Page 25 - Hafen Hamburg | Broschüre | Port of Hamburg Magazine 4.2020
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 Hafen und Einfahrt zum Tunnel werden in Puttgarden dicht beieinander liegen
 TENTacle analysierte Verkehre
Das europäische Interreg Ostseeprojekt TENTacle analysierte, wie sich der Markt auf eine feste Fehmarnbeltquerung vorbereiten könnte. Die Verantwortlichen kom- men zu dem Schluss, dass die Transportströme hauptsächlich
auf der Achse Hamburg-Falster-Kopenhagen wachsen wer-
den. Andere Regionen hingegen müssen mit Verschiebungen rechnen. Entsprechend sollten alle Unternehmen, die davon betroffen sind, ihre Geschäftsmodelle anpassen. Detaillierte Ergebnisse stehen im Internet (siehe QR-Code):
Wo die zunehmenden und abnehmenden Verkehre genau sein werden, zeigt die Grafik.
 sinkender Straßenverkehr steigender Straßenverkehr
sinkender Schienenverkehr steigender Schienenverkehr
sinkender Fährverkehr steigender Fährverkehr
 Wirtschaft werde leichter. Weitere Fachkräfte wer- den nach Norddeutschland gelockt und damit die In- novationskraft deutlich gesteigert. Die Verbindung könne ein voller Erfolg werden und nicht nur der Feh- marnbeltregion nachhaltiges Wachstum verschaffen, lautet sein Fazit.
„Unsere Fahrzeuge fahren zu etwa 95 Prozent über die sogenannte Vogelfluglinie auf der Straße“, sagt Charles Prussky, Deutschlandchef von PostNord Logistics in Lübeck-Travemünde. Und obwohl die Reederei Scan- dlines die täglichen rund 60 bis 80 Überfahrten des Postdienstleisters auf der kurzen Seestrecke zwischen Puttgarden und Rødbyhavn mit seinen umweltfreundli- chen Hybridfähren zuverlässig erledigt, komme es im- mer wieder zu Verzögerungen durch Wartezeiten, re- gelmäßige und notwendige Wartungsarbeiten an den Schiffen oder eingeschränkte Kapazitäten bei Gefahr- guttransporten. „Hier wünschen wir uns die gleiche Flexibilität wie durch die Öresundbrücke zwischen Ko- penhagen und Malmö. Wir könnten unsere getakteten Linientransporte besser planen und deutliche Zeit- und Kostenvorteile generieren“, betont Prussky.
Und auch die Spedition Bode mit Sitz in Reinfeld sieht die feste Querung ausschließlich positiv. „Heu- te fahren tausende Lkw die Strecke Hamburg-Mal- mö/Helsingborg, die auf die Schiene verlagert wer- den könnten“, sagt Stev Etzrodt, bei Bode für die internationalen Transporte verantwortlich. Das ma- che die Schiene nicht nur zeitlich wettbewerbsfähi- ger, sondern könnte auch beim Thema Fahrermangel nützlich sein, dass der Branche erheblich zu schaf- fen macht. ■ Nicole de Jong
INFRASTRUKTUR HAFEN ■
 Port of Hamburg Magazine | Dezember 2020 | 25
© Femern A/S




















































































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