Page 10 - Port Of Hamburg Magazine 04.2019
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■ INNOVATIVE INDUSTRIE
Rohstoff zusammen mit dem grünen Wasserstoff in der Raffinerie zur Herstellung von synthetischen Koh- lenwasserstoffen eingesetzt. Dies wäre ein wichtiger Beitrag zur Dekarbonisierung der Zementindustrie.
Mit diesen Projektansätzen ist es dem „Reallabor Westküste 100“ gelungen, sich im bundesweiten Ideenwettbewerb „Reallabore der Energiewende“ vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie durchzusetzen. Als Reallabor der Energiewende wird es den Technologie- und Innovationstransfer von der Forschung in die Praxis beschleunigen. Wollschläger erklärt: „Mit diesem Ergebnis sind wir unserem Ziel, künftig nachhaltiger fliegen, bauen und heizen zu kön- nen, einen wichtigen Schritt nähergekommen. Die Partner aus Wirtschaft und Forschung arbeiten nun an einer detaillierten Projektbeschreibung, die auf der be- reits eingereichten Antragsskizze aufbaut. So sollen die Weichen für die Arbeiten im Laufe des Jahres 2020 gestellt werden.“
MEHRERE JAHRE FORSCHUNGSARBEIT
Die „Westküste 100“ befindet sich damit in guter Ge- sellschaft mit dem Projekt „KEROSyN100“. Dieses Pro- jekt hatte seinen Startschuss im Sommer letzten Jah-
res. Unter der Leitung der Universität Bremen liegen nun mehrere Jahre Forschungsarbeit vor der Raffinerie Heide und weiteren Partnern. Der Auftrag ist, umwelt- freundliches, synthetisches Kerosin durch die Nutzung von Windenergie herzustellen. Gelingt es dem Projekt, Möglichkeiten einer Herstellung von Luftfahrttreibstof- fen mittels durch Windkraft erzeugten Wasserstoffs darzustellen, wäre dies eine vielversprechende Option für mehr Klimaschutz im Luftverkehr.
SYNTHETISCHES KEROSIN
Für den Hamburger Flughafen ist die Raffinerie Hei- de schon heute Haupttreibstofflieferant. „Damit sind wir in einer guten Position, um die Dekarbonisierung desLuftverkehrszuunterstützen.DasProjektmacht bereits vielversprechende Fortschritte. Wir freuen uns, dass es gelungen ist, die Deutsche Lufthansa AG als Partner gewonnen zu haben. Denn die Pro- duktion des Kraftstoffs alleine reicht nicht. Wir brau- chen einen Abnehmer“, berichtet Jürgen Wollschlä- ger. Die Partnerschaft mit der Fluglinie ermöglicht es der Raffinerie, ein regional hergestelltes Produkt für den Flughafen vor Ort zur Verfügung zu stellen. Gemeinsam streben sie an, in fünf Jahren fünf Prozent der Kerosinversorgung des Hamburger
MIT HILFE VON WINDENERGIE WIRD IN DER RAFFINERIE HEIDE GRÜNER WASSERSTOFF HERGESTELLT
 Info:
Die Raffinerie Heide verfügt über eine Verarbeitungskapazität von 4,5 Millionen Tonnen Rohöl pro Jahr, so viel wie der komplette Mineralölbedarf Schleswig-Holsteins. Das Unternehmen pro- duziert klassische Mineralölerzeugnisse wie Ottokraftstoffe, Diesel- und auch Flugkraftstoff. Mit rund 560 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und 40 Auszubildenden zählt die Raffinerie Heide zu den größten Arbeitgebern in Dithmarschen, Schleswig-Holstein.
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© Raffinerie Heide













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