Page 12 - Port Of Hamburg Magazine 04.2019
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 ■ INNOVATIVE INDUSTRIE
GRÜNER STROM FÜR GRÜNEN WASSERSTOFF: DIE NORDLÄNDER GEHEN EINEN GEMEINSAMEN WEG
12 | Port of Hamburg Magazine | Dezember 2019
Nordländer sind sich bei Wasserstoffstrategie einig
Schulterschluss der fünf norddeutschen Küstenländer für den Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft als Säule der Energie- und Verkehrswende: Bei ihrem Herbsttreffen in Lübeck verabschiedeten die für Wirtschaft und Verkehr zuständigen Minister, Senatoren und Senatorinnen eine gemeinsame „Norddeutsche Wasserstoffstrategie“.
 Zugleich forderten die Ressortschefs die Bundesre- gierung auf, ihren Vorstoß zu unterstützen und in die vom Bund für Ende des Jahres angekündigte natio- nale Wasserstoffstrategie einfließen zu lassen. Mit der gemeinsamen Strategie zeigen die Nordländer einen Weg in die Zukunft auf. Die Strategie sieht vor, bis zum Jahr 2025 mindestens 500 Megawatt und bis zum Jahr 2030 mindestens fünf Gigawatt Elekt- rolyse- Leistung in Norddeutschland zu realisieren.
Theoretisch könnten allein mit den 500 Megawatt bei Einsatz von grünem Strom aus Windparks an Land rund 151.000 Pkw mit grünem Wasserstoff versorgt werden. Bei einer Steigerung auf fünf Gigawatt wä- ren das 1,5 Millionen Pkw, das entspricht der derzeiti- gen Zulassung aller Pkw in Schleswig-Holstein. Paral- lel zum derzeitigen Aufbau von E-Ladesäulen ist dafür der Aufbau eines Wasserstoff-Tankstellennetzes nö- tig. Hierfür erachten die Ressortchefs eine Größen- ordnung von rund 250 Tankstellen in Norddeutsch- land für nötig.
VIELE STANDORTVORTEILE
Im Einzelnen verwiesen die Minister und Senatoren auf folgende Standortvorteile des Nordens beim Aufbau ei- ner Wasserstoffwirtschaft:
• hohe Erzeugungskapazitäten für On- und Offshore- Windstrom mit weiterem Ausbaupotenzial
• unterirdische Formationen zur Speicherung von Wasserstoff
• Seehäfen, die künftig eine wesentliche Rolle bei Import und Verteilung von grünem Wasserstoff und synthetischen Energieträgern sowie bei der Nutzung von Wasserstoff und dem Export von Wasserstoff- technologien und -komponenten spielen werden
• maritime Unternehmen und wissenschaftliche Expertise
• Industriezweige mit erheblichen Erfahrungen im Umgang mit Wasserstoff
• zusätzliches Know-how in den sechs nord- deutschen „Reallaboren der Energiewende“
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