Page 30 - Port of Hamburg Magazine 2.24
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UNIVERSALHAFEN PORT OF HAMBURG MAGAZINE 2/24
 Mit einer Spezial-Kesselbrücke, die sich auf zwei Zentimeter absenken lässt, ging es von Kassel bis nach Hamburg.
musste es gelingen, Zugkombinationen von 60 Me- tern Länge, einer Breite von knapp vier Metern und einer Höhe von 4,55 Metern über die Straßen zum Hamburger Hafen zu bekommen.
Die erste Lok konnte Anfang des Jahres 2021 auf die Reise nach Amerika gehen. Dafür war es unter anderem nötig, einen Kreisverkehr bei Paderborn umzubauen und eine Mittelspur zu asphaltieren. „Tatsächlich war aufgrund der maroden Infrastruk- tur in Deutschland nur eine einzige Streckenfüh- rung möglich – und auch hier war einiges erforder- lich, um Hindernisse zu überwinden“, betont Dechant.
Für den Transport der Züge wurde darüber hinaus eigens eine Spezial-Kesselbrücke konzipiert und gebaut. Diese kann auf bis zu zwei Zentimeter über der Fahrbahn abgesenkt werden, um die Durch- fahrt unter niedrigen Brücken auf der Strecke zu er- möglichen. Für die erste Etappe von Kassel nach Hamburg, insgesamt 360 Kilometer, benötigten die 90 Tonnen schweren Lokkästen jeweils vier Näch- te. Für Steigungen und Gefälle kam dabei eine zu- sätzliche zweite Sattelzugmaschine zum Einsatz, die von hinten schieben und abbremsen konnte. Federführend organisierte der Projektlogistiker Züst & Bachmeier, ein 100-prozentiges Tochterun- ternehmen der Gruber Logistics, den Transport und die Entladung im US-amerikanischen Hafen. Die Umsetzung aller notwendigen Maßnahmen zur Vorbereitung der Strecke sowie die Transportbe-
gleitung mit insgesamt vier Fahrzeugen verantwor- tete StB Verkehrstechnik. Die Straßentransporte übernahm ausschließlich das Unternehmen selbst. Es dauerte insgesamt fast drei Jahre, bis alle 25 Loks auf Schiffe verladen werden konnten. „Ob- wohl wir immer wieder mit außergewöhnlicher Fracht zu tun haben, war dies auch für uns ein be- sonderes Projekt. Aufgrund der langen Laufzeit mussten wir unsere Planungen immer wieder über- prüfen und aktualisieren. Die unternehmensüber- greifende Zusammenarbeit unserer unterschiedli- chen Teams hat es aber letztendlich möglich gemacht, dass wir auch dieses Projekt reibungslos zum Abschluss bringen konnten. Alle 25 Transpor- te zusammengenommen haben wir mit den Loks übrigens viermal die Erde umrundet“, sagt De- chant.
Auf den letzten Kilometern durch die Hansestadt Hamburg mussten die Loks noch einen zusätzli- chen Umweg nehmen. Denn die Ellerholzbrücke, die direkt zum Abfahrtsterminal Unikai geführt hät- te, konnte der Schwerlastkonvoi aufgrund seines Gesamtgewichts von 230 Tonnen nicht überfahren. Die Loks wurden daher am Burchhardkai mit einem Schwimmkran vom Lkw gehoben und rund sechs Kilometer über die Elbe an das eigentliche Ab- fahrtsterminal gebracht. Dort erhielten sie noch ih- re Drehgestelle und wurden dann auf ein RoRo- Schiff verladen, das sie die 6.000 Kilometer bis nach New Jersey brachte.
   © Hanseatic Energy Hub GmbH/ Brunsbüttel Ports
© Gruber Logistics

























































































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