Page 35 - Port Of Hamburg Magazine 04.2019
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Die Industrie ist durch alle Branchen hinweg aufge- schlossen für das Prinzip. Besonders offene Ohren findet Braungart in den benachbarten Niederlan- den. Das liege nicht daran, dass er an der Rotterda- mer Universität unterrichtet hat, sondern „weil die Holländer anders ticken als die Deutschen“. Sie sä- hen das Geschäftsmodell dahinter und die Chance, Geld mit ökoeffektiven Produkten zu verdienen. Deutschen Unternehmen sei es häufig viel wichti- ger, ein Zertifikat dafür zu bekommen. Allerdings gehen auch hier große und traditionsreiche Unter- nehmen wie Otto, Tchibo oder Trigema mit Cradle to Cradle® voran.
ATTRAKTIVE CHEMIELEHRERIN
Keines der Cradle to Cradle® Produkte in Braungarts Regal sieht nach Öko-Charme oder Jutebeutel aus. Die moderne Einrichtung auf Nutzungsbasis eben- falls nicht. Grün und Chemie ist für den Professor kein Widerspruch. Seine Begeisterung für die Natur- wissenschaft weckte „eine attraktive Chemielehre- rin, als ich 14 war“. Mit 19 Jahren gründete Michael Braungart 1978 mit der „Grünen Aktion Zukunft“ ei- nen Vorläufer der Grünen mit. Später kletterte er als Greenpeace Aktivist auf Schornsteine. Der Protest
allein genügte ihm irgendwann nicht mehr und er wollte Lösungen finden.
Heutige Standards wie Zellstoff ohne Chlor blei- chen oder Kühlschränke ohne FCKW herstellen – für manche Ideen erntete der Chemiker zunächst den Spott von namhaften Anbietern. Wie weit und wie schnell sich das Cradle to Cradle® Prinzip durch- setzen kann, wird die Zukunft zeigen. Inzwischen gibt es mehr als 11.000 Produkte, die danach ent- standen sind. ■
 Das Cradle to Cradle® Konzept
Cradle to Cradle® ist ein Designkonzept, das die Natur zum Vorbild hat. Alle Produkte werden nach dem Prinzip einer potenziell unendlichen Kreislaufwirtschaft konzipiert. Damit unterscheidet sich Cradle to Cradle® von herkömmlichem Recycling und dem Konzept der Ökoeffizienz. Das Cradle to Cradle® Designkonzept ist ökoeffektiv und geht über die konventionellen Instrumente und Ansätze hinaus, die in erster Linie negative Einflüsse der Menschen auf die Umwelt abbilden. Es berücksichtigt gleichermaßen ökonomische, ökologische und soziale Aspekte.
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