Page 34 - Hafen Hamburg | Broschüre | Port of Hamburg Magazine 2.2020
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■ EXPORTHAFEN
Stimmen von Projektbeteiligten
Sönke Witt
Hamburger Hafen und Logistik Aktiengesellschaft Betrieb, Geschäftspartnerkommunikation
„Welche Ladung wann und wie eintrifft, ist für uns als Terminal heute nicht vollumfänglich bekannt oder die Information erreicht uns erst sehr spät im Prozess. Andere wichtige Daten, wie Gefahrgutdaten, stehen oft nicht frühzeitig zur Verfügung und behindern so einen optimalen Planungsprozess.
Mit der EMP 4.0 erhalten wir Transparenz über den Status der Ladung im Zulauf. Wichtige Daten, wie Gefahrgutdaten, liegen dem Terminal frühzeitig bereits in hoher Qualität vor. Dadurch können wir die Auslastung unserer Lagerflächen und Kapazitäten früher und auch schneller planen und optimieren.“
Michael Schröder
Hapag-Lloyd AG, Project Manager / e-Solutions
„Hapag-Lloyd unterstützt die von DAKOSY betriebene Entwicklung der EMP 4.0 Platform. Wir erwarten eine größere Transparenz über den Exportvorlauf von Containern, die in Hamburg auf unsere Schiffe verladen werden sollen. Für uns als Reeder ist es besonders kurz vor dem ‚Closing Date‘, relevant zu wissen, wo genau sich ein Container im Zulauf auf den Ladehafen befindet. Wird er als ‚Late Arrival‘ noch rechtzeitig eintreffen, um das Schiff zu erreichen, oder nicht?
Die EMP 4.0 wird diese Information sehr viel einfacher als heute bereitstellen. Sie enthält die Statusmeldungen von allen Verkehrs- trägern und Kunden in einer Quelle und deckt sowohl Carriers als auch Merchant Haulage ab. Die Plattform wird sogar aktiv auf po- tenziell verspätete Container hinweisen, wodurch wir ‚No-Shows‘ früher erkennen. Damit ermöglicht sie uns, Korrekturmaßnahmen früher einzuplanen und erleichtert eine optimierte Schiffsplanung.
Für unsere Kunden und Spediteure ist die Transparenz über den Status der Container im Exportvorlauf ebenso von Vorteil. Auch sie können Verspätungen rechtzeitig erkennen und bei Bedarf Gegen- maßnahmen ergreifen.
MIT EMP 4.0 WERDEN STÖRUNGEN IM TRANSPORT-ABLAUF RECHTZEITIG ERKANNT, STELLPLÄTZE KÖNNEN NEU VERGEBEN WERDEN
Hapag-Lloyd wird die EMP 4.0 mit verschiedenen elektronischen Nachrichtenformaten aus dem Exportvorlauf versorgen. Dies erfolgt jeweils in Abstimmung mit den anderen Transportbeteiligten. Ein erster Pilotbetrieb ist für das vierte Quartal 2020 geplant und der Regelbetrieb wird 2021 aufgenommen.“
  Drei Fragen an den DAKOSY-Probjektleiter Malte Kantak
Wohin läuft die Entwicklung „Export durch Digitalisie- rung“?
Da der Export nicht erst im
Seehafen beginnt, möchten
wir Transparenz bis zum Ver-
sender im Hinterland schaffen.
Hierbei geht es auch darum,
Störungen im Transportablauf frühzeitig zu erkennen, um hier- auf schnellstmöglich reagieren zu können.
Was passiert nach Abschluss des Projektes im Frühjahr 2021?
Wir sind optimistisch, dass die EMP 4.0 den Exportbeteilig- ten in ihrem Tagesgeschäft einen großen Mehrwert bieten wird. Im Anschluss an die Projektphase werden wir die bereits marktreifen Teile der Pilotanwendung in den produktiven Be- trieb überführen und am Markt etablieren. Weitere Module werden dann in enger Abstimmung mit den Teilnehmern wei- terentwickelt.
Die Projektpartner sind in Sachen Digitalisierung schon weit vorn. Inwieweit können künftig auch Unternehmen die Plattform nutzen, die noch nicht so stark digitalisiert sind?
Alle ein- und ausgehenden Daten können über eine Schnitt- stelle elektronisch übermittelt werden. Für Kunden, die auf eine elektronische Integration verzichten möchten, steht eine Web-Anwendung bereit, die eine einfache und unkomplizierte Nutzung ermöglicht.
 34 | Port of Hamburg Magazine | September 2020
© Hapag Lloyd © DAKOSY








































































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