Page 27 - Port Of Hamburg Magazine 03.2019
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 HARTMUT WOLBERG (R.), UND DIRK PETERS, MIT BLICK AUF DIE „GRANDE BENIN“. DAS CONRO-SCHIFF VON GRIMALDI KANN 1.300 STANDARD-CONTAINER UND 2.500 FAHRZEUGE AUFNEHMEN
Herr Wolberg, was bietet Unikai seinem Kunden und Teilhaber Grimaldi?
Wolberg: Letztlich alles, was er wünscht oder benö- tigt. Das Kerngeschäft ist natürlich die Schiffsbe- und -entladung. Dafür beauftragen wir zum Beispiel eine Stauerei, deren Mitarbeiter die Fahrzeuge rein- und rausfahren und an Bord für den Transport auf hoher See sichern. Das Schiff muss vernünftig getrimmt sein, das heißt, es wird genau errechnet, wie die beweglichen Gewichte, also Ladung, Bunkerinhalt, Inventar und Besatzung an Bord gleichmäßig verteilt werden, um das Schiff in eine günstige Schwimmla- ge zu bringen. Entsprechend planen und stauen wir die Ladung. Wir lassen außerdem Ladung, die nicht in Standardcontainer passt, seefest verpacken, damit sie dann gut verzurrt auf sogenannten Roll-Trailern ins Schiff gerollt oder gezogen werden kann.
Welche Services sind besonders wichtig für Grimaldi?
Wolberg: Dass wir auch für seine Kunden tätig sind. Wir pflegen zum Beispiel Neufahrzeuge hier und be- reiten sie so auf die bevorstehende Seereise vor. Oder
unsere speziell geschulten Mitarbeiter zerlegen auf dem Kai große Landmaschinen, da diese auf der Stra- ße auch mit Sondergenehmigung nicht fahren dürfen.
Wie schätzen Sie die Zukunft des RoRo-Geschäfts ein?
Peters: Wir können nicht davon ausgehen, dass auch in den nächsten 30 Jahren noch alle Fahrzeuge von Hamburg nach Südamerika verschifft werden. Den- noch sind wir sehr positiv gestimmt, dass es auch in Zukunft globalen Bedarf gibt, Fahrzeuge zu verschif- fen oder eben in Kombination mit Containern. Wir und unser Partner Unikai sind sehr flexibel.
Wolberg: Was helfen wird, ist das kürzlich ge- schlossene Freihandelsabkommen zwischen Euro- pa und den Mercosur-Staaten, also dem gemein- samen Markt Südamerikas, das in Kürze in Kraft tritt. Alle Pkw, die aus Europa nach beispielsweise Brasilien exportiert werden, werden derzeit noch mit 35 Prozent verzollt. Das fällt dann weg und wir rechnen damit, dass das RoRo-Geschäft erstmal wächst.
HAMBURGS MÄRKTE ■
  RO-RO-SCHIFFE VON GRIMALDI
AM TERMINAL O´SWALDKAI (UNIKAI)
Port of Hamburg Magazine | September 2019 | 27
© Unikai





















































































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