Page 14 - Hafen Hamburg | Broschüre | Port of Hamburg Magazine 3.2021
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 ■ DIGITALE WELT
    Mit Wayside Monitoring,
Sensorik im Gleis und künstlicher Intelligenz wird der Zustand jedes Zugs schon während der Durchfahrt erfasst.
Zugabfertigung effizient gestalten
Das Bonner Unternehmen RailWatch will gemeinsam mit METRANS Rail (Deutschland) den digitalen Zwilling eines Güterwagens entwickeln, um die technische Prüfung am Zug deutlich zu verkürzen. Das Projekt wird vom Förderprogramm „Zukunft Schienengüterverkehr“ des Bundesverkehrsministeriums (BMVI) unterstützt.
 Prozesse müssen schneller, einfacher und effizienter wer- den, denn Ressourcen werden immer knapper. Schließlich sollderSchienengüterverkehrseinVolumenbis2030sig- nifikant steigern. Die Schiene gilt als der nachhaltigste Transportweg und soll ihren Marktanteil im Vergleich zur Straße erhöhen. Für diesen Umschwung bei den Verkehrs-
Intelligenz der Zustand jedes Wagens schon während der Durchfahrt erfasst. Über eine App werden dem Wagenmeister die Daten übermittelt. Komfortabler und sicherer geht es eigentlich nicht. „Es ist wichtig, dass wir unsere Wagenmeister bestmöglich unterstüt- zen und digitale Hilfsmittel schaffen, die es so auf dem Markt noch nicht gibt“ bergründet Eisenbahnbetriebs- leiter Holger Westphalvon der METRANS das Engage- ment seines Unternehmens in Deutschland.
DATEN MACHEN ES MÖGLICH
In dem Projekt DigiTwin sollen alle Zustände, die heu- te durch den Wagenmeister erfasst werden müssen, abgebildet werden. Grundlage ist der AVV Schadens- katalog, der aus dem allgemeinen Vertrag für die Ver- wendung von Güterwagen stammt. Darin sind alle Grundlagen festgehalten, die geprüft werden müssen, um eine sichere Fahrt des Zuges zu gewährleisten. Es geht dabei um mehr als 100 verschiedene Zustände und Schäden, die DigiTwin automatisch erkennen soll. Das dafür entwickelte Messsystem soll in Terminals, Häfen und Industrie Anwendung finden. Vor jeder Zug- abfahrt kann der individuelle digitale Zwilling voll über- prüft werden, was den Zeitaufwand für die technische Prüfung am Zug deutlich verkürzt. Der Wagenmeister und der Instandhaltungsbeauftragte wissen bereits bei Einfahrt, ob ein Wagen Mängel aufweist oder nicht. „Digitale Prozessoptimierung kann so einfach sein und spart gleichzeitig Kosten und Zeit“, erklärt Tobi- as Frede, CTO von RailWatch und Projektleiter DigiT- win. „Mit diesen Daten ist es möglich, einen siche- ren, wettbewerbsfähigen und zukunftsorientierten Schienengüterverkehr voranzutreiben“, so Frede weiter. ■ Railwatch, HHLA/red
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trägern müssen nicht nur die Fahrten und die Menge der Güter auf der Schiene gesteigert, sondern auch die dazu- gehörigen Prozesse optimiert werden.
INDUSTRIE 4.0 FÜR DIE EISENBAHN
Bisher muss ein Güterzug vor jeder Zugabfahrt, ob in Häfen, Terminals oder Industriebetrieben, auf Schäden an Wagen, Ladung und Lok geprüft werden. Bei Wind und Wetter, bei Tag und Nacht müssen die verantwort- lichen Wagenmeister raus. Das ist eine Mammutauf- gabe, doch es geht auch anders.
Im neuen Erprobungsprojekt „DigiTwin“ wird dank Wayside Monitoring, Sensorik im Gleis und künstlicher
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