Page 34 - Hafen Hamburg | Broschüre | Port of Hamburg Magazine 4.2020
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■ INFRASTRUKTUR HAFEN
 In der Praxis sollen die Güter vorkommissioniert wer- den. Ähnlich wie Kunden Stauraum auf einem LKW bezahlen, soll es einen vergleichbaren Preis pro Trans- port mit der Palette geben. „Auf diese Weise könn- ten täglich 5.000 Paletten verschickt werden und bis zu 1.000 Fahrten mit dem LKW eingespart werden“,
sagt Kühnhold. Um diesen Zie- len einen Schritt näher zu kommen, kommt es jetzt darauf an, die Warensteu- erung zu digitalisieren und zu optimieren. Ge- plant ist eine Slotbu- chung, die Spediteuren eine gewisse Flexibilität garantiert. So könne der Warenfluss ins Stadtinne- re laut SCL zuverlässiger gestaltet werden. SCL sel- ber tritt dabei als „weißer Dienstleister“ auf der vorletzten Meile auf. Das heißt, SCL stellt ledig- lich die Infrastruktur, die andere Dienstleister dann
unter ihrem eigenen Namen nutzen können.
Das System ist so aufgebaut, dass die Röhre zwei Spuren für Paletten bietet. Das bedeutet, es können nicht nur Waren in die Stadt transportiert, sondern auch aus der Stadt rausgeschickt werden. Stadtein- wärts könnten zum Beispiel Paketdienstleister oder Handwerker beliefert und alle anderen Stückgüter transportiert werden, während Retouren, Leergut
Im City Hub angekommen gehen die Waren in die Feinverteilung auf der „letzten Meile“
oder Wertstoffe die Stadt auf direktem Wege wieder verlassen würden.
Neben konkreten Gesprächen mit potenziellen Inves- toren haben die technischen Vorarbeiten in Hamburg begonnen. Weiterhin prüft SCL mit Hilfe der BWI ge- eignete Flächen und Immobilien für den ersten City Hub in der Innenstadt.
Bis 2024 soll das Smart City Loop fertiggestellt sein. Hamburg wäre dann die erste Stadt mit einem derar- tigen alternativen Transportsystem und ein Vorreiter der Verkehrswende. Die Bereitschaft der BWI zur För- derung von nachhaltigen Konzepten wie diesem zeigt zudem, wie wichtig der Klimawandel für die Hanse- stadt ist. ■
 Lea Mentzel
 In Kürze
• GrüneTransportalternativefürdeninnerstädtischen Warenverkehr
• PalettierteWarewirdunterirdischineinemfahrerlo- sen Transportsystem in die Stadt gebracht
• ZweispurigerBetriebbietetLösungfürVer-und Entsorgungsproblematik
• EinSlotbuchungsverfahrenermöglichtFlexibilitätund Zuverlässigkeit
• MachbarkeitsstudiebelegtWirtschaftlichkeitfür Stadt und Spediteure
• JährlicheCO-Einsparungvon10.000Tonnenmöglich 2
 34 | Port of Hamburg Magazine | Dezember 2020
© Smart City Loop
© Smart City Loop















































































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