Page 25 - Port of Hamburg Magazine 2.24
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gelangt die Ware schonend an Land und wird zu einer Behälterwaage transportiert, die eine zügige Bela- dung von Lkw und Waggons ermöglicht.
Alternativ kann die Importware in Silo 3 zwischenge- lagert werden. Der Betonsilo mit zwei identischen Si- lozellen, in denen jeweils bis zu etwa 10.000 Tonnen Dünger mit bis zu vier verschiedenen Sorten sorten- rein gelagert werden kann, wurde 2014 in Betrieb ge- nommen. Zusammen mit Silo 1 und 2 ergibt sich so- mit eine gesamte Lagerkapazität von etwa 45.000 Tonnen für Düngemittel.
Dass ein Silo leer ist, kommt zwar auch vor, sollte aber nicht missinterpretiert werden. „Wir sind mit unseren Lagerflächen durchgängig von unseren langjährigen Kunden ausgebucht“, unterstreicht Reidock. Dabei reicht die Lagerzeit von einem Tag bis zu sechs Mona- ten. „Gern hätten wir mehr Lagerfläche, um die Anfra- gen unserer Kunden erfüllen zu können, und würden dafür auch beträchtliche Summen in den Standort in- vestieren“, betont Hagel.
Stolz sind die Hagels auf die Sauberkeit auf dem ge- samten Gelände. Eine Herausforderung für die Lage- rung und den Umschlag sind die korrosiven und hyg- roskopischen Düngemittel dennoch, denn sie greifen Material an. „Sukzessive haben wir aus diesem Grund auch die meisten Konstruktionsteile aus normalem Stahl durch Edelstahl ersetzt, etwa die Förderbandun-
terkonstruktion und Teile der Dachkonstruktion durch Holz“, sagt Reidock. Es ginge aber auch noch mehr: „Wir könnten hier die drei- bis vierfache Menge um- schlagen und ich wäre auch bereit, hier einen zwei- stelligen Millionenbetrag zu investieren“, unterstreicht Hagel. Auf dem jetzigen Grundstück sei dies aber auf- grund der begrenzten Fläche nicht möglich. Hagel ist daher an einer Grundstückserweiterung interessiert, was auch seitens der Kunden unterstützt wird. „Der Reiherstieg ist hierfür perfekt geeignet, da er nicht verschlammt und mit einer Wassertiefe von elf Me- tern auch für die großen Schiffe geeignet ist. Dazu bräuchten wir allerdings mehr Lagerfläche. Deswe- gen bemühen wir uns schon seit Langem um die Zu- sage für mehr Grundstücksfläche von der Stadt“, be- tont Hagel.
Auch Enkel Julian ergänzt: „Ich bin mit diesem Unter- nehmen groß geworden. Mein Ururgroßvater hat vor mehr als 150 Jahren diesen Betrieb gegründet und jetzt sehe ich hier meine Zukunft. Haben wir jedoch keine Möglichkeit zur Erweiterung unseres Grund- stücks, besteht die Gefahr, dass weitere Umschlags- mengen für Hamburg an Wettbewerbshäfen verloren gehen. So haben wir im April vier 30.000-Tonner ab- gefertigt, die neben Hamburg allerdings noch weitere Löschhäfen wie Antwerpen oder Stettin hatten, da wir nicht über genügend Lagerplatz verfügen“.
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Über zwei betriebseigene Bahngleise besteht Anschluss an das Netz der Deutschen Bahn.
© HHM/Claudia Behrend