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UNIVERSALHAFEN PORT OF HAMBURG MAGAZINE 2/24
Fabrik rund 400 Kilometer an der El-
be entfernt ist. Durch einen Um-
schlagsvertrag wurden bereits in den
ersten Jahren enorme Mengen für von elf Metern abgefertigt
das gesamte Harnstoff Exportge- schäft von SKW über Hagel abgewi- ckelt. So entwickelte sich auch schnell die Forderung nach Lager- raum. „1998 habe ich hier acht Millio- nen DM investiert, weil ich immer ei- ne Perspektive gesehen habe.“ betont Hagel.
werden.
Im Jahr 1998 wurde der heutige Silo
1 errichtet. Bei optimaler Ausnutzung
verfügt dieser mit Überschüttung der
vier separaten Boxen über ein Fas- sungsvermögen von insgesamt rund
25.000 Tonnen. Dabei wird über ei-
nen Kratzer die Ware im Silo entspre-
chend dem Schüttkegel hochge-
schoben und dadurch schonend und
ohne die Bildung von Staub gelagert.
Wenn Hagel in östlicher Richtung
aus dem Fenster schaut, blickt er auf
einen 104 Meter langen schwarzen
Ponton mit einer Grundfläche von
2.400 Quadratmetern, der für den Ex-
port von Düngemitteln genutzt wird. Nach dem Bau in Belgien wurde er über die Nordsee hergeschleppt.
Seeschiffe mit einer Länge bis zu 220 Metern und einer Breite bis zu 28 Metern können beladen werden.
Da der Ponton am Geburtstag seiner Tochter in Ham- burg eintraf, trägt er den Namen Catharina. Damit hat sich die Firma Hagel eine schwimmende Kaimauer gebaut, die auf dem Betriebsgelände nicht vorhanden ist.
Über ein Rohrsystem, das 60 Meter in den Reiherstieg hineinragt, besteht mit Förderbändern eine Verbin- dung mit dem Schiffsbelader. Dieser steht verfahrbar auf dem Ponton und ermöglicht es, Seeschiffe mit ei- ner Länge bis zu 220 Metern und einer Breite bis zu 28 Metern zu beladen. Die Wassertiefe beträgt hier elf Meter. 2020 wurde hier erstmals ein Schiff mit 40.000 Ladetonnen abgefertigt.,
Blickt Hagel weiter in Harburger Richtung, liegt dahin- ter der Kranliegeplatz für Seeschiffe und Binnenschif-
fe. Das Importgeschäft lag zwischenzeitlich brach, weil die Wassertiefe für größere Seeschiffe hier nicht mehr ausreichte. 2014 kam es aber zu einem Win- Win-Geschäft mit der HPA: Die marode Böschung wurde saniert, der Bau eines neuen Krans im tieferen Wasser wurde gefördert. Durch die zusätzliche Inves- tition von rund fünf Millionen Euro können heute ebenfalls Seeschiffe mit einem Tiefgang von bis zu elf Metern abgefertigt werden.
Im April 2024 wurde am Kranliegeplatz erstmals ein Schiff mit 37.000 Ladetonnen abgefertigt. Binnen- schiffe können mit einer maximalen Breite von elf Me- tern und einer Länge von 100 Metern parallel zu ei- nem Seeschiff unterhalb der im Wasser frei stehenden Kranplattform festmachen. Ankommende Ware kann daher sowohl von Bord zu Bord auf See- und Binnen- schiffe umgeschlagen, in Silos eingelagert und ver- wogen auf Lkw sowie in Waggons verladen werden.
UMSCHLAG AUF LKW, WAGGONS
UND CONTAINER
Für das Importgeschäft wird die Ware mithilfe des 12-Tonnen-Greiferkrans über einem Trichter auf Höhe der Kranbrücke aus nur geringer Fallhöhe abgewor- fen. Setzt Regen ein, kann der Trichter mittels eines verfahrbaren Dachs per Fernbedienung geschlossen werden. Über ein geschlossenes Förderbandsystem
Am Kranliegeplatz können Schiffe bis zu einem Tiefgang
© Louis Hagel ©HHLA