedereien. Die SAL Heavy Lift mit Sitz in Hamburg hat sich beispielsweise auf Schwerguttransporte speziali- siert. In diesem Jahr ist die Reederei ein Bündnis mit Jumbo Shipping eingegangen. Als Allianz wollen die Schwergutspezialisten ihre Ressourcen und ihr Know- how bündeln, um globale Lösungen für jeden Trans- port anzubieten. „Mit der Jumbo-SAL-Alliance (JSA) haben wir die Chance ergriffen, eine der weltweit stärksten und leistungsfähigsten Service-Einheiten für den technischen Schwergutmarkt ins Leben zu ru- fen.“, sagt Malte Steinhoff, Head of Marketing und Communications. Der Schlüssel zu einem langfristigen Erfolg auf dem Weltmarkt liege in diesem Segment da- rin, immer die richtigen Schiffe zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu haben.
Mit der Allianz kann SAL hier ein weitaus größeres Spektrum abdecken. Insgesamt umfasst die Flotte in- zwischen 31 hochspezialisierte Schiffe mit Hebekapa- zitäten von bis zu 3000 Tonnen. Hinzu kommt ein welt- weites Netzwerk mit rund 100 Ingenieurinnen und Ingenieuren in mehr als 22 Büros. „Mit JSA sind wir in der Lage, mehrere größere Projekte zur gleichzeitig an- zubieten – dazu wäre jede Reederei für sich allein ge- nommen nicht in der Lage“, fasst Steinhoff zusam- men.
Besonders im Bereich Windenergie zahlt sich die ver- einte Kraft aus. Der Markt wächst, die Anlagen werden immer größer und die Projekte immer komplexer. Bei Offshore-Windparks beispielsweise wiegen die Fun-
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150 JAHRE ERFOLGSGESCHICHTE
Die traditionsreiche Hamburger Südamerikanische Dampfschifffahrtsgesellschaft, kurz Hamburg Süd, fei- ert in diesem Jahr ihr 150-jähriges Jubiläum. Die Ree- derei gilt besonders auf ihren hauptsächlichen Fahrtge- bieten zwischen Hamburg und Südamerika be- ziehungsweise Ozeanien zu den Spezialisten für den Transport von Kühlladung wie Obst und Fleisch. Heute gehört Hamburg Süd zu A.P. Møller-Mærsk und stellt sich unter dem Dach des Weltmarktführers für weitere 150 Jahre Erfolgsgeschichte auf.
Die weltgrößte Containerreederei Mærsk Line setzt auf Nachhaltigkeit in der Unternehmensentwicklung. Vor allem weil große Kunden der Reederei sich ver- mehrt zu kohlenstofffreien Lieferketten verpflichten, hat das dänische Unternehmen schnell reagiert und den Kurs in Richtung Dekarbonisierung der Industrie gesetzt. „Bei den großen Zukunftsthemen sind wir heute sehr gut aufgestellt – auch dank unserer Zugehö- rigkeit zu Mærsk“, sagt Poul Hestbaek, CEO der Ham- burg Süd. „Dazu gehören vor allem die Digitalisierung, die Dekarbonisierung der Schifffahrt und die Diversifi- zierung unseres Produktangebotes für unsere Kunden
© SAL




















































































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