Page 22 - Hafen Hamburg | Broschüre | Port of Hamburg Magazine 2.2020
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■ EXPORTHAFEN
 Die Berliner BEHALA verlädt an ihrem Standort auch per Kran die Gasturbinen von Siemens für den Export über Hamburg
weiß Lichtfuß zu berichten. Das sei allerdings aufwendi- ger als der Transport mit der RoRo-Lösung, der sehr gut laufe. Zehn Millionen Euro hat die BEHALA vor ein paar Jahren in Rampe, Leichter und das Schwerlastfahrzeug investiert.
PUNKTGENAUE TAKTUNG
Das Binnenschiff ist meist so getaktet, dass es punktge- nau mit der Ankunft des Seeschiffes in Hamburg an- kommt. Denn auch dort gibt es keine Krananlagen, die die 500-Tonnen-Schwergewichte aus dem Schiff heben kön- nen, um sie auf der Kaianlage zwischenzulagern. „Aber das Seeschiff verfügt über einen eigenen Kran und hebt die Turbine dann direkt an Bord“, erläutert der Leiter Logis- tik. Die seefeste Verpackung, bestehend aus Folie und Ble- chen, lässt Siemens bereits im Werk anbringen, sodass die teure Ladung vor Wetter und Beschädigung gut ge- schützt ist.
Dort am Wallmann-Terminal werden weitere Teile für ein komplettes Kraftwerk aufs Schiff verladen, die Siemens auf der Kaianlage für seine Kunden bevorratet, und die dann als Gesamtladung an ihr Ziel gelangen. „Schön wäre, wir könnten dort auch die schweren Turbinen zwischenla- gern“, sagt Lichtfuß. Denn dann müsste die BEHALA mit ihrem Leichter nicht mehr unbedingt punktgenau ankom- men oder gar warten, bis das Seeschiff da ist. „Das ist ei- ne sportliche Aufgabe für uns und manchmal geht durch Warten wertvolle Zeit verloren“, fügt er hinzu.
Die BEHALA wiederum wäre bereit, in ein zweites Schiff zu investieren – sofern die Auftragslage es zulässt und falls die Siemens-Turbinen noch schwerer werden. „Das würden wir dann breiter und länger bauen, sodass wir mit den Tiefgängen, die wir jetzt haben, auch klarkommen und nicht auf den Ausbau der Wasserstraße am Sie- mens-Werk angewiesen wären.“ Der gesamte Binnen- schiffstransport verläuft über rund 400 Kilometer auch über den Elbe-Seiten-Kanal. „Wir profitieren davon, dass das Wasserstraßenkreuz Magdeburg seit ein paar Jahren in Betrieb ist“, erläutert der Leiter Logistik. Denn so muss der Leichter nicht auf die Elbe und ist demnach nicht auf die Wasserstände des Flusses angewiesen. ■
 Ein eigens dafür konstruierter Spezialleichter befördert schwere Gasturbinen nach Hamburg
In Hamburg wird die bis zu 500 Tonnen schwere Fracht aufs Seeschiff verladen
 22 | Port of Hamburg Magazine | September 2020
© Wallmann
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