Page 18 - Hafen Hamburg | Broschüre | Port of Hamburg Magazine 2.2020
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 ■ EXPORTHAFEN
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Projektlogistik leicht gemacht
 Wer sich für den Beruf zum/zur Schifffahrtskaufmann/-frau entscheidet, stellt zu Beginn der Ausbildung schnell fest, dass es zwei grundsätzliche Strömungen gibt: Die der Linienfahrt und die der Trampfahrt, bei der die Schiffe im Unterschied zur Linienfahrt keinem festen Fahrplan folgen.
Üblicherweise werden Güter, die aufgrund ihrer Größe oder ihres Gewichtes nicht mehr mit dem Container transportiert werden können, auf einem konventionel- len Stückgutschiff verladen, das häufig und insbeson- dere zu Zielhäfen abseits der großen Handelsrouten in der Trampfahrt verkehrt.
Doch die Logistik entwickelt sich ständig weiter und wenngleich die oben geschilderten Strömungen in Grundzügen weiterhin Bestand haben, so gibt es diese ganz klare Trennung heute nicht mehr. Während die Tramp-Reedereien eine fortschreitende Spezialisie- rung vorantreiben, drängen insbesondere die Linien- Reedereien im Containersegment in die Bereiche Pro- jekte und Hinterlandanbindung vor. Aus gutem Grund, denn sie haben viel zu bieten.
Insbesondere bei Gütern, die nicht mehr in einen ISO- Container passen, machen die Transportkosten schnell einen Anteil im mittleren bis hohen einstelligen Pro- zentbereich der Gesamtkosten aus und geraten damit in den Blick der Ingenieure aus der Industrieprodukti- on. Seit vielen Jahren ist ein Trend zu beobachten, dass bereits bei der Konstruktion von großen Anlagen- teilen die Zerlegbarkeit in Transportmaße eine immer größere Rolle spielt. Heute geht die Entwicklung zu im-
mer größeren und schwereren Stückgütern (Kolli), die dann wiederum von einer großen Anzahl an Zubehör- teilen und Stahlkonstruktionen begleitet werden – alle- samt den Containermaßen entsprechend.
Da die Kosten für die kleineren Packstücke auf konven- tionellen Schiffen gegenüber dem Container sehr hoch und die Reisezeit durch variable Übernahmedaten (lay days) unsicher ist, entscheiden sich heute viele Kun- den für diesen Breakbulk Service der Linienreedereien. Bei der Schweizer Mediterranean Shipping Company (MSC) mit Sitz in Genf hat man den Trend erkannt und setzt seit einigen Jahren stark auf dieses Segment. So wurden im vergangenen Jahr mehrere hundert Sendun- gen global und dutzende über den Hamburger Hafen in alle Welt verschifft. Der Vorteil für den Kunden ist neben der hohen Verlässlichkeit der Schiffe im Liniendienst auch die Möglichkeit, das gesamte „Lot“ auf einem ein- zigen Frachtbrief (Konnossement) zu verschiffen.
Zudem lassen sich Risiken durch Lieferverzögerungen deutlich besser abfedern. Sollte es zu Lieferverzögerun- gen kommen, kann im Liniendienst auf ein späteres Schiff umgebucht werden, während das Trampschiff hohe Wartezeiten oder gar Fehlfrachten in Rechnung stellt. Diese Flexibilität der Containerreedereien hat sich
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© MSC Mediterranean Shipping Company
































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