Page 22 - Port Of Hamburg Magazine 04.2019
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 ■ INNOVATIVE INDUSTRIE
 Vollautomatisch bis unters Dach
Die chemische Produktion hat in Norddeutschland in Brunsbüttel einen Schwerpunkt. Wo produziert wird, muss es auch Lager geben. Mit 40.000 Palettenstellplätzen bietet die Friedrich A. Kruse jun. Spedition direkt am Standort den Industriebetrieben kurze Wege und sichere Lagermöglichkeiten.
Bigbags, Fässer, Sackware und Intermediate Bulk Container (IBC) werden im 24/7/365-Betrieb zwi- schen den Werken und dem Kruse-Gelände trans- portiert. Außer der Strecke mit dem Lkw läuft das Ein- und Auslagern vollautomatisch. Das Lager ist voll in die Supply Chain der Unternehmen integriert. „Zum Teil handelt es sich bei dem Lagergut um Halbprodukte, die von unseren Kunden zur Weiter- verarbeitung passgenau wieder abgerufen werden“, so Peter Steinmeyer, Head of Logistics bei der Fried- rich A. Kruse Unternehmensgruppe.
DER BARCODE WEISS ALLES
Schon die vier Shuttle-Lastwagen haben mit der ein- gebauten Flurförderanlage eine Besonderheit. Sie do- cken direkt am Lagergebäude an. Die Ware geht naht- los auf einer Kettenförderanlage direkt weiter auf dem Weg zu einem der Stellplätze. Innerhalb von knapp drei Minuten können 20 Paletten ohne Staplereinsatz von oder auf das Fahrzeug geladen werden.
Scanner erfassen den Barcode auf jedem Gebinde. In der Kontrollzentrale „I-Punkt“ kann jederzeit überprüft werden, um welchen Stoff es sich handelt, wann das Lagergut produziert wurde oder wo sich vom Chemie- werk benötigte Stoffe befinden und in welcher Menge sie vorhanden sind.
Möglich wird das durch eine Datenschnittstelle mit den Kunden von Kruse. Bei Ein- oder Auslagerung er- höht oder reduziert sich der Bestand nicht nur im La- ger, sondern auch gleichzeitig bei den Unternehmen. Die automatische Prüfung erkennt zudem, ob die Ver- packung schadhaft oder der Barcode nicht eindeutig ist. Diese Waren werden direkt aussortiert und einer manuellen Prüfung unterzogen.
42 Meter ragen die beiden Hochregallager in die Hö- he. Auf 17 Stockwerken stapeln sich die Paletten. Die Intralogistik erfolgt auch hier vollautomatisch. Das Computersystem sucht in einem chaotischen System den passenden Platz für jede einzelne Palet- te aus. Sie nimmt auf einer Art Schrägaufzug Platz und wird lasergesteuert in den vorgesehenen Stell- platz geschoben.
  GUT BEDACHT: CHEMIELAGERUNG AUF 17 EBENEN
22 | Port of Hamburg Magazine | Dezember 2019
© HHM / Lengenfelder























































































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