Page 8 - Port of Hamburg Magazine 2.24
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 SEITE 08 UNIVERSALHAFEN PORT OF HAMBURG MAGAZINE 2/24
 Jährlich schlägt UNIKAI circa 150.000 Fahrzeuge um, je zur Hälfte neu und gebraucht.
  Hartmut Wolberg
Geschäftsführer der UNIKAI Lagerei- und Speditionsgesellschaft
 Der Geschäfts-
führer steuert
die Neuwagen-
Abteilung an
und fährt an
SUVs von BMW
vorbei, alle aus Südafrika für den deutschen Markt importiert. Gerade bewegt sich ein Autotransporter für acht Pkw, ein sogenannter 8er-Zug, aufs Termi- nal. Auch auf den vier vorhandenen Gleisstrecken kommen frisch produzierte Exportfahrzeuge an. UNIKAI fertigt alle Neuwagen ab, die Mercedes und VW über den Hamburger Hafen verschiffen. Wol- berg fährt zu nagelneuen Liebherr-Kranen, die auf eigener Achse zum Terminal gelangen: „Das ist Hightech, dafür müssen unsere Mitarbeitenden qualifiziert sein.“ Sie erhalten im Werk regelmäßig Schulungen.
Jährlich schlägt UNIKAI circa 150.000 Fahrzeuge um, je zur Hälfte neu und gebraucht. Von den Neu- wagen werden manche in Container verpackt. „Wir stellen Fahrzeuge auf Paletten und laschen sie dar- auf, schieben dann die Paletten in den Container“, erklärt Wolberg. Meist werden die Fahrzeuge aller- dings direkt oder auf Trailern über eine Ro-Ro-Ram- pe in das Innere der Schiffe gefahren. Die Hafenar-
beiter müssen mit Schraubenschlüssel und Spannketten umgehen können, um einzeln angelie- ferte Teile zu doppeln, bevor sie an Bord gehen, oder Ladung auf dem Schiffsdeck mit Gurten zu sichern. Beobachten lässt sich das auf einem fast 300 Meter langen ConRo-Schiff der Reederei ACL, das im wö- chentlichen Dienst nach Nordamerika verkehrt. Vorsichtig fährt Wolberg den Van aufs Unterdeck, wo Kisten mit Ladung stehen, deren Inhalt zu groß oder zu schwer für Container ist. Die maßgeschnei- derten Kisten bauen gelernte Zimmerleute in der benachbarten 5.000 Quadratmeter großen Lasch- halle. Seefest auf Rolltrailern gelascht, werden sie an Deck auf im Boden eingelassenen Laschpunkten befestigt. „Diese Art Verkehre übernimmt sonst kei- ner im Hamburger Hafen“, betont Wolberg. Drau- ßen zeigt er eine weitere Spezialität: Siemens, Bom- bardier und Alstom bestehen darauf, dass neue Loks und Waggons nicht per Kran auf Trailer ge- setzt, sondern behutsam daraufgezogen werden: „Dafür rüsten wir die Trailer um und schweißen Schienen darauf. Wir haben ein System entwickelt, mit dem wir Waggons und Lokomotiven aus dem Gleis direkt auf den Trailer ziehen können.“
Zum Schluss biegt Wolberg in eine Halle ab, in der Kakao aus Westafrika lagert. „Wir sind das Schwei-
  © HHLA/Nele Martensen
© HHLA/Michael Zapf



















































































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