Page 7 - Hafen Hamburg Magazin
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 Die Vielseitigkeit der Quartiersleute
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GENUSSHAFEN ■
 Wahrer Genuss entsteht insbesondere bei qualitativ hochwertigen Produkten. Die Quartiersleute im Hamburger Hafen sorgen seit Jahrhunderten dafür, dass die Grundzutaten aus aller Welt in perfektem Zustand zum Kunden gehen. Einige verarbeiten die Waren auch gleich weiter.
Ein großer Teil der Verantwortung für kostbare Roh- stoffe aus Übersee liegt in den Händen der Hamburger Quartiersleute. Die Berufsbezeichnung hat im Laufe der Zeit gewechselt. Denn es gibt heutzutage kaum noch Menschen, die von den Importbestimmungen über die Qualitätskontrolle bis hin zur Verfeinerung und dem Weitertransport der Ware alles beherrschen.
Vielmehr sind es vier Berufe, die die Aufgaben des Quartiersmannes übernommen haben. Während sich der Kaufmann/die Kauffrau für Spedition und Logistik- dienstleistung hauptsächlich um die Importbestim- mungen kümmert, bearbeiten die Fachkraft für Hafen- logistik, die Fachkraft für Lagerlogistik und der Fachlagerist die Ware von der Einlagerung bis zum Transport zum Kunden. Vereint sind diese Berufe zu- meist in kleinen und mittelständisch geprägten Unter- nehmen im Hamburger Hafen, die mit voller Hingabe ihre Produkte betreuen.
Wann der Begriff des Quartiermannes erstmals genutzt wurde, ist nicht genau bekannt. Einige sehen die Entste- hung des Berufs bereits im 17. Jahrhundert. Damals be- schäftigten die Kaufmänner im Speicher des Hauses ei- nen Küper. „Der Begriff Küper wurde vor allem in Bremen genutzt. In Hamburg hat sich damals der Quar- tiersmann durchgesetzt“, erläutert Knut Heykena vom Unternehmensverband Hafen Hamburg (UVHH). Dieser
war für die importierten Waren zuständig, prüfte diese und lagerte sie ein. Der Verein Hamburgischer Quar- tiersleute hat sich 1886 gegründet und ist heute unter dem Dach des UVHH.
DER QUARTIERSMANN UND SEINE CONSORTEN
Nicht jeder Kaufmann konnte sich damals einen festan- gestellten Quartiersmann leisten. So bildeten freie Quartiersleute immer häufiger kleine Unternehmen, die vier Personen umfassten. Dabei benannten sich diese Betriebe nach dem ersten Quartiersmann und der Begriff Consorten umfasste die anderen drei Teil- haber. Die freien Quartiersleute boten ihre Dienstleis- tungen dann für alle Kaufleute an.
EIN STADTTEIL FÜR QUARTIERSLEUTE
Einen Boom erfuhr die Branche zum Ende des 19. Jahrhunderts. Damals entstand in Hamburg die Spei- cherstadt. Auf mehreren Etagen hatten Quartiersleute jetzt die Möglichkeit, exotische Früchte, Kaffee, Kakao, Tee und Gewürze getrennt voneinander zu lagern. Sie kontrollierten die Ware nach der Ankunft, beurteilten daraufhin die Qualität und bearbeiteten teilweise die Produkte. Gleichzeitig waren sie auch für den Weiter- transport zum Kunden verantwortlich. Die Speicher- stadt war für diese Zwecke ideal konstruiert worden. So hatte jedes Gebäude auf der einen Seite einen Zu- gang zu den Fleeten und auf der anderen Seite zur
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