Page 34 - Hafen Hamburg | Broschüre | Port of Hamburg Magazine 3.2021
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■ DIGITALE WELT
Vom sauberen Hafen zum sauberen Meer
Ein autonomes Robotersystem soll in Zukunft auch Abfall vom Meeresboden sammeln. Auch der Hamburger Hafen dient dem EU-Projekt SeaClear als Testgebiet.
 Unsere Ozeane sind zu großen Teilen verschmutzt – das ist schon lange kein Geheimnis mehr. Zwischen
sen, sondern auch Fische von Seegras unterscheiden. Sobald der Erkundungsroboter Verschmutzung er- kannt hat, sendet er diese In- formation zu dem zweiten Unterwasserroboter, der mit einem Greifer ausgestattet ist. Dieser Roboter navigiert zur entsprechenden Stelle und sammelt dort den Müll
 26 und 66 Millionen Tonnen Abfall befinden sich heu- te auf dem Meeresboden. Bislang gibt es kaum Lö- sungen, diesem Problem einen Schritt entgegenzu- treten. In touristischen Gegenden werden Abfälle oft durch Taucher beseitigt. Das ist nicht nur kosteninten- siv sondern auch gefährlich.
Gemeinsam mit sieben weiteren Partnern arbeitet die
Abfall zu reinigen, zum anderen machen wir hier in Ham- burg wichtige Erfahrungen beim Einsatz von autono- men Systemen.“
Das Projekt wird im Rahmen des Horizon 2020 von der Europäischen Union gefördert und soll bis 2023 abgeschlossen werden. Bis SeaClear also den Hafen verlässt und tatsächlich die See säubert, dauert es wohl noch eine Weile. ■
Zum Youtube Video:
Hamburg Port Authority (HPA) daher an ei- nem automatisierten Ansatz. Mit dem au- tonomen Robotersystem „SeaClear“ soll es in Zukunft möglich sein, den Meeresbo- den Stück für Stück von Abfällen zu befrei- en. SeaClear besteht aus einem autono- men Schiff mit zwei Unterwasserrobotern. Der Erkundungsroboter scannt den Mee- resboden mit einer Kamera und einem So-
Lea Mentzel
Das autonome Schiff steuert
einen Erkundungs- und einen Greifroboter, die Abfälle unter Wasser intelligent erkennen und aufsammeln. Unterstützt wird der Verbund durch eine Drohne.
ein.
Zur Erprobung des Roboter- systems wurde zuletzt ein di- gitaler Zwilling des Petroleum- hafens in Hamburg erstellt, der als Testgebiet für die Un- terwasserroboter dienen soll. Das ermöglicht trotz pande- miebedingten Reisebeschrän- kungen erste Feldtests. Bei den Tests in Hamburg soll es neben der technischen Erpro- bung vor allem um das Austa- rieren von rechtlichen Rah- menbedingungen für auto- nome Systeme gehen, die ausschlaggebend für die spä- tere Nutzung von SeaClear sind. Auch Jens Meier, CEO der HPA, ist von dem Projekt überzeugt: „Für uns handelt es sich hier um eine Win-Win- Situation: Zum einen tragen wir dazu bei, die Ozeane von
 SeaClear kann ...
• AbfällemittelsUnterwassersensorenvonMeeres- lebewesen unterscheiden
• SeineUmgebungkartieren
• GrößereundkleinereAbfälleunterWasser aufsammeln
• DasRoboter-Teamkooperativsteuern
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nargerät und erstellt eine Karte, auf der Müllfunde loka- lisiert werden. Mittels fortschrittlicher Algorithmen kann der Roboter nicht nur Müll von marinen Lebewe-
© SeaClear Project











































































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